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Thiems schwieriges Verhältnis zu Wimbledon

Dominic Thiem und Wimbledon finden nur sehr langsam zueinander.

Thiems schwieriges Verhältnis zu Wimbledon Foto: © getty

So richtig funkte es zwischen Dominic Thiem und Wimbledon bislang noch nicht.

In vier von fünf Anläufen gab es eine frühe Abfuhr für den 25-jährigen Niederösterreicher, der bislang nur einmal eine erinnerungswürdige Romanze mit dem traditionsreichsten Tennis-Turnier der Welt verbringen durfte.

Am kommenden Montag startet der Weltranglisten-Vierte seinen sechsten Anlauf, um doch noch sein Herz an das Rasen-Mekka zu verlieren.

„Ich traue mir einiges zu. Meine Liebe zum Rasen-Tennis wird immer größer. Wenn man den richtigen Touch hat, genießt man es umso mehr“, ist Thiem, der bei einem Urlaub auf Mykonos die Batterien wieder aufladen konnte, zuversichtlich, diesmal beim großen Tennis-Klassiker ordentlich punkten zu können.

Bevor es am Montag losgeht, blicken wir aber noch in die Vergangenheit und versuchen zu ergründen, warum sich Thiems Liebe zum grünen Rasen in Wimbledon noch nie so richtig entfalten konnte.

2014 - Erstrunden-Aus gegen Luke Saville

Sein erstes Mal im Wimbledon-Hauptbewerb erlebte Dominic Thiem im Jahr 2014 als aufstrebender 20-Jähriger, der sich kurz vor dem erstmaligen Sprung in die Top 50 befand. Bei seinen ersten Gehversuchen auf der ungewohnten Oberfläche bekam der Lichtenwörther mit Luke Saville einen äußerst unangenehmen Auftaktgegner serviert. Als Australier konnte der Underdog auf langjährige Erfahrungen auf Rasen setzen und spielte diesen Vorteil auch eiskalt aus. Mit 5:7, 4:6, 6:3, 4:6 musste sich Thiem bereits in Runde eins geschlagen geben.

2015 - Zweitrunden-Aus gegen Fernando Verdasco

Etwas besser lief es im Jahr darauf. Thiem, damals schon die Nummer 30 der Welt, wies den Israeli Dudi Sela in vier Sätzen in die Schranken und bekam es danach mit Fernando Verdasco zu tun. Der Spanier gilt zwar auch nicht gerade als Rasen-Liebhaber, legte damals aber den Grundstein für seinen heutigen Ruf als Thiem-Angstgegner: Trotz einer 2:1-Satz-Führung musste sich Thiem dem bissigen Iberer schließlich doch noch in fünf Sätzen geschlagen geben.

2016 - Zweitrunden-Aus gegen Jiri Vesely

2016 ging Thiem bereits als erfahrener Top-10-Spieler an den Start. Zudem gewann er kurz zuvor in Stuttgart überraschend das erste Rasen-Turnier seiner Karriere. Und mit seinem vorangegangenen erstmaligen Halbfinal-Einzug bei den French Open bewies er zudem, dass er auch auf höchster Ebene mit den Top-Stars der Branche mithalten kann. Mit dementsprechend hohen Erwartungen reiste der Niederösterreicher diesmal in den All England Club. Diese bestätigten sich in der ersten Runde mit einem sicheren Drei-Satz-Sieg über den Deutschen Florian Mayer. Doch dann kam es zum Duell mit einem gewissen Jiri Vesely und erneut war es nur ein kurzer Flirt: Der tschechische Aufschlag-Riese servierte Thiem erneut in Runde zwei eiskalt mit 7:6, 7:6, 7:6 ab.

2017 - Achtelfinal-Aus gegen Tomas Berdych

Im vierten Anlauf kam es endlich zur ersten längeren Beziehung mit Wimbledon. Thiem schaffte es erstmals in die zweite Turnier-Woche. Schon in Runde eins beeindruckte der Lichtenwörther mit einem glatten Drei-Satz-Sieg über den kanadischen Doppel-Spezialisten Vasek Pospisil, der sich auf Rasen durchaus recht wohl fühlt. Auch in Runde zwei hatte er gegen den Franzosen Gilles Simon nur im ersten Satz Probleme. Es folgte ein weiterer klarer Drei-Satz-Erfolg über den US-Amerikaner Jared Donaldson, ehe es zum Kracher gegen Tomas Berdych, den Wimbledon-Finalisten von 2010, kam. Thiem lieferte eine Spitzenleistung ab, musste sich in einem wahren Tennis-Krimi, in dem nur wenige Punkte die Entscheidung brachten, knapp im fünften Satz geschlagen geben.

2018 - Erstrunden-Aufgabe gegen Marcos Baghdatis

Keine Reise wert war Wimbledon für Thiem hingegen im vergangenen Jahr: Thiem musste bereits in Runde eins gegen Marco Baghdatis, der heuer übrigens in Wimbledon das letzte Turnier seiner Karriere bestreitet, beim Stand von 4:6, 5:7, 0:2 wegen Rückenproblemen aufgeben. Die Verletzung zog sich der Niederösterreicher bei einem Sturz im ersten Satz zu. „Mich hat es aufgehaut und zusammengestaucht. Mir hat dann der obere Rücken wehgetan und es ist im Laufe des Matches immer schlechter geworden“, erklärte Thiem damals bei der Pressekonferenz. Doch diese Enttäuschung ist längst vergessen. Thiem ist bereit für einen neuen Versuch.

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