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Die win2day BSL Overreaction-Show

Fünf Spiele, fünf Sieger – die win2day Basketball Superliga ist angelaufen. Und schon rollt der Zug der Übertreibungen durch die Liga.

Die win2day BSL Overreaction-Show Foto: © Copyright Pictorial/Michael Filippovits

Titelambitionen, Trainerwechsel, Fehleinkäufe. Alles Mögliche. Haben wir Lust auf eine erste Portion Drama? In der win2day Basketball Superliga gibt’s jedenfalls schon genug Stoff für die große Overreaction-Show.

Also, was ist passiert am Eröffnungswochenende? Die Fans strömten in die Hallen, das hatte da und dort schon Playoff-Atmosphäre. Die Heimspiele der Arkadia Traiskirchen Lions und der BK IMMOunited Dukes waren ausverkauft, im Schnitt bei allen fünf Begegnungen über 750 Zuschauer*innen in den Arenen.

Gut, in absoluten Zahlen nicht überragend – aber eine Auslastung von knapp 70 Prozent scheut auch keinen Vergleich mit den anderen Ballsportarten in Österreich.

Super im Supercup

Titelverteidiger Unger Steel Gunners Oberwart hat gleich zugeschlagen – und wie: Ein klarer Sieg zum Auftakt gegen die Raiffeisen Flyers Wels ermöglichte den Burgenländern ihren ersten Triumph im Supercup. Was auffiel? Oberwart spielte schneller, aggressiver und suchte offensiv das Risiko. „Run and Gun(ners)“ – daran muss man sich wohl gewöhnen und wohl auch an die (noch) kurze Rotation. Florian Köppel und Magdy Abou-Ahmed fehlen noch zehn Minuten auf ihre zehn Minuten aus der Vorsaison.

Und der Gegner aus Oberösterreich? Dem fehlten die Punkte der Österreicher: Poljak & Co kamen nur auf deren sechs. Das wird für Wels zu wenig sein, um mitzuspielen. Aber es ist ja noch Zeit, um die Handvoll Prospects von der Leine zu lassen.

Mitgespielt haben auch die Raiffeisen Swans Gmunden, zumindest über drei Viertel, dann war Ende im Gelände. Bis zu 14 Punkte betrug der Vorteil der runderneuerten „Schwäne“ beim BC Vienna, ehe die Partie zum Selbstfaller wurde. Intensität und Spannung waren komplett draußen – auch keine Stabilität mehr vorhanden. Gmunden fehlen nach den Abgängen von Toni Blazan (3x3) und Benedikt Güttl (Traiskirchen) die Schultern, auf denen Last verteilt wird. Gut, ein Import wird noch kommen. Der muss aber liefern. Und übernehmen, wenn notwendig und kreativ sein.

Wo war eigentlich Juwan Perdue?

Der BC Vienna hat es nicht so mit dem Veröffentlichen des Kaders, das war auch vor der abgelaufenen Kampagne schon so. Das stieß auch in Gmunden ungut auf, zumal das verpflichtend einzusendende Video eines Pre-Season-Spiels ein verhaltenes Scrimmage war. Zauber, Zauber und Wien war dann doch mehr als konkurrenzfähig – und das noch ohne Juwan Perdue, der zumindest im offiziellen Kader aufscheint. Vielleicht ist das sogar der Missing Link, der letzte Puzzlestein am Weg zum Titel. Wieso nicht? Wer Gmunden mit einem der besten Spielmacher der Liga so aus der Balance bringen kann, der kann auch Titel.

Moritz Lanegger läuft und läuft und läuft
Foto: © Pictorial/M.Proell

Titel wollen auch Traiskirchen und Klosterneuburg. Beide gingen im Vorjahr in Semifinale Spiel fünf raus und heuer mit viel Mumm rein. Auch wenn sie den Auftakt gewonnen haben, überzeugend war es "ja eh“: Rückkehrer Benedikt Güttl führte die Lions mit 19 Punkten an, Moritz Lanegger wetzte über 30 Minuten – so viel Spielzeit in einer Partie hat er wohl die letzten acht Jahre nicht bekommen. Kapfenberg spielte mit, mehr auch nicht. Die vier neuen Legionäre erhielten 32 plus Minuten. Das geht zu Saisonbeginn, leicht sogar – aber im Frühjahr braucht es dann schon mehr Rückendeckung. Die hatte Klosterneuburg in Person von Will Carius, einem von ganz wenigen Legionären, die auch heuer wieder in der win2day Basketball Superliga ihre Schuhbänder schnüren. Er machte 27 der 72 Punkte gegen die Raiffeisen Fürstenfeld Panthers, die trotz der Niederlage gut dastehen.

„rot-weiß-rote“ Starting-5

Nicht ganz, weil Christopher Ferguson ja dann doch US-Amerikaner ist, aber mit Stationen Oberwart, Wien, St. Pölten, Wels und jetzt Fürstenfeld darf er schon ein wenig als Österreicher gelten. Dazu Wolf, Schott, Dokmanovic und Wess, die Legionäre kamen von der Bank. Insgesamt war das gegen den Titelfavoriten durchaus ansprechend. Und wo ordnet man das ein? Ganz oben, mit den Panthers ist wieder zu rechnen! Naja, Overreaction halt.

Da muss sich auf vielen Ebenen etwas ändern, damit wir konkurrenzfähig sind

Felix Jambor

Eine gewagte Aussage von BBC Nord Dragons‘ Head Coach Felix Jambor. Was meint er damit? Das Auftreten seines Teams, das beim UBSC Raiffeisen Graz mit 72:92 sang- und klanglos unterging, auf jeden Fall. Und was noch? Die Schiedsrichter, die Gegner oder die Fans oder seine Performance? Aber ja, konkurrenzfähig war das nicht. Graz spielte Graz. Das hatte schon mehr Händchen vom Dreier (42,9%) und Fuß. Aber auch da braucht es viel Input von Podany, Simoner und Co., wollen die Steirer wieder ins Semifinale.


Weiter geht es in der win2day Basketball Superliga am Samstag – und dann auch live auf LAOLA1: Ab 17.30 Uhr wird die Begegnung COLDAMARIS BBC Nord Dragonz gegen BK IMMOunited Dukes übertragen. Parallel empfangen die Unger Steel Gunners Oberwart die BOSCO Bulls. Abgeschlossen wird Runde zwei am Sonntag und mit einem Blitznachtrag am Dienstag in Wien.

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