Klosterneuburg gegen Wels und Traiskirchen gegen Graz lauten also am Sonntag die Halbfinal-Begegnungen des Basketball Austria Cups.
Dass ausgerechnet der UBSC als einziges Final-Four-Team der letzten Saison erneut im Semifinale stehen würde, hat zum Cup-Start niemand vorhergesehen: Kein Gmunden, kein BC Vienna, kein Oberwart - und auch für das erstarkte Kapfenberg ist der Pokalbewerb schon zu Ende.
Unattraktiv ist das Halbfinale dennoch nicht, ganz im Gegenteil: Lions und Dukes schwimmen auf einer Welle, die Flyers haben sich mit der Verpflichtung von Terrell Allen stabilisiert und klopfen auch heuer wieder an der Spitze an und die Grazer sind an einem guten Tag vielleicht sogar am schwersten zu stoppen. Alle vier Teams dürfen sich Hoffnungen auf den Titel machen, ich sehe keinen echten Favoriten.
Bei den Damen stehen am Freitag die Viertelfinali auf dem Programm, Highlight ist das erste Aufeinandertreffen überhaupt von St. Pölten und UBI Graz. Brisanz birgt auch die Revanche zwischen Basket Flames und DBB Wels nach dem Trainerwechsel bei den Oberösterreicherinnen.
In der Meisterschaft sorgte zuletzt die Absage des Spiels BC Vienna gegen Eisenstadt wegen Problemen mit der Anzeige für Aufsehen. Ohne Details zu kennen, ist so etwas jedenfalls immer eine unangenehme Sache, besonders für den Veranstalter.
"Grundlagen in Technik sind im Lebenslauf eines Trainers sicherlich ein Plus."
Anekdoten die Infrastruktur betreffend sammelt man im Laufe der Jahre natürlich einige. Persönliches "Lowlight" war ein Zweitliga-Heimspiel der Timberwolves mit mir als Spieler vor fast 20 Jahren gegen Feldkirch. Ich glaube, es war ein Ostermontag (jedenfalls ein Feiertag), als wir vor verschlossener Steigenteschgasse standen, weil der Spieltermin vom Verband nicht an die zuständige Behörde weitergeleitet worden war. Kurzfristig konnten wir vorschlagen nach Klosterneuburg auszuweichen. Doch die Vorarlberger lehnten ab, kehrten stracks wieder ins Ländle zurück und gewannen schließlich 20:0...
Lücken im Dach und folglich bei Regen- oder Schneefall kleine Seen auf dem Parkett, große Hitze mit Kreislaufproblemen, Trainings mit Pullovern und offenen Fingerkuppen im Winter, gefallene Sicherungen, defekte Kabel, Netze und Korbanlagen gehören im Basketball irgendwie dazu. Grundlagen in Technik (nicht nur Basketball-Technik) sind im Lebenslauf eines (Nachwuchs-)Trainers sicherlich ein Plus und kommen öfter als man hofft zur Anwendung.
Eine Großstadt bringt zusätzliche Infrastruktur-Herausforderungen: Noch vor elf Jahren waren wir Timberwolves auf zahlreiche (Schul-)Hallen verteilt, außer bei Trainertreffen bekam man seine Kollegen selten zu Gesicht. In den Anfangszeiten der Timberwolves Basketball Academy trainierten wir mit Talenten wie Jakob Pöltl und Marvin Ogunsipe vormittags teilweise in einem zehn Meter breiten Volksschul-Turnsaal, was aber auch einen gewissen Charme hatte.
Mit dem "Wolves Dome" startete eine neue Ära – nicht nur als Trainingshalle mit vier Feldern und Verfügbarkeit am Vormittag ist er ein Traum, auch als echtes Vereinszentrum ein großer Gewinn.
Für Spiele auf höherem Level stieß man freilich schnell auf Limits: Auch wenn die Atmosphäre mit den Zuschauern so nahe am Spielfeld grandios war, ging es auf lange Sicht ohne Tribüne und eigene Schiedsrichtergarderobe natürlich nicht. Doch eine neue Heimstätte bringt auch neue Themen: Dass die teuren Bodenkleber auf Wunsch eines Turnlehrers entfernt werden, ist - bei allem grundsätzlichen Verständnis - in den Bundesländern eher nicht denkbar.