Carlos Alcaraz ist Wimbledon-Champion!
Der Spanier ringt Novak Djokovic nach 4:46 Stunden mit 1:6, 7:6(6), 6:1, 3:6, 6:4 nieder und gewinnt damit den zweiten Grand-Slam-Titel seiner Karriere. Gleichzeitig sichert sich Alcaraz mit seinem Sieg den Platz an der Spitze der ATP-Rankings.
Djokovic kassiert hingegen seine erste Niederlage am heiligen Rasen seit 2017 und muss weiterhin auf Major-Titel Nummer 24 warten. Darüber hinaus gelingt Alcaraz die Revanche für das jüngst verlorene Halbfinale der French Open, bei dem der junge Spanier von Krämpfen geplagt den Kürzeren zog.
Nach einem hart umkämpften ersten Aufschlagspiel des "Djokers" gelingt diesem gleich das frühe Break. Alcaraz ist in der Anfangsphase zu fehleranfällig, Djokovic nutzt das aus und zieht auf 5:0 davon. Schlussendlich sichert sich der Serbe Satz 1 mit 6:1.
Alcaraz weckt Erinnerungen an Nadal
"Fun Fact" am Rande: Vor 17 Jahren stand bereits ein weiterer 20-jähriger Spanier in seinem ersten Wimbledon-Finale und kam dabei im ersten Durchgang gegen Roger Federer mit 0:6 unter die Räder. Dieses Schicksal Rafael Nadals blieb Alcaraz immerhin knapp erspart.
Im Anschluss findet Alcaraz jedoch besser in die Partie, kann Djokovic früh breaken, nur um dieses Break sofort wieder abzugeben. Schlussendlich setzt sich der Spanier aber mit einem Returnwinner aus dem Bilderbuch mit 8:6 im Tiebreak durch und sichert sich den Satzgleichstand.
Alcaraz nimmt den Schwung gleich in den dritten Durchgang mit und setzt sich mit 3:1 ab. Es folgt ein Marathon-Game beim Aufschlag des Serben, das sich Alcaraz schließlich aber nach unglaublichen 26 Minuten und 56 Sekunden sichern kann. Dreizehn Mal geht es dabei über Einstand, sieben Breakbälle kann "Nole" parieren - es ist das längste Game in der Geschichte der Wimbledon-Finali.
Djokovic wirkt im dritten Satz leicht angeschlagen und verunsichert, folgerichtig geht der Durchgang schlussendlich klar mit 6:1 an Alcaraz.
Djokovic kommt zurück
Der 23-malige Grand-Slam-Champion nimmt sich nach dem Satzrückstand eine ausgedehnte Pause, verschwindet sieben Minuten lang in den Katakomben. Es folgt ein vom Niveau überschaubarer vierter Satz, beide Akteure wirken schon etwas ausgelaugt und haben mit den windigen Bedingungen ein wenig zu kämpfen. Djokovic ist aber der etwas stabilere und entschlossenere Spieler und rettet sich in den Entscheidungssatz.
In diesem zeigen die beiden Protagonisten gleich zu Beginn ihr bestes Tennis. Zuerst lässt Djokovic nach einem längeren Ballwechsel noch die Riesenchance aufs Break liegen, danach macht es Alcaraz besser. Es folgt ein Wutausbruch des Serben, bei dem er seinen Schläger gegen Netzpfosten donnert und zerstört.
Alcaraz bleibt in der Folge cool und lässt sich seinen zweiten Grand-Slam-Titel nach den US Open im vergangenen Jahr nicht mehr nehmen.
Für Djokovic ist es die erste Fünfsatz-Niederlage im Wimbledon seit 2006, damals verlor er gegen den Kroaten Mario Ancic.
