Das Upper Austria Ladies-Turnier in Linz wird dieses Jahr ohne Maria Sharapova stattfinden. Wegen einer Schulterverletzung musste die 32-jährige das Turnier absagen. Trotzdem ließ es sich die Russin nicht nehmen, 13 Jahre nach ihrem Triumph zu Besuch zu kommen.
Die fünffache Major-Siegerin reiste für Sponsoren- und Medientermine nach Oberösterreich. Dabei ließ sie offen, ob sie 2020 auch spielerisch zurückkehren wird.
"Ich habe sehr gute Erinnerungen an 2006, als ich hier gewonnen habe. Ich habe gerade ein Bild von mir von damals gesehen als 19-Jährige. So viele Dinge haben sich seit damals verändert und ich habe so viele Ups und Downs durchlebt", sagte Sharapova. Trotz Verletzungen und einer Dopingsperre zählt sie noch immer zu den zehn bestbezahlten Sportlerinnen weltweit.
Von Verletzungen verfolgt
Schulterprobleme wie aktuell haben die 36-fache Turniersiegerin, die ein Karriere-Preisgeld von über 38 Mio. Dollar eingespielt hat, schon früh verfolgt. Schon mit 21 hatte sie sich einer Operation unterziehen müssen und war neun Monate ausgefallen.
2019 hat sie lediglich acht Turniere gespielt, ob kommende Woche in Luxemburg ein neuntes dazukommt, entscheidet sie in den nächsten Tagen. "Ich werde ein paar Sätze spielen und schauen, wie es der Schulter geht. Ich bin nicht wirklich in Eile, denn mein richtiges Hauptziel ist, dass ich eine gute, gesunde Vorbereitung habe, um nächstes Jahr einen guten Turnierplan zu spielen."
Leidenschaft noch immer da
Ob sie mit ihrer Karriere seit ihrer rund 15-monatigen Sperre zufrieden ist? "Erfolg wird auf sehr verschiedene Arten wahrgenommen und aus verschiedenen Perspektiven. Natürlich auch über die Rankings, aber ich habe nie durch diese Linse geschaut, um meine Karriere zu beurteilen. Ich habe noch nie sehr viele Turniere in einem Jahr gespielt, auch wenn ich gesund war."
Das Feuer und die Leidenschaft sind aber nach all den Jahren immer noch da. "Ich glaube das Wissen und die Wertschätzung, was ich tue, ist definitiv höher. Ich bin mir viel mehr bewusst, was man leisten muss und wie sehr ich es will und was der Körper durchmachen muss."
Respekt vor Clijsters
Nicht zuletzt darum hat sie auch größten Respekt vor dem beabsichtigten Comeback der 36-jährigen Kim Clijsters. "Als sie noch gespielt hat, war sie eine der ehrgeizigsten und athletischsten Spielerinnen auf dem Platz. All diese Stunden auf dem Platz zu arbeiten, nachdem sie drei Kinder hatte, es ist unglaublich bewundernswert."
"Ich könnte dem Tennis nie ganz den Rücken kehren. Der Sport hat mir so viel gegeben und ich fühle, ich könnte auch etwas beitragen."
Gedanken oder gar einen Plan, wann sie selbst den Schläger an den Nagel hängt, hat Scharapowa nicht. "Als ich hier als 19-Jährige gespielt habe, hätte ich nicht gedacht, dass ich mit 32 noch spielen werde. Ich liebe den Sport, bin ein große Kämpferin, aber ich komme heim und komme gern heim. Ich bin der Ziellinie sicher näher, aber wer weiß?"
Trotz ihrer zahlreichen anderen Geschäfte - dem Sport möchte sie erhalten bleiben. "Ich könnte dem Tennis nie ganz den Rücken kehren. Der Sport hat mir so viel gegeben und ich fühle, ich könnte auch etwas beitragen."
Und was würde sie der jungen, damals 19-jährigen Maria heute sagen wollen?
"Wenn man jung ist, wollen wir, dass alles leicht verläuft und denken nur an Siege. Aber man muss darüber lachen, denn wenn man gesund ist, spielt man vielleicht 19, 20 oder mehr Turniere. Wird man die alle gewinnen? Nein. Man muss realistisch bleiben", erklärte die Russin: "Es wird Momente des Zweifels und verlorenen Selbstvertrauens geben, das ist alles normal."