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Sporthilfe Erfolgsgeschichten: Conny Wibmer (Para-Radsport)

Die Para-Radfahrerin Cornelia Wibmer erzählt über ihre größten Erfolge, bisherige Laufbahn und den Weg zum Radsport.

Sporthilfe Erfolgsgeschichten: Conny Wibmer (Para-Radsport)

Nach 20 Jahren Rollstuhlbasketball hat die Salzburgerin in der Corona-Zeit mit dem Ausdauersport Handbiken begonnen. Dadurch wurden einige Türen geöffnet. Cornelia Wibmer ist geringfügig bei der Landespolizeidirektion Salzburg beschäftigt und kann so ihren Trainingsalltag perfekt verbinden.

 

Geburtstag: 01.07.1979

Wohnort: 5303 Thalgau, Salzburg

Instagram: @conny.wibmer.96

 

 

Frage: Was bedeutet Erfolg für dich?

Wibmer: Seine eigenen Träume zu verwirklichen.

Frage: Was war dein größtes Erfolgserlebnis im vergangenen Jahr?

Wibmer: Ich bin bei der EM in Rotterdam "all in" gefahren und habe den 3. Platz beim Einzelzeitfahren erreicht. Bei der WM in Schottland habe ich beim Einzelzeitfahren knapp den 3 Platz verfehlt.      

Frage: Wie bist du zu deinem Sport gekommen?

Wibmer: Corona hatte auch etwas Gutes, denn durch die Zwangspause im Mannschaftssport versuchte ich mich im Winter indoor mit dem Walzentraining am Handbike. Ich startete gleich mit Trainer und Trainingsprogramm und lernte es zu lieben und es wurde eine Leidenschaft. Zuvor hatte ich in der 2. Bundesliga in Deutschland mit Salzburg Rollstuhlbasketball gespielt, integriert mit den Männern.

Frage: Was ist das Faszinierende an deinem Sport?

Wibmer: Einzelsport, Ausdauersport und die Grenzen zu überschreiten. Durch 20 Jahre Rollstuhlbasketball hatte ich eine gute Grundlage und konnte schon ganz gut einsteigen. Es ist Höchstleistungssport, komplett professionell und es wird alles aus einem rausgeholt und die Grenzen nach oben immer wieder verschoben. Die Schnelligkeit, die man mit einem Handbike auf die Straße bringt, und das alles nur mit der Kraft der Arme ist schon einzigartig.

Frage: Wie würdest du Kinder für deinen Sport bzw. mehr Bewegung generell begeistern?

Wibmer: Der Nachwuchs ist im Behindertensport ein riesiges Problem. Ich habe eine Rolli-Kids-Gruppe in Salzburg und die Kinder sind von mir total begeistert und ich bin schon ein großes Vorbild für sie - Und sie für mich! Denn die kleinen Mäuse, die Einschränkungen mit dem Bewegungsapparat haben, bekommen schon mit zwei Jahren eine Rollstuhlversorgung, sie sind meine Helden.

Frage: Wer ist dein größtes Vorbild und warum schaust du zu ihm/ihr auf?

Wibmer: Oh, da gibt es viele. Im Behindertensport zum Beispiel Patrick Anderson, das war der beste Rollstuhlbasketballer, oder im Para-Radsport die Profis der obersten Liga wie Jetze Plat. Am Behindertensport finde ich auch faszinierend, dass die Genetik und alles so zusammenpasst, dass man den Sport auf solchem Niveau ausüben kann.

Frage: Mit welchem Sportler/Sportlerin würdest du gerne einen Abend verbringen?

Wibmer: Vielleicht mit Michael Phelps und vielen mehr...

Frage: Was wäre dein wichtigstes Anliegen, wenn du die Sportpolitik in Österreich revolutionieren könntest?

Wibmer: Revolutionieren ist, glaube ich, gar nicht nötig. Ich kann von meinem Bundesland Salzburg sprechen, da wird schon gut auf mich geschaut. Da ist man voller Bemühungen, dass der Sport auf gutem Niveau ausgeübt werden kann, dass die Kinder zum Sport finden, auch Kinder mit Beeinträchtigung. Wenn die Leistung passt, hat man als Sommersportler und Wintersportler die Chance, in den Olympiakader zu kommen und da kann man sich finanziell auch über Wasser halten und die kostenintensiven Sportarten wie zum Beispiel Handbiken auch leistbar machen.

Frage: Stell dir vor, du hast für die nächste Saison ein unerschöpfliches Budget und könntest dir sämtliche Trainings- und Materialwünsche erfüllen. Worin würdest du investieren?

Wibmer: In ein maßangefertigtes Handbike und Trainingslager im Winter, in Regionen wo es warm ist. Im Winter nur auf der Walze zu trainieren, ist schon brutal.

Frage: Als Profisportlerin musst du im Alltag oft bei gewissen Dingen zurückstecken. Was fällt dir dabei besonders schwer?

Wibmer: Besonders schwer fällt mir eigentlich nichts, ich mache das ja für mich und weil ich davon überzeugt bin. Aber ein Beispiel war vor kurzem, als ich auf einer Bauernhochzeit war. Da keinen Alkohol zu trinken war schon ein wenig komisch.

Frage: Worauf freust du dich nach einer harten Trainingssaison am meisten?

Wibmer: Nach dieser Saison freue ich mich schon darauf, eine Woche das zu essen, worauf ich Lust habe und eine Woche nirgends hinzufahren. Einfach bei meinem Hund und meiner Tochter zu Hause zu sein und einfach mal Pause zu machen.

Frage: Wer Erfolge feiert, muss auf dem Weg dorthin auch Misserfolge einstecken. Wie motivierst du dich danach wieder?

Wibmer: Ich habe eine Vision im Kopf und der folge ich und somit kann ich auch die ganzen Misserfolge gut wegstecken. Die gehören dazu und machen mich nur stärker.

Frage: Als du das erste Mal von der Sporthilfe bezüglich einer Unterstützung kontaktiert wurdest, was ging dDir da durch den Kopf?

Wibmer: Gott sei Dank wurde ich aufgenommen, um eine finanzielle Entlastung zu erhalten! Wie schon erwähnt, Paracycling ist sehr kostenintensiv. Da ist man über jegliche Unterstützung sehr dankbar.

Frage: Wie wichtig ist diese Unterstützung der Sporthilfe für dich und wofür verwendest du diese Zuwendung?

Wibmer: Sehr wichtig! Alleine ein Ersatzschlauch kostet 75 Euro. Ich verwende die Unterstützung hauptsächlich für Ersatzmaterial. Mein neuer Trainer hat zum Beispiel auch gleich angeordnet, einen neuen Garmin und ein Whoop-Fitnessarmband zu kaufen. Das Geld geht nur so hinaus.

Frage: Welche drei Worte beschreiben dich am besten?

Wibmer: Mitmenschen beschreiben mich als lieb und fröhlich. Und ich gehe konsequent meinen Weg und schau nach vorne. 

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