UBI Holding Graz ist diese Saison im Angriffsmodus. Das zeigt nicht nur der mit Nationalteamspielerinnen gespickte Kader rund um Star-Forward Simone Sill, sondern auch das selbstbewusste Auftreten der Mannschaft.
Erst unlängst ging ein Video von Liga-Sponsor win2day online, in dem Graz-Coach Tanja Kuzmanovic und einige Starspielerinnen über die diesjährigen Titelchancen reden und der Grundtenor ist klar: Nach Platz zwei im Vorjahr ist man heuer nur mit dem Titel zufrieden.
„Graz wird es nicht leicht haben“
Dass Dauerrivale Klosterneuburg sich im Sommer stark verjüngt hat, alle drei Zderadicka-Schwestern ziehen lassen musste und mit Diana Picorusevic eine neue Trainerin hat, könnte den Steirerinnen dabei in die Karten spielen.
Ausgerechnet Picorusevic lässt nun aber mit einer Kampfansage aufhorchen: „Jeder macht UBI Graz gerade zum Favorit, sie werden es aber nicht so einfach haben, die Aussagen der Grazerinnen haben uns zusätzlich motiviert. Und die Saison ist lang, wir haben junge, aggressive Spielerinnen und das Potenzial.“
Spannung vor dem Spitzenduell
Erstmals aufeinandertreffen werden die beiden noch ungeschlagenen Top-Teams bereits heute, Samstag, um 14.30 Uhr in Klosterneuburg. Eine Standortbestimmung für beide Truppen, denn die ganz harten Tests blieben in der noch jungen Saison bisher aus.
„Wir sind gespannt, was auf uns zukommt, wir erwarten ein spannendes und anspruchsvolles Spiel. Es wird darauf ankommen, wer über 40 Minuten die diszipliniertere Mannschaft ist. Nach dem gelungenen Saisonauftakt ist es für uns die erste richtige Feuerprobe“, kündigte Graz-Teamchefin Kuzmanovic bereits an, dass man die Niederösterreicherinnen nicht auf die leichte Schulter nehmen werde.
Wie aussagekräftig das frühe Liga-Duell in Hinblick auf den Titelkampf sein wird, muss sich erst zeigen. Beiden Teams fehlen noch Leistungsträgerinnen und beide Mannschaften stehen noch nicht dort, wo sie hinwollen: "Noch finden wir unsere Rollen, weil sich die Rollenverteilung im Team komplett verändert hat. Sina Höllerl, die im Vorjahr von der Bank kam, muss das Team gemeinsam mit Michaela Wildbacher führen“, meint Picorusevic, die die gute Stimmung in der Umkleide hervorhebt.
Im Gegensatz zu früheren Klosterneuburg-Teams solle jede Spielerin involviert sein, "die besten spielen dann“. Und zwar defensiv aggressiv und offensiv kontrolliert, das sei die Philosophie, mit der sie coache und die im Idealfall zum Titel führen soll: "Jeder will den Titel gewinnen und wir müssen uns nicht verstecken. Wenn wir unseren Job erledigen, dann gewinnen wir auch. Vom Verein gibt es keinen Druck, aber wir wollen natürlich Meister werden.“
Wie realistisch das ist, wird sich im Laufe der Saison herauskristallisieren. Das erste Aufeinandertreffen heute in Klosterneuburg könnte aber bereits ein Gradmesser sein.