Mit etwas Mühe steigt Serena Williams ins Halbfinale von Wimbledon auf.
Gegen ihre Landsfrau und Nummer 62 der Welt, Alison Riske, fährt die 37-Jährige einen 6:4, 4:6, 6:3-Sieg ein.
Im ersten Satz lässt sich Williams zwei Mal den Aufschlag abnehmen, da Riske aber gleich drei Mal ihren Service abgibt, kann der US-Superstar die Angelegenheit für sich entscheiden. Im zweiten Satz bringen beide Damen ihre Aufschlagspiele lange durch, ehe Riske das Break zum 5:4 und folglich der Satzgewinn gelingt.
Auch im dritten Satz geht es hin und her, ehe Williams nach ihrem dritten Break zum Matchgewinn ausservieren kann.
Riske hatte zuvor die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty ausgeschaltet. Für Williams geht es entweder gegen Barbora Strycova oder Johanna Konta um den Finaleinzug.
Ebenfalls unter den letzten Vier steht Simona Halep. Die Rumänin fertigt Shuai Zhang 7:6(4), 6:1 ab und bekommt es nun entweder mit Elina Svitolina oder Karolina Muchova zu tun.
"War wirklich motiviert"
"Ich war wirklich motiviert. Es ging um einen Platz im Semifinale von Wimbledon. Das passiert nicht jeden Tag", sagte Williams. Mit dem achten Wimbledon-Triumph würde sie nicht nur Steffi Graf (sieben Wimbledonsiege) abhängen, sondern auch den Rekord der Australierin Margaret Court mit 24 Grand-Slam-Titeln einstellen.
Die Bestmarke ist eines der Ziele, das die junge Mutter antreibt. Nach zuletzt schwächeren Resultaten, Knieproblemen, einem Drittrunden-Aus bei den French Open und nur fünf Turnier-Teilnahmen in dieser Saison vor Wimbledon schien ihr die Zeit langsam davon zu laufen. "Ich habe definitiv mehr Druck gespürt, je älter ich geworden bin", sagte Williams. Jetzt habe sie das Gefühl, dass sie so alt sei, dass der Druck wieder weniger werde. Sie fühle sich so gut und fit wie seit Monaten nicht mehr.
Ein Jahr nach dem verlorenen Wimbledon-Endspiel gegen die Deutsche Angelique Kerber scheinen die Chancen für Williams auf dem grünen Rasen, auf dem sie allein mit ihrem Aufschlag viele schnelle Punkte gewinnen kann, äußerst vielversprechend. Von den ersten sechs der Setzliste hatte es keine in die Runde der besten Acht geschafft. Die Damen-Organisation WTA rechnete vor, dass Williams im All England Club mehr Siege geholt hat als alle anderen Viertelfinalistinnen zusammen.
Gegen Riske halfen ihr während der Seitenwechsel auch ihre Notizen, um die Konzentration zu bewahren. Die Weltranglisten-55. Riske hatte im Achtelfinale die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty überrascht. Und auch gegen die 72-fache Turniersiegerin Williams begann die 29-Jährige bei ihrem ersten Auftritt in einem Grand-Slam-Viertelfinale zunächst besser.
Dass die bald 38-jährige Williams nicht die Fitness mancher Konkurrentinnen hat, machte sich zwar auch im Viertelfinale bemerkbar. Doch es gibt auch die Momente, in denen sie brilliert, allein mit ihrer Power oder dem Gespür für die Situation. "Ich bin wirklich zufrieden. Ich bin glücklich, dass ich durchgekommen bin", sagte Williams und zollte ihrer Gegnerin Respekt: "Sie war so nah dran, auch heute zu gewinnen."