Österreichs Nationalmannschaft startet heute, Donnerstag, um 19:15 Uhr gegen Armenien in die Vorqualifikation für Basketball-WM 2027.
Erstmals Seite an Seite im Herren-Nationalteam laufen dabei die Italien-Legionäre Omer und Imran Suljanovic auf. Dem bald 19-jährigen Omer und seinem um ein Jahr jüngeren Bruder Imran gelingt damit etwas, das es in Österreich zuletzt in den 1990ern gab.
Damals gab es gleich drei Brüderpaare, die im Doppelpack für Rotweißrot spielten: Dieter und Norbert Nusterer (1993), Martin und Stefan Weissenböck (1996-1997) sowie Patrick und Joachim Buggelsheim (1996-1997).
Während diese heimischen Legenden bei vielen Basketballfans Nostalgie auslösen, ist es bei den blutjungen Suljanovic-Brüdern deren immenses Potenzial, das viele Kenner ihres Spiels ins Schwärmen bringt.
"Dass Omer und Imran das Talent und die Einstellung für eine internationale Karriere mitbringen, ist kein Geheimnis. Wir freuen uns sehr, dass sie den Sprung zu einem so renommierten Verein geschafft haben", zeigt sich auch Basketball-Austria-Generalsekretär Aldin Saracevic begeistert von den beiden Hoffnungsträgern.
Die Suljanovics haben 2022 bei dem italienischen Serie-A-Klub Pallacanestro Reggiana unterschrieben. Omer konnte sogar schon Einsatzzeit bei den Profis sammeln. Im Nachwuchs trumpfen beide regelmäßig auf.
Dementsprechend begeistert zeigt sich das Duo von seinem für die Spielerentwicklung bekannten Team: "Die Intensität, Professionalität und Vorbereitung ist hier noch einmal auf einem ganz anderen Niveau als in Österreich", so Imran, der auch die Trainer und das Athletikprogramm des Vereins lobt.
Mehrere Stunden am Tag in der Halle
Derzeit trainieren die Brüder täglich zweimal. Einmal mit der Kampfmannschaft und ein zweites Mal mit der U19. Damit aber nicht genug, bleiben die beiden Scharfschützen nach dem regulären Training regelmäßig noch stundenlang in der Halle, wie man aus dem Umfeld der Ausnahmetalente hört.
"Einen Bruder zu haben, der einen immer pusht und mit dem man gemeinsam an seinem Spiel feilen kann, ist ein großer Vorteil", so Omran.
Tipps bekommen die beiden auch von ihrem Vater, Ramiz Suljanovic, der früher für das bosnische Nationalteam spielte und die beiden im Nachwuchs bei den Vienna Timberwolves coachte. "Er hat uns den Ball als Baby in die Hand gedrückt", erinnert sich Imran an die Anfänge.
Einig sind sich die Brüder, dass sie alles, was sie bisher erreicht haben, ihrem Vater verdanken.
Von den Nationalteamkollegen lernen
Die gemeinsame harte Arbeit scheint sich auszuzahlen. Bei der letztjährigen U18-EM zogen die beiden die Aufmerksamkeit mehrerer Scouts auf sich. Eine College-Karriere wollen die beiden deshalb auch nicht ausschließen. Momentan sei man in Italien aber sehr glücklich.
"Bei Heimspielen haben wir 6.000 Fans in der Halle, die Spiele sind fast immer ausverkauft. Die Menschen hier sind absolut basketballverrückt."
In ausverkaufter Halle werden die beiden auch heute Abend gegen Armenien spielen. "Für das Nationalteam aufzulaufen, ist immer eine Ehre. Und für uns auch eine Chance von Spielern wie Rasid Mahalbasic, Bogic Vujosevic oder Luka Brajkovic zu lernen", zeigt sich Omer, der bereits mit 17 Jahren sein Herren-Debüt feierte, lernwillig.
Diesmal ist auch sein Bruder dabei – und sollte in der Karriere der beiden weiterhin alles so nach Plan verlaufen wie bisher, sieht man sie bestimmt noch öfter gemeinsam für Österreich spielen.