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Vier Kandidaten für die Wachablöse

2016 wurde zum letzten Mal ein anderes Team außer Gmunden, Kapfenberg oder BC Vienna BSL-Meister. Am Samstag starten die Semifinal-Serien.

Vier Kandidaten für die Wachablöse Foto: © LAOLA1

Am Samstag beginnen die Halbfinali der win2day Basketball Superliga. Nachdem die sechs letzten Meistertitel an Kapfenberg (3), Gmunden (2) und den BC Vienna gegangen sind, wird sich erstmals seit 2016 (Oberwart) ein anderer Klub zum Champion küren.

Das steht nach dem Viertelfinal-Out von Kapfenberg und Gmunden fest. Dass die Bulls gegen die Dukes ausgeschieden sind, war nach dem Saisonverlauf keine Überraschung mehr. Dass die Serie 0:3 ausging und im dritten Spiel eine 23-Punkte-Führung nicht reichte, war dann doch ernüchternd für die Steirer. Trotz viel Know How und Fleiß im Trainerteam, trotz eines hochkarätigen Kaders und professionellen Umfelds schaute nicht mehr heraus – eine faszinierende, wenn auch in diesem Falle grausame Seite des Sports.

Oberwart geht nach dem Triumph über Gmunden nicht mehr als Außenseiter durch
Foto: © Pictorial/M.Proell

Den Triumph Oberwarts über Gmunden, das zuletzt fünfmal in Folge im Finale stand, würde ich ein bisschen in die Kategorie "angesagte Sensation" einordnen: Den Siegesrun der Gunners konnten die Swans zwar in Spiel eins unterbrechen, danach waren die Burgenländer in drei Spielen innerhalb von fünf Tagen die (auch mental) Frischeren und die ausgeglichenere Mannschaft. Eine beeindruckende Entwicklung des Teams von Coach Horst Leitner, das nach dem Grunddurchgang in Punkten gemessen an Schlusslicht Fürstenfeld noch näher dran gewesen war als an Gmunden.

Während das - nach einem Fehlstart – souveräne Weiterkommen Traiskirchens gegen St. Pölten den Erwartungen entsprach, kam die deutliche Art und Weise des 3:1 von Graz gegen Cupsieger Wels doch etwas überraschend.

UBSC, Lions und Dukes stehen also wie schon im Basketball Austria Cup unter den besten Vier, die Flyers werden durch die Gunners ersetzt.

"Zach Cooks ist jederzeit für 30 Punkte gut und er ist nicht der einzige US-Amerikaner im Kader, der explodieren kann."

Hubert Schmidt über UBSC Graz

Beide Semifinal-Paarungen versprechen sehr interessante Serien zu werden: Sowohl zwischen Klosterneuburg und Graz (2:2) als auch zwischen Traiskirchen und Oberwart (1:1) gab es im bisherigen Saisonverlauf nur Heimsiege.

Drei Spiele zwischen Dukes und UBSC verliefen hochspannend, nur einmal gelang den Niederösterreichern ein Kantersieg. Michael Weathers und Co. kann nichts so leicht aus der Bahn werfen, das hat man auch in Spiel drei gegen Kapfenberg eindrucksvoll gesehen.

Graz sollte dann aber doch eine größere Herausforderung werden. Zach Cooks ist jederzeit für 30 Punkte gut und er ist nicht der einzige US-Amerikaner im Kader, der explodieren kann. Offensiv muss man sich um den UBSC keine Sorgen machen – die Challenge wird sein, die Physis und das Teamplay Klosterneuburgs defensiv einzuschränken.

Die Serie Dukes gegen UBSC lässt athletische Highlights en masse erwarten
Foto: © Pictorial/M. Tobisch

Die beiden Aufeinandertreffen zwischen Oberwart und Traiskirchen waren komplette Low-Score-Partien, kein Team konnte in beiden Spielen mehr als 64 Punkte erzielen. Hier einen Favoriten zu nennen, ist schwer, beide Teams haben zuletzt überzeugen können und ihre Qualitäten unter Beweis gestellt.

Ein Schlüssel wird sein, wie Lions-Point-Guard Edgars Lasenbergs mit der Physis und der Intensität der Gunners umgehen kann. Aber natürlich auch umgekehrt muss Oberwart gegen die taktische Disziplin des Gegners Lösungen finden.

Es hat sich seit einigen Monaten abgezeichnet, seit kurzem ist es Gewissheit: Nach sechs Jahren im Oberhaus treten die Vienna Timberwolves den freiwilligen Rückzug in die Basketball Zweite Liga an. Kein angenehmer Schritt für unseren Verein, aber der einzig mögliche. Der "Standort-Nachteil" in Wien würde Stoff für mehrere Kolumnen liefern, aber erfreuen wir uns jetzt lieber an den Protagonisten der vier verbliebenen Meister-Anwärter!

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