Superstar Maria Sharapova gibt im Rahmen einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekannt, dass sie bei den Australian Open einen positiven Doping-Test absolvierte.
"Ich habe meine Fans im Stich gelassen, ich habe den ganzen Tennis-Sport im Stich gelassen", erklärt die 28-jährige Russin.
"Ich will meine Karriere nicht in dieser Form beenden. Ich hoffe wirklich, dass ich noch einmal eine Chance bekommen werde, dieses Spiel spielen zu dürfen."
Meldonium erst seit Jahresbeginn verboten
Bei der gefundenen Substanz soll es sich um Meldonium handeln. Angeblich habe Sharapova dieses Medikament bereits seit dem Jahr 2006 zu sich genommen. Auf der Dopingliste steht es allerdings erst seit dem 1. Jänner 2016.
"Es hat mich jahrelang gesundgemacht und deshalb habe ich es weitergenommen", so Sharapova, die nun eng mit dem internationalen Tennisverband zusammenarbeiten will.
Verzicht auf Öffnung der B-Probe
Sharapova wird nach Angaben ihres Anwalts nach ihrem positiven Dopingtest auf die Öffnung der B-Probe verzichten. Das sagte John Haggerty am Montag der "New York Times".
Die ITF teilte mit, dass die 28-jährige Russin vom 12. März an vorläufig suspendiert werde. Über die Dauer der Sperre wurde zunächst nichts bekannt.
Sharapova beweist Galgenhumor
Die ehemalige Weltranglisten-Erste gewann in ihrer Karriere fünf Grand-Slam-Turniere. Maria Sharapova gilt zudem als die bestbezahlte Sportlerin aller Zeiten.
"Wenn ich einmal meine Karriere beende, werde ich das nicht in einem Hotel in Downtown Los Angeles mit so einem hässlichen Teppich tun."
Maria Sharapova über möglichen Rücktritt
Auf einen Rücktritt angesprochen meinte die Russin: "Wenn ich einmal meine Karriere beende, werde ich das nicht in einem Hotel in Downtown Los Angeles mit so einem hässlichen Teppich tun."
Russische Eiskunstläuferin ebenfalls positiv getestet
Wenige Stunden zuvor gab die russische Eiskunstläuferin Ekaterina Bobrova ebenfalls bekannt, positiv auf Meldonium getestet worden zu sein.
Zudem wurden in diesem Winter auch schon zwei ukrainische Biathleten mit diesem Medikament, das unter dem Markennamen Mildronat bekannt ist und von einer lettischen Firma produziert wird, erwischt.
In Westeuropa nicht zugelassen
Es wird vor allem an Patienten verabreicht, die an mangelhafter oder fehlender Durchblutung eines Gewebes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. In Westeuropa ist es nicht als Arzneimittel zugelassen.
Die WADA entschloss sich im vergangenen Jahr, es ab 2016 auf die Dopingliste zu setzen, da das Mittel von Athleten mit der Absicht der Leistungssteigerung genutzt wird. Davor stand es auf der Beobachtungsliste der Anti-Doping-Agentur.
Sharapova erklärt, wie sie zu dem Medikament fand: "Ich habe die Substanz das erste Mal 2006 erhalten. Ich habe damals mehrere gesundheitliche Probleme gehabt. Ich war sehr oft krank, habe einen Magnesiummangel gehabt und es hat Anzeichen von Diabetes gegeben, nachdem es in meiner Familie schon Vorfälle von Diabetes gegeben hat."
WTA-Direktor: "Bin sehr traurig"
"Ich bin sehr traurig, diese Nachricht über Maria zu hören", sagte WTA-Direktor Steve Simon.
"Die Sache ist jetzt in Händen des Anti-Doping-Programms des Weltverbandes und seiner Standardprozeduren. Die WTA wird die sich daraus ergebenden Entscheidungen unterstützen."