Am Freitag kündigte sich die Riesen-Sensation in Wimbledon an, am Samstag machte sie Sam Querrey perfekt: Der US-Amerikaner eliminiert in der dritten Runde nach mehrfachen Regenunterbrechungen den Titelverteidiger und Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic mit 7:6 (6), 6:1, 3:6, 7:6 (5).
Für den Serben ist es nach vier Grand-Slam-Titeln hintereinander die erste Niederlage nach 30 Major-Siegen in Folge. Zuletzt schied Djokovic 2009 in Roland Garros so früh bei einem Grand-Slam-Turnier aus.
"Bin einfach nur überglücklich"
"Ich bin einfach nur überglücklich. Ich kann es noch gar nicht realisieren", jubelt Sam Querrey in einer ersten Reaktion nach dem Match. Zum erst zweiten Mal nach 2010 steht er in Wimbledon unter den letzten 16. Dort bekommt er es mit dem Franzosen Nicolas Mahut zu tun.
"Den Sieg habe ich in erster Linie meinem konstant starken Aufschlag zu verdanken. Immer wenn ich es benötigt habe, ist ein richtig guter Aufschlag gekommen. Außerdem habe ich bei den Breakbällen wirklich sehr gut gespielt", lässt der 28-jährige Kalifornier die Partie Revue passieren.
Bei 2:0-Satz-Führung vom Regen gestoppt
Den Grundstein für den Erfolg legte Querrey bereits am Freitag. Da wurde er allerdings vom Regen ausgebremst. Nach dem Gewinn des zweiten Satzes stoppte eintretender Regen die Partie, das Match wurde auf Samstag verlegt.
"Die Regenunterbrechung am Freitag hat mich natürlich geärgert, weil ich wusste, dass es für ihn hilfreich sein könnte, "meint Querrey, der sich zunächst bestätigt fühlen musste. Djokovic begann mit einem Traumstart, knallte im dritten Satz eine schnelle 4:0-Führung auf den Rasen.
Spannung pur im vierten Satz
"Irgendwie war ich aber eben darauf vorbereitet. Die ersten vier Games nach Wiederbeginn hat er einfach unglaublich gespielt", so Querrey, der sich langsam wieder in die Partie hineinarbeite. Nach dem Verlust des dritten Satzes verlief das Match wieder auf Augenöhe.
Trotzdem sah es danach aus, als ob Djokovic noch die Wende gelingen würde: Nach einem Break zum 5:4 servierte der Serbe bereits auf den Satzgewinn.
Doch der Serbe zeigte ungewohnt Nerven und kassierte postwendend das Rebreak. Im Tiebreak machte Querrey schließlich einen schnellen 0:2-Rückstand wett und holte sich bei 6:4 zwei Matchbälle. Den ersten wehrte Djokovic mit einem Ass ab, beim zweiten segelte eine Vorhand ins Aus und Querrey in die Glückseligkeit.
Christian Frühwald