Die Doping-Sperre von Maria Sharapova wird vom Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne auf 15 Monate reduziert. Damit wird die ehemalige Weltranglisten-Erste und fünffache Grand-Slam-Gewinnerin schon im kommenden Jahr im April wieder auf die WTA-Tour zurückkehren können.
Die Russin war im Jänner während der Australian Open positiv auf die seit Jahresbeginn verbotene Substanz Meldonium getestet und daraufhin vom ITF mit einer zweijährigen Sperre belegt worden. Im Juni erhob Sharapova Einspruch.
In diesem Jahr hatte Sharapova unter anderem die French Open, Wimbledon, die Olympischen Spiele sowie die US Open verpasst. Auch bei den Australian Open im Jänner 2017 sowie den Turnieren im Frühjahr wird sie noch fehlen. Bei den French Open in Paris ab Ende Mai kann sie dank der CAS-Entscheidung aber wieder antreten.
"Es wird sich sehr gut anfühlen"
Nach den härtesten Tagen ihrer Karriere sei nun "einer meiner glücklichsten", wurde Sharapova in einem Statement am Dienstag zitiert. "Es fühlt sich an, als wäre mir etwas, das ich liebe, weggenommen worden und es wird sich sehr gut anfühlen, es zurück zu haben", sagte die 29-jährige Russin. Sie zähle die Tage bis zu ihrer Rückkehr.
Ursprünglich war Scharapowa vom Tennis-Weltverband (ITF) für zwei Jahre bis Ende Jänner 2018 gesperrt worden. Gegen diese Entscheidung hatte sie Einspruch eingelegt. Der CAS begründete sein Urteil nun damit, dass die Russin keinen "signifikanten Fehler" begangen habe, eine Sperre über 15 Monate aber angemessen sei.
Für die Revision hatte sich die höchste juristische Sportinstanz viel Zeit genommen. Die Bekanntgabe war zunächst bis zum 18. Juli geplant gewesen.
Anfang März hatte Sharapova bekanntgegeben, dass sie im Jänner bei den Australian Open in Melbourne positiv auf die seit Jahresbeginn verbotene Substanz Meldonium getestet worden war. Es handelt sich um ein Herzmedikament, das auch die Regeneration verbessern soll.
"Damit keine andere Tennisspielerin das durchmachen muss..."
Vor allem Athleten aus Russland und anderen osteuropäischen Ländern wurde Meldonium nachgewiesen. "Ich habe von Beginn an Verantwortung übernommen - weil ich nicht wusste, dass dieses Präparat, das ich seit zehn Jahre einnehme, verboten wurde", sagte Sharapova. Sie hoffe, "dass der Internationale Tennisverband sowie Anti-Doping-Tennisorgane und auch andere Verbände den Fall studieren werden. Damit keine andere Tennisspielerin das durchmachen muss, was ich erlebt habe."
Sharapova hatte das Schreiben der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der ITF, dass Meldonium auf die Dopingliste gesetzt wurde, Ende vergangenen Jahres nicht beachtet. Bereits die ITF hatte eingeräumt, dass Sharapova nicht bewusst Regeln verletzt habe, aber die Verantwortung für die Missachtung trage. Das maximale Strafmaß von vier Jahren hatte der Verband nicht angewendet.
Die in Florida lebende Russin ist neben Serena Williams die prominenteste Spielerin auf der WTA-Tour. Sie galt bis vor diese Sperre als bestverdienende Sportlerin der Welt. Deren CEO Steve Simon freute sich dementsprechend über die Rückkehr der 35-fachen Turniersiegerin: "Wir sind froh, dass Maria 2017 auf die Courts zurückkehrt."