18,9 Millionen Zuseher:innen (mit einem Peak von über 24 Millionen) verfolgten das College-Finale der Damen zwischen den über die gesamte Saison ungeschlagenen South Carolina Gamecocks und den Iowa Hawkeyes.
Es war dies das offiziell meistgesehene College-Spiel auf ESPN aller Zeiten (Frauen und Männer) sowie das meistverfolgte Basketball-Spiel inklusive NBA seit 2019. 18,9 Millionen bedeutete die zweithöchste Zuschauerzahl bei einem nicht-olympischen Frauen-Event im US-Fernsehen nach dem Fußball-WM-Finale 2015 USA gegen Japan.
Im Vorjahr war es das Final-Duell Iowa gegen LSU und Caitlin Clark gegen Angel Reese, das die Massen begeisterte. Heuer gab es dieses Aufeinandertreffen bereits in den Elite Eight - diesmal gelang Clark, der besten Division-I-Scorerin (weiblich oder männlich) aller Zeiten, und Iowa die Revanche.
Und obwohl sich die Hawkeyes im Final Four zunächst in einem Krimi gegen UConn durchsetzen konnten, blieb Clark die absolute Krönung ihrer grandiosen College-Karriere verwehrt. Schon jetzt können die Fans kaum erwarten zu sehen, wie schnell die aus allen Lagen treffende 22-Jährige, unter anderem auch MVP der WU19-WM, in der WNBA einschlagen wird.
Mit Clark, der streitbaren Reese, Paige Bueckers, der im Finale dominierenden brasilianischen Hünin Kamilla Cardoso und weiteren schillernden Figuren wie Cameron Brink, MVP bei der 3x3-WM 2023 in Wien, ziehen einige Jungstars die Öffentlichkeit auch über den großen Teich hinaus in ihren Bann.
Die Damen der London Lions gewannen den EuroCup, die Herren schafften es bis ins Halbfinale.
In Europa tut sich auch einiges: Die London Lions – mit zahlreichen einheimischen Leistungsträgerinnen wie Finals-MVP Karlie Samuelson, Holly Winterburn oder Temi Fagbenle – haben als erstes britisches Basketball-Team mit dem EuroCup einen europäischen Bewerb gewonnen. Das Finale gegen Besiktas Istanbul mit Hin- und Rückspiel war ein echter Thriller, schlussendlich setzten sich die Engländerinnen, bei denen 2021/22 Ex-Nationalspielerin Valentina Klocker im Kader stand, mit einem Gesamtscore von 149:145 durch.
Auch bei den Männern klopfen die Lions übrigens ganz oben an, im EuroCup war erst im Halbfinale Endstation. Gegen den späteren Sieger aus Paris, der kommende Saison erstmals in der EuroLeague spielen wird.
In der EuroLeague Women krönte sich wie schon im vergangenen Jahr Fenerbahce Istanbul zum Champion. Final-Four-MVP Kayla McBride, Season-MVP Emma Meesseman und Co. hatten nur im Halbfinale gegen Gastgeber Mersin zu kämpfen, das Finale gegen das Überraschungsteam Villeneuve d’Ascq war eine klare Sache (106:73). Die Belgierin Meesseman zog mit ihrem sechsten Titel mit den Rekordhalterinnen Diana Taurasi, Alba Torrens und Natalia Vieru gleich.
Was mich besonders freut: Das Rennen um den Titel in der win2day Basketball Damen Superliga war attraktiv wie schon lange nicht. Einer unglaublich spannenden Halbfinalserie zwischen UBI Graz und den Klosterneuburg Duchess folgte zwar ein 3:0 für den SKN St. Pölten in der Finalserie, doch auch hier waren die Spiele zwei und drei äußerst knapp.
Hut ab vor Moni Schwarzinger und dem UBI-Team für einen großartigen, beherzten Playoff-Run. Hut ab vor St. Pölten, das gleich in seiner Premieren-Saison sehr souverän das Double holte.
Die Qualität von Inga Orekhova, der wiedergenesenen Nina Krisper, die im letzten Spiel der entscheidende Faktor war, und Co. hat sich durchgesetzt, aber selbstverständlich ist ein Durchmarsch in der ersten Saison wahrlich nicht. Coach Lana Petrovic hat auch in kritischen Situationen Ruhe und Vertrauen in ihre Spielerinnen ausgestrahlt.
Man kann einem Sponsor wie win2day nur dankbar sein, der so engagiert für die Sichtbarkeit des Damensports wirbt. Serien-MVP Lisa Zderadicka war in den Medien zuletzt unheimlich präsent – ein unschätzbarer Wert für den österreichischen Damen-Basketball! Natürlich auf einer anderen Ebene als Clark und Co. in den USA, aber dennoch: Auch bei uns gibt es genügend weibliche Persönlichkeiten, die Aufmerksamkeit verdienen.
International präsentierten sich unsere Damen wie Alexia Allesch oder Bekki Kalaydjiev in dieser Saison ebenfalls gut. Und Sigi Koizar steht mit Constanta nach dem Cupsieg aktuell auch im Finale um den rumänischen Meistertitel. Dem Vernehmen nach wird sie in Spiel 3 auch von österreichischen Fans unterstützt werden – zumal Finalgegner Arad von Wien aus deutlich schneller zu erreichen ist als von Constanta selbst.