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Damir Zeleznik: Bescheiden zum Erfolg

Damir Zeleznik, BSL "Coach of the Year", will mit seinen BK IMMOunited Dukes ins Finale. Den Award stellt er zur Seite, das Team in den Vordergrund.

Damir Zeleznik: Bescheiden zum Erfolg Foto: © GEPA

"Müde."

So beschrieb Damir Zeleznik seinen Gefühlszustand am Tag nach dem erneuten Ausglich seiner BK IMMOunited Dukes in der "best-of-5"-Semifinalserie der win2day Basketball Superliga gegen den UBSC Raiffeisen Graz.

"Ein wenig plaudern und streicheln", stand unmittelbar nach dem 91:80-Erfolg vom Sonntag am Programm, "für die, die es notwendig haben – mehr hat es nicht gebraucht", verrät Klosterneuburgs Trainer. Mit dem Erfolg in der Steiermark erzwangen die Niederösterreicher Spiel fünf – dort soll am Mittwochabend, ab 20.15 Uhr live auf LAOLA1.tv und ORF Sport+, der Aufstieg ins Finale gelingen.

"Ich beschäftige mich mit solchen Sachen nicht so sehr"

Seit November 2022 betreut Damir Zeleznik den Klosterneuburger Traditionsverein. Schon in der abgelaufenen Saison der win2day Basketball Superliga gelang es dem ehemaligen Spielmacher, die Dukes vom vorletzten Platz bei seiner Übernahme bis ins BSL-Semifinale zu führen.

Heuer legte er nochmals eine Schippe drauf: Der zehnfache österreichische Meister holte sich mit einer Bilanz von 20 Siegen und nur zwei Niederlagen den Gewinn des Grunddurchgangs, verteidigte Platz eins mit einer starken Platzierungsrunde (6/4) – und "sweepte" sich dann über Kapfenberg ins Semifinale. Der Erfolg brachte Zeleznik nun auch eine individuelle Auszeichnung ein: Er wurde als "Coach of the Year" ausgezeichnet.

"Ich bin sehr dankbar, diesen Award bekommen zu haben – aber ich beschäftige mich mit solchen Sachen nicht so sehr", gibt er bescheiden zu Protokoll und stellt sein Team in den Mittelpunkt: "Die meiste Arbeit war nach dem Sommer getan: Damals habe ich alle Ressourcen aufgewendet, um die richtigen Imports zu meinen österreichischen Spielern zu finden. Das ist mir und meinem Betreuerstab gelungen. Die Mannschaft hat sich dann so gefunden und entwickelt wie ich mir das vorgestellt haben, harmoniert nun und dadurch hat sich auch meine Auszeichnung ergeben."

Rückblickend habe die Saison aber "nicht gut begonnen. Wir hatten nur acht Spieler, füllten mit jungen Talenten auf – aber aus viel Improvisation ist es uns dann gelungen, ein Kollektiv zu formen." Und in diesem greift ein Rädchen ins andere, getragen von einem starken Legionärstrio.

Mischung stimmt

Entscheidend für das Kaderpuzzle war eine Vision: "Wir haben von Beginn an nur mit drei großen Spielern geplant. Die Herausforderung war: sie müssen zusammenpassen – ich wollte keine gleichen Spielertypen. Mit Will Carius und Dragan Bjeletic haben wir dann den Front-Court besetzt, Benjamin Blazevic nahm die Rolle des Back-Ups sofort an. Die Idee war aber immer, dass er auch neben ihnen eingesetzt werden kann und das hat dann ziemlich rasch funktioniert. Dadurch – und mit der Präsenz von Michael Weathers – wurden wir unberechenbarer und somit erfolgreicher", analysiert Zeleznik. Blazevic wuchs in der laufenden Saison über sich hinaus, zeigt mit 6,5 Punkten und 5,9 Rebounds pro Spiel, wie wichtig er für die Mannschaft ist.

"Graz besitzt mit Cooks, Green und Smith drei herausragende Außenspieler!"

Damir Zeleznik

Match-Ups prägen die Semifinalserie

Die Halbfinal-Konfrontation mit dem UBSC Raiffeisen Graz läuft auf ein alles entscheidendes fünftes Spiel hinaus. "Die Serie ist geprägt von Match-Ups. Graz besitzt mit Cooks, Green und Smith drei herausragende Außenspieler – da ist unser Back-Court sehr gefragt. Wir haben aber gezeigt, dass wir sie ‚matchen‘ können. Es braucht am Mittwoch 40 Minuten lang absolute Konzentration. Die Mannschaft mit der besseren Fitness wird am Ende des Tages im Finale stehen", weiß Zeleznik.

Dass es seine Dukes sind, daran arbeite er und sein Trainerteam schon seit dem Sommer: "Wir haben seit vielen Jahren einen eigenen Konditionstrainer integriert, der sämtliche Werte der Spieler überwacht und die nötigen Regenerationsphasen beachtet. Da haben wir vielleicht einen minimalen Vorteil – auch wenn Graz eine Spur jünger ist und womöglich schneller wieder zu Kräften kommt. Die Entscheidung kann auf jeden Fall auf die letzte ‚Possession‘ hinauslaufen."

2012 führte Zeleznik als Spieler die Dukes zum letzten Titel.
Foto: © GEPA

Der österreichische Basketball ist der Gewinner

Unabhängig vom Ausgang der beiden Semifinalserien – bei der ebenfalls 2:2 stehenden Konfrontation zwischen Traiskirchen und Oberwart sieht Zeleznik leichte Vorteile bei den "Lions" – gibt es laut dem 44-Jährigen bereits einen Gewinner: "Beide Serien sind ausgeglichen. Beide Serien sind spannend. Mehr geht nicht. Egal welche zwei Teams am Ende im Finale stehen, jeder hat es sich verdient. Überall sind die Hallen voll – wir haben bereits einen Gewinner: den österreichischen Basketball."

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