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Grabher: "Ich habe wenig Zugriff gehabt"

Die Vorarlbergerin kennt die Gründe für die Auftakt-Niederlage und braucht mehr Spiele. In Linz bekommt sie diese nur mehr im Doppel.

Grabher: Foto: © GEPA

Schon nach der Auslosung war Julia Grabher klar, dass es keine einfache Aufgabe in der ersten Runde des Upper Austria Ladies Linz werden wird.

Mit Anastasia Potapova erwischte die Vorarlbergerin nicht nur eine ehemalige Linz-Siegerin (2023), sondern auch eine Kontrahentin, die sich vor allem auf schnellen Belägen wie eben dem flotten Hardcourt im Design Center wohlfühlt.

Und die an sechs gesetzte Russin nahm auch von Beginn weg das Heft in die Hand.

Schnelle Breaks in beiden Sätzen

Mit einem schnellen Break zum 2:0 stellte sie frühzeitig die Weichen auf Sieg. Grabher erkämpfte sich in Folge zwar je einen Rebreak-Ball zum 2:3 bzw. 3:4, konnte diese beiden Möglichkeiten aber nicht nützen.

Mit einem weiteren Break entschied Potapova Satz eins für sich und gewann danach noch drei weitere Games in Folge. Damit war der Widerstand der Österreicherin endgültig gebrochen.

Auch im fünften Anlauf blieb Grabher der erste Hauptbewerbs-Sieg in Linz versagt. Seit 2013 konnte keine Österreicherin mehr im Hauptfeld des einzigen heimischen WTA-Turniers ein Match für sich entscheiden.

Linz-Belag nimmt wenig Spin auf

"Die Aufschlagverluste gleich zu Beginn der Sätze haben geschmerzt. Das ist natürlich Gift gegen eine solche Gegnerin", haderte Grabher, die die Breaks jeweils nach klaren Führungen hinnehmen musste.

"Wenn ich die Partie knapper halten kann, bekomme ich vielleicht was von ihr,  aber sie hat mir nichts gegeben - keine leichten Fehler oder so. Ich habe da wenig Zugriff gehabt. Sie war heute einfach die bessere Spielerin."

Hinzu kam, dass der Hardcourt in Linz auch sehr wenig Spin annimmt. Wodurch Grabher einer ihrer größten Stärken beraubt war. "Das habe ich aber auch schon vor dem Match gewusst. Das ist nun mal so. Und die Bälle in Hüfthöhe hat sie einfach sehr, sehr gut gespielt."

Grabher braucht mehr Matchpraxis

Der größte Nachholbedarf nach ihrer schweren Handgelenksverletzung bestehe weiter in der fehlenden Matchpraxis. Diese will sich Grabher bei den kommenden Turnieren holen.

Nächste Woche steht ein WTA-250er in Cluij (Rumänien) auf dem Programm. Nach einer Woche Training in der Südstadt unter Günter Bresnik könnte sie es bei den 1000ern in Indian und Wells versuchen.

"Das ist noch nicht fix, ich hab noch vier Mal die Möglichkeit, mein Protected Ranking (Anm.: 73) einzusetzen. Darauf will ich aber nicht so viele Gedanken verschwenden. Ich kann nur meine eigene Leistung kontrollieren und die will ich weiter steigern."

Mit Beginn der geliebten Sandplatz-Saison hofft die ehemalige Nummer 54 der Welt, wieder an alte Vorstellungen anschließen zu können.

Laut Coach Bresnik sei Grabher auf einem guten Weg, vor allem fehle ihr einfach die nötige Matchpraxis.

Potapova fühlt mit Grabher mit

Potapova freute sich naturgemäß über ihren klaren Auftaktsieg in Linz. Die Russin fühlte aber auch mit ihrer Kontrahentin mit: "Es ist nicht leicht, nach einer solchen Verletzung wieder zurückzukommen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und ich habe heute wirklich schnell gespielt – das war für Julia sicher nicht einfach."

Die Linz-Siegerin von 2023 traut Grabher aber auch zu, dass sie schon bald wieder an frühere Zeiten anschließen kann: "Ich bin mir sicher, dass sie wieder dorthin zurückkommen kann, wo sie schon einmal war. Sie braucht jetzt einfach noch ein paar Matches, damit sie wieder zurück zu alter Stärke findet."

Grabher traut Potapova in Linz übrigens auch heuer wieder einiges zu: "Wenn sie so weiterspielt, gehört sie zu meinen Favoritinnen. Das war heute schon sehr, sehr gut."

Trotz des Aus im Einzel ist Grabher übrigens noch im Doppel in Linz im Einsatz. An der Seite von Sinja Kraus wird sie am Mittwoch ihr Auftaktspiel bestreiten.

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