Am Ende des "Manic Mondays" in Wimbledon gibt es noch einmal eine Riesen-Sensation: French-Open-Sieger Rafael Nadal verliert sein Achtelfinale-Spiel gegen den Luxemburger Gilles Muller nach 4:47 Stunden Spielzeit mit 3:6, 4:6, 6:3, 6:4, 13:15.
"Ich bin einfach nur müde", stöhnt der 34-Jährige nach dem knappen Sieg.
"Es war ein unglaublich langes Match. Ich habe 2:0 geführt und dann hat Rafa noch mal zugelegt. Nachdem ich schon zuvor vier Matchbälle nicht nutzen konnte, hatte ich schon Angst, dass es dunkel wird und wir das Match heute nicht mehr beenden können."
Nun gegen Cilic
"Es ist ein großartiges Gefühl, hier gewonnen zu haben", freut sich Muller, der damit zum erst zweiten Mal in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Viertelfinale steht.
Im Kampf um sein erstes Major-Halbfinale bekommt es Muller mit dem an sieben gesetzten Kroaten Marin Cilic zu tun, der gegen den Spanier Roberto Bautista Agut einen klaren 6:2, 6:2, 6:2-Erfolg feiert.
Nadal gewohnt fair
Nadal, der mit großen Hoffnungen auf seinen dritten Wimbledon-Titel nach London gereist war, zollte seinem Gegner sportlich fair wie immer Respekt.
"Er hat gut gespielt, ich habe in den ersten zwei Sätzen nicht mein bestes Tennis gespielt", meinte der Mallorquiner trocken. "Besonders im fünften Satz hat er großartig gespielt. Ich habe bis zum letzten Ball gefightet, aber ich habe gegen einen sehr unangenehmen Gegner verloren."
Da nutzte auch der frenetische Ansporn des Großteils in seinem Lager stehenden Publikum nichts. "Ja, das war toll. Es tut mir leid für die Leute, die mich so unterstützt haben."
Leidtragender der langen Nadal-Partie ist übrigens Novak Djokovic, der im Anschluss auf den Franzosen Adrian Mannarino gespielt hätte. Diese Partie wird schließlich auf Dienstag verlegt.
Federer im 50. Major-Viertelfinale
Der Schweizer Roger Federer zieht am Montag in Wimbledon zum 50. Mal in ein Grand-Slam-Viertelfinale ein.
Der 35-Jährige besiegt im Achtelfinale als Nummer drei gesetzt den Bulgaren Grigor Dimitrov (13) in 1:37 Std. 6:4,6:2,6:4.
Beim dritten Saison-Major ist es seine 15. Teilnahme an der Runde der letzten acht. Sein Viertelfinalgegner ist Vorjahres-Finalist Milos Raonic (CAN/6), der sich gegen Alexander Zverev (GER-10) mit 4:6, 7:5, 4:6, 7:5, 6:1 durchsetzt.
Murray souverän
Der topgesetzte Brite Andy Murray steht ebenfalls im Viertelfinale.
Der schottische Titelverteidiger schlägt den Franzosen Benoit Paire 7:6(1),6:4,6:4 und ist damit weiter im Rennen um seinen dritten Sieg bei diesem Major nach 2013 und 2016. Auch bei Olympia 2012 hatte Murray in Wimbledon triumphiert.
Murrays nächster Gegner ist Sam Querrey, der als Nummer 24 gereihte US-Amerikaner besiegte den Südafrikaner Kevin Anderson nach 3:06 Stunden 5:7, 7:6(5), 6:3, 6:7(11), 6:3. Querrey stand auch im Vorjahr im Wimbledon-Viertelfinale.