Zwischen den Saisonen 2011/12 und 2022/23 – und damit zwölf Spielzeiten in Folge – stand der BC Vienna immer in den Playoffs. Zweimal (2013 und 2022) holte das Team aus der Bundeshauptstadt auch den Titel, zwei weitere Male stand es im Finale.
Das bislang letzte Playoff-Spiel bestritt der BCV am 29. Mai 2023 – auf das nächste Playoff-Spiel müssen die Wiener Basketballfans wohl noch ein weiteres Jahr warten. Denn heuer scheint zum zweiten Mal in Folge der Weg in die Postseason verbaut: Wien liegt nach drei Runden in der Qualifikationsrunde nur auf Rang neun. Der Rückstand auf die vor ihnen liegenden BBC COLDAMARIS Nord Dragonz und BOSCO Bulls beträgt bereits sechs bzw. fünf Punkte.
Basketball-Wunder notwendig
Rang acht oder sieben ist für Wien damit weit weg, eigentlich nur noch theoretisch möglich, weil sowohl Eisenstadt als auch Kapfenberg jeweils alle drei bisherigen Vergleiche mit der Mannschaft von Head Coach Mike Coffin gewonnen und damit den Vorteil bei möglicher Punktegleichheit haben. Es braucht also ein Basketball-Wunder. Die Rechnung dazu ist einfach: Aus den ausstehenden fünf bzw. sechs Spielen – BBC Nord hat noch ein Spiel mehr zu absolvieren – muss Wien entweder drei Partien mehr als Kapfenberg oder vier Begegnungen mehr als Eisenstadt gewinnen.

Wiens eigener Glaube an die Postseason scheint allerdings dahin: Am Dienstag hat die win2day Basketball Superliga verlautbart, dass der BC Vienna von zwei seiner noch drei ausstehenden Spiele im Hallmann Dome das Heimrecht abgegeben hat.
Die Begegnungen gegen Fürstenfeld und St. Pölten werden auswärts absolviert. Laut Klubangaben sei eine Konzertveranstaltung Grund für die Verschiebung.
Verletzungsteufel hat in Wien Zweitwohnsitz
Die Gründe für das wohl erneut frühe Scheitern sind Verletzungen und den dadurch notwendig gewordenen, aber nicht von Erfolg gekrönten, Kader-Adjustierungen zuzuschreiben. Ein Rhythmus stellte sich nie ein. US-Legionär Saiquan Jamison verletzte sich im dritten Saisonspiel am Knöchel, musste dann über vier Monate pausieren. Leon Bulic, Ivan Siricevic, Zac Owens fielen ebenfalls immer wieder (längerfristig) aus. In der Vorbereitung auf die Qualifikationsrunde zog sich auch Mustafa Hassan Zadeh eine schwere Oberschenkelverletzung zu.
Auch wenn Wien immer wieder Ersatz präsentierte, am Ende alle, laut Regularien, erlaubten Tauschvorgänge beanspruchte und den Trainer wechselte, blieb der Turnaround (noch) aus. Ob es in den ausstehenden fünf Spielen noch gelingt, bleibt abzuwarten. Der BC Vienna ist am Wochenende spielfrei und hat nun zehn Tag Zeit, ehe binnen drei Tagen (21. und 23. März) das Doppel gegen SKN St. Pölten wartet – und wohl die Entscheidung bringen wird.