Roger Federer fehlt nur ein Sieg zu seinem achten Wimbledon-Titel, womit der Schweizer zum alleinigen Rekordhalter im Rasen-Mekka werden würde.
Am Freitag schlägt der Schweizer Superstar im Halbfinale den tschechischen Thiem-Bezwinger Tomas Berdych dank einer starken Vorstellung mit 7:6 (4), 7:6 (4), 6:4.
Im Endspiel bekommt es der 18-fache Grand-Slam-Gewinner nun am Sonntag mit dem Kroaten Marin Cilic zu tun. Der US-Open-Sieger 2014 schlug zuvor Sam Querrey (USA) 6:7 (6), 6:4, 7:6 (3), 7:5.
"Ich fühle mich sehr privilegiert, hier wieder in einem Finale zu stehen. Ich kann fast nicht glauben, dass es wahr ist. Ich hoffe, ich spiele ein gutes Endspiel", sagte Federer beim Abgang vom Court, nachdem ihm der Jubel des Publikums einmal mehr seinen besonderen Status im Welt-Tennis gezeigt hatte.
"Das vergangene Jahr war schwierig, es war ein langer Weg zurück", erinnerte sich Federer. Die Pause habe sich ausgezahlt. "Es gab doch Zweifel, ob man noch einmal so ein Level erreichen kann." Auch der Verzicht auf die Sandplatz-Saison hat sich als Coup herausgestellt.
Bilanz spricht klar für Federer
Trotz einer 6:1-Siegesbilanz ist Federer vor Cilic gewarnt: Vor Jahresfrist hatte er im Viertelfinale an gleicher Stelle einen 0:2-Satzrückstand aufholen und im vierten Satz sogar drei Matchbälle abwehren müssen.
"Wir hatten vergangenes Jahr ein brutales Viertelfinale. Ich freue mich für ihn, dass er in sein erstes Wimbledon-Finale eingezogen ist", erinnerte sich der Schweizer, der in wenigen Wochen 36 Jahre jung wird.
Er könnte, wenige Wochen nach "La Decima" von Rafael Nadal bei den French Open, in Wimbledon einmal mehr Geschichte schreiben und als erster Spieler zum achten Mal auf dem "Heiligen Rasen" triumphieren.
Harter Kampf gegen Querrey
Bereits zuvor hatte sich Marin Cilic erstmals für das Endspiel der All England Tennis Championships in Wimbledon qualifiziert. Der als Nummer 7 gesetzte Kroate rang den US-Amerikaner Sam Querrey (Nr. 24) nach 2:56 Stunden mit 6:7(6),6:4,7:6(3),7:5 nieder.
Der 28-jährige Cilic steht damit zum zweiten Mal nach 2014, als er den Titel bei den US Open geholt hatte, in einem Major-Finale. Er könnte sich am Sonntag (15.00 Uhr im LIVE-Ticker) zum zweiten kroatischen Wimbledonsieger nach Goran Ivanisevic (2001) küren.
Gegen den 1,98-m-Riesen hatte Cilic auch im fünften Duell die Oberhand behalten. "Unglaublich. Das war ein harter Kampf", erklärte Cilic. "Ich spiele seit der ersten Runde gutes Tennis. Gegen wen auch immer ich im Finale komme, ich bin bereit", sagte Cilic beim Verlassen des Centre Courts.