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Kapfenberg krempelt Kader um

Trainerwechsel. Neuer Spielmacher – und die Ankündigung weiterer Transfers. Österreichs einstiger Basketball-Serienmeister will den Turnaround schaffen.

Kapfenberg krempelt Kader um Foto: © GEPA

Im österreichischen Basketball galt für lange Zeit: Wo Kapfenberg ist, ist oben. Doch mittlerweile nistet sich der einstige Serienmeister im Tabellenkeller der win2day Basketball Superliga ein – und das nicht zum ersten Mal.

Erneut droht den Bulls das Verpassen der Top-6, sechs Spiele vor Ende der Regular Season liegen die Steirer nur auf Rang acht. Nach oben fehlen aktuell acht Punkte, maximal zwölf kann Kapfenberg noch holen.

"Unser Saisonstart war unglücklich, wir hatten einige knappe Niederlagen", blickt Geschäftsführer Michael Schrittwieser jüngst in einem TV-Interview auf den bisherigen Saisonverlauf zurück: Zu einem Auftaktsieg in Traiskirchen fehlten acht Punkte, in Oberwart unterlag man nach doppelter Overtime.

Auf den dann ersten Sieg folgte ein dreifacher Dämpfer – zweimal am Buzzer: In Wels gab es ein minus zwei, hernach schlugen Gmunden und Eisenstadt das einstige rot-weiß-rote Basketball-Powerhouse mit dem entscheidenden letzten Wurf im Spiel. "Wir haben diese Saison zumindest fünf Partien auf Grund schlechter Entscheidungen hergeschenkt, das ist der Unterschied zwischen dem oberen und unteren Feld der Tabelle", wurde der 57-Jährige jüngst in einer Vereinsaussendung zitiert.

Trainereffekt bleibt (vorerst) aus

Radomir Mijanovic – erst im Sommer von BSL-Konkurrenten Traiskirchen gekommen – brachte das Werkl nicht zum Laufen und wurde am 20. Dezember abgelöst. "Wir waren dann ob der Ergebnisse gezwungen, auf der Trainerposition zu reagieren. Das hat uns sehr getroffen, aber es war anscheinend nicht möglich, das Ding so herumzubringen", erklärte Schrittwieser.

Das Trainerzepter erhielt mit Klym Artamonov der bisherige Assistant Coach – aber auch dem 31-jährigen Ukrainer ist es bislang noch nicht gelungen, die Trendumkehr herbeizuführen. Unter ihm verlor Kapfenberg alle vier Spiele, unterlag zuletzt auch im Cup-Viertelfinale deutlich.

"Uns fehlt es an zwei Dingen"

Michael Schrittwieser, selbst langjähriger Head Coach in Kapfenberg und vielfacher Meistertrainer, macht die sportliche Misere an zwei Dingen fest: "Erstens an der Defensive, die ist nicht Superliga und auch nicht Tabellenspitze würdig. Und Zweitens müssen wir auch im Sinne des Spielaufbaus, im Sinne der Organisation des Spiels Dinge verbessern."

Defensiv drückt der Schuh vehement, im Schnitt erhalten die Bulls rund sieben Opponent Points per Game mehr als die Top-4 der win2day Basketball Superliga.

Michael Schrittwieser brachte Kapfenbergs Situation jüngst in einem TV-Interview auf den Punkt, nannte sie "besch****"
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Neuer Spielmacher, neuer Schwung

Den Spielaufbau soll ab sofort mit Lautaro Lopez ein "absoluter Wunschspieler" übernehmen. Der 25-jährige Argentinier wurde am Freitag als Neuverpflichtung vorgestellt. In der laufenden Saison hat der, bei Euroleague-Klub Baskonia ausgebildete und zuletzt in der Slowakei tätige, Guard aber noch kein Spiel bestritten. "Lautaro ist ein klassischer Führungsspieler, genau das fehlt uns seit geraumer Zeit", weiß Schrittwieser.

Weitere Kaderveränderungen schließt Kapfenbergs Geschäftsführer nicht aus: "Wir haben die Möglichkeit, insgesamt vier Spieler zu tauschen und/oder zu ergänzen. Das war der Erste, weitere werden folgen."

Damit bleibt die Rute im Fenster – und Kapfenbergs Prozess am Weg zu einer möglichen Cinderella-Story 2.0 im heimischen Basketball "in the making".

Diese Comebacks wünschen wir uns 2025 - und diese nicht!

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