Dominic Thiem zieht am Samstag dank einer eindrucksvollen Vorstellung erstmals in seiner Karriere ins Achtelfinale von Wimbledon ein.
Der 23-jährige Niederösterreicher schlägt in der dritten Runde des Rasen-Klassikers den stark spielenden US-Amerikaner Jared Donaldson 7:5, 6:4, 6:2. Im Head-to-Head erhöht er damit gegen den 20-Jährigen auf 2:0.
Thiem bekommt es nun mit dem an elf gesetzten Tschechen Tomas Berdych (6:3, 6:4, 6:3 gegen David Ferrer/ESP) zu tun.
Thiem ist nach Jürgen Melzer damit der zweite Österreicher, der bei allen vier Grand Slams zumindest das Achtelfinale erreicht.
Zugleich ist er der insgesamt fünfte Österreicher, der ein Wimbledon-Achtelfinale im Herren-Einzel erreicht. Vor dem Niederösterreicher haben das Hermann Artens 1931, Hans Redl 1947 und in der Ära des Profi-Tennis Alexander Antonitsch 1990 wie auch Jürgen Melzer 2010 und 2013 geschafft. Bei den Damen hatte das zuletzt Tamira Paszek 2007, 2011 und 2012 erreicht.
Thiem analysiert zufrieden
"Jared hat stark gespielt, ich bin dann immer besser reingekommen und bin sehr zufrieden mit meiner Leistung", sagt Thiem in einem ersten TV-Interview nach dem Match.
Der Gewinn von Satz eins sei für den weiteren Matchverlauf bedeutend gewesen. "Ich habe im ersten Satz Schwierigkeiten gehabt, meinen Aufschlag durchzubringen. Ich habe eigentlich die ganze Zeit gut serviert, aber er hat dann teilweise gut returniert. Es war natürlich sehr wichtig für mich, dass ich den ersten Satz nach 3:5-Rückstand gewonnen habe."
Mit einer 1:0-Satzführung lief es bei Thiem besser und besser. "Nach gewonnenem ersten Satz habe ich mich immer mehr frei gespielt. Es ist dann bis zum Ende des Matches immer besser geworden." Auch mit seinem Netzspiel war er zufrieden. "Ich bin dann auch immer öfter gut ans Netz gekommen. Es war zufriedenstellend. Es ist schon für mich etwas Besonderes, beim letzten Grand Slam die zweite Woche zu erreichen."
Mit seinen bisherigen Vorstellungen im All England Club ist der Lichtenwörther dementsprechend ebenso zufrieden. "Es ist in den ersten drei Runden gut für mich gelaufen. Ich bin froh, erstmals in der zweiten Woche zu sein. Ich habe jetzt immer auf Court 1 gespielt und eine großartige Atmosphäre genießen dürfen."
Volle Konzentration auf Berdych
Ansonsten gilt seine Konzentration allerdings schon der kommenden Aufgabe im Achtelfinale gegen Berdych: "Tomas ist einer der besten Spieler seiner Generation und stand hier schon einmal im Finale. Ich freue mich schon auf das Match und werde meinen ganzen Fokus auf dieses Duell lenken."
Das bisher einzige Duell mit dem 31-jährigen Finalisten 2010 und Vorjahres-Semifinalisten bei diesem Major hat der Weltranglisten-Achte im Achtelfinale der US Open 2014 in drei Sätzen verloren.
Berdych hat sich am Samstag glatt gegen den Spanier David Ferrer durchgesetzt, in der Weltrangliste rangiert der Routinier aktuell auf Platz 15. Für Thiem geht es um sein drittes Major-Viertelfinale nach Paris 2016 und 2017.
"Durch meine Halbfinal-Einzüge bei den French Open in den letzten beiden Jahren habe ich viele Erfahrungen sammeln können. Das wird mir auch in der kommenden Woche gegen Berdych helfen", so Thiem.