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Wichtiger erster Schritt gegen Armenien

Das ÖBV-Team wurde seiner Favoritenrolle zum Auftakt der WM-Vorquali gerecht. In der BSL startet die Zwischenrunde, in der B2L das Viertelfinale.

Wichtiger erster Schritt gegen Armenien Foto: © LAOLA1

Das österreichische Herren-Nationalteam konnte vergangene Woche mit einem 106:91-Sieg gegen Armenien in die Pre-Qualifiers für den World Cup 2027 starten.

Ein sehr wichtiger Erfolg, um den wahrscheinlich besten Pfad in Richtung EuroBasket 2029 zu beschreiten – und für diesen ist der erste Platz in Gruppe C (oder die beste Bilanz der drei Gruppenzweiten) nötig.

Moment: WM-Quali 2027, aber wir sprechen von der EM 2029? Ja, richtig. Natürlich ist es theoretisch möglich, sich von den Pre-Qualifiers beginnend bis zur WM-Endrunde zu kämpfen, wie zuletzt Lettland und Montenegro sensationell beweisen konnten. Der Weg über die „Haupt-WM-Quali“ ist auch für das ÖBV-Team ein wichtiges Etappen-Ziel, aber es von dort unter die besten zwölf europäischen Nationen und damit nach Katar zu schaffen, ist wohl unrealistisch. Im Fokus steht schon jetzt die nächste EM, in deren Haupt-Qualifikation man es über verschiedene Pfade schaffen kann.

Rasid Mahalbasic erzielte in seinem Abschiedsspiel 27 Punkte
Foto: © GEPA

Manche Phasen wie eben die aktuellen World Cup Pre-Qualifiers scheinen auf den ersten Blick nicht sehr attraktiv. Doch das Auftaktspiel gegen die Armenier hat nicht nur ein volles Haus im Wiener Hallmann Dome, sondern offensiv einiges an Klasse gebracht. Mit dem eingebürgerten Valencia-Star Chris Jones und dem in Argentinien spielenden Andre Spight, Sohn einer armenischen Mutter, konnten die Gäste das Team von Coach Chris O’Shea ordentlich fordern und nach fünfeinhalb Minuten sogar 20:11 in Führung gehen.

Rasid Mahalbasic in seinem 99. und letzten Länderspiel, Bogic Vujosevic und Daniel Friedrich führten Österreich mit gutem Tempo und dominantem Insidespiel schlussendlich zu einem doch noch souveränen Erfolg. Benedikt Güttl war aus meiner Sicht mit seiner großartigen Defense gegen EuroLeague-Guard Jones der Schlüsselspieler.

"Die erwartete Favoritenrolle hat sich nach den ersten Ergebnissen auf jeden Fall gefestigt."

Hubert Schmidt

15 Punkte „Vorsprung“ im direkten Duell sind nicht wenig, doch einfach wird es auswärts sicher nicht. Mahalbasic muss dort durch – den bis zu seiner leichten Verletzung ebenfalls sehr starken – Luka Brajkovic, Jozo Rados und vielleicht Marvin Ogunsipe oder Fynn Schott ersetzt werden. Neben den beiden Stars konnten auch Armeniens Rollenspieler überraschend gute Leistungen zeigen, zumindest im Angriff durch ihre Wurfstärke.

Albanien, das dritte Team der Gruppe, ist zwar nominell klar am schwächsten, musste sich aber am Sonntag in Jerewan nur knapp mit 79:84 geschlagen geben. Die Österreicher müssen auf der Hut sein, die erwartete Favoritenrolle hat sich nach den ersten Ergebnissen aber auf jeden Fall gefestigt. Weiter geht es im November mit beiden Auswärtsspielen, ehe die Gruppe im Februar 2025 mit dem Heimspiel gegen Albanien abgeschlossen wird.

Mistelbachs Jakub Jokl spielte wie Jakob Pöltl am College für Utah
Foto: © Pictorial/A. Pichler-Kröss

In der heimischen BSL startet am Wochenende die Zwischenrunde der BSL, wo sich Kapfenberg, BC Vienna und Oberwart um die letzten beiden Viertelfinal-Plätze und die Top-6-Teams um die beste Ausgangsposition matchen. Ganz unten kämpfen Timberwolves, Eisenstadt und Fürstenfeld um den zehnten Platz und damit das Vermeiden der Playdown-Serie zwischen dem Elften und Zwölften. Gut möglich aber, dass diese Serie wie schon letzte Saison abgesagt wird, sollten die Raiders Tirol, die als einziges Zweitliga-Team um eine BSL-Lizenz angesucht haben, frühzeitig ausscheiden.

In der B2L beginnt das Viertelfinale: Mit den Mistelbach Mustangs und den Alligators aus Deutsch-Wagram kommen die beiden Top-Favoriten aus dem Osten, auch Mattersburg und Titelverteidiger Güssing wollen ein Wörtchen um den Titel mitreden. Im Westen konnten sich die Wörthersee Piraten, Kufstein Towers, Raiders und Dornbirn Lions für die Playoffs qualifizieren. Abgesehen von den jungen Vorarlbergern, die als krasse Außenseiter gegen Mistelbach antreten, ist allen Teams ein tiefer Playoff-Run zuzutrauen. Gerade in der Postseason ist das Zuschauerinteresse bei den B2L-Teams sehr groß, auch ich blicke wie jedes Jahr gespannt auf die Liga, in der ich lange auch selbst gecoacht habe.

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