Nach dem spektakulären Start in die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29. Mai bis 2. Juni 2024) mit dem City-Sprint der Orientierungsläufer:innen im Rahmen der Eröffnungsfeier liefen die rot-weiß-rote Sport-Asse am zweiten Wettkampftag in Innsbruck und Tirol kollektiv zur Höchstform auf.
Das Kampfsport-Triple aus Judo, Karate und Taekwondo begeisterte ebenso wie Tischfußball und Sportaerobic. Die Zuschauer:innen erlebten Favorit:innensiege und Talentproben, aber nicht nur das.
JUDO
Erfolgreiches Debüt auf der Finals-Bühne! Judo Austria war bei der vierten Ausgabe erstmals Teil der Sport Austria Finals und begeisterte die Zuschauer:innen in der Innsbrucker Leitgeb-Halle mit Kata-Performances auf hohem Niveau. Alexander Dick, als ÖJV-Referent für Kata zuständig, zeigte sich angetan von den gezeigten Leistungen: "Die Favorit:innen haben sich durchgesetzt, unsere EM-Starter:innen für Sarajevo sind bereits in Top-Form."
Vanessa Wenzl/Matthias Heinrich, heuer schon zweimal bei Europacups am Podium, gewannen erwartungsgemäß die Katame-no-Kata, Martin und Philipp Hinteregger entschieden die Nage-no-Kata für sich und gewannen dann auch ihre Spezialdisziplin (Kodokan Goshin-Jutsu).
"Die Stimmung war speziell, das olympische Flair ist in der ganzen Stadt spürbar", waren sich die Athlet:innen einig.
KARATE
Talentprobe deluxe! Die erst 15-jährige Tamara Lehner feierte im Damen-Kata einen knappen Finalsieg und ihren ersten Titel. Im Finale feierte die Burgenländerin einen 25,80:25,10-Erfolg gegen Rosalie Steger. Bronze ging an Jaqueline Berger und Sarah Flaschberger. "Als jüngste Athletin hier zu gewinnen, ist ganz besonders", so Lechner.
Bei den Herren war die finale Kata-Entscheidung nichts für schwache Nerven: Felix Wagner, der am Vormittag noch U21-Bronze geholt hatte, setzte sich mit 0,3 Punkten Vorsprung gegen Florian Zöchling durch. "Mega-cool, dass es mir so aufgegangen ist."
Im Anschluss an die Kata-Entscheidung gehörte die Tatami den Kumite-Assen, die in Abwesenheit von Lejla Topalovic und Marina Vukovic, großen Sport. In neun Gewichtsklassen wurden bei Damen und Herren die neuen Staatsmeister:innen gekürt.
"Die Finals sind eine einmalige Sache, wo es nur Gewinner:innen gibt", meint Karate Austria-Sportdirektor Christian Grüner.
TISCHFUSSBALL
Österreichs Tischfußball-Elite lieferte in der Innsbrucker USI-Sporthalle einen packenden ersten Turniertag. Die Doppel-Bewerbe Mixed bzw. Classic (Herren & Damen) zogen sich bis in die späten Abend- beziehungsweise Nachtstunden. Die amtierenden Mixed-Weltmeister Marina Tabakovic und Benjamin Willfort marschierten ebenso wie Sophie Jobstmann und Tischfußball-Legende Kevin Hundstorfer mit jeweils nur einer Niederlage bis ins Finale durch.
In einem nur vom Ergebnis her klaren Endspiel setzten sich am Ende Jobstmann/Hundstorfer nach hartem Kampf mit 3:0 durch, nachdem in der Vorrunde noch Tabakovic/Willfort triumphiert hatten.
"Wir haben es nach unserer Niederlage zu Turnierbeginn diesmal taktischer angelegt", sagt Jobstmann. "Die Defensive war ein Schlüssel zum Erfolg. Und wir hatten auch ein bisschen Glück", ergänzt Hundstorfer.
Platz drei ging an Melissa Mosser und Stefan Burmetler, die im Vorjahr noch den Titel gefeiert hatten. Am Freitag folgen die mit Spannung erwarteten Einzel-Bewerbe. Titelverteidiger sind Hundsdorfer und Julia Holler.
TAEKWONDO
Taekwondo-Ass Melanie Kindl feiert bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften (ÖSTM) im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien einen emotionalen Heimsieg. Der Triumph ist nach einer durchwachsenen Saison samt knapp verpasster Olympia-Qualifikation Balsam für die Seele.
In der Kategorie bis 62 kg holte die Tirolerin in der olympischen Disziplin Kyorugi ungefährdet den Sieg, es ist ihr insgesamt achter Staatsmeistertitel.
"Jede Goldmedaille ist schön, dieser Titel freut mich besonders", strahlt die 22-Jährige. "Nach der verpassten Olympia-Qualifikation waren die Staatsmeisterschaften mein Saisonhighlight, ich wollte hier unbedingt den Titel."
Für die ÖSTM war Kindl in eine höhere Gewichtsklasse gewechselt. Dennoch war ihr Sieg zu keinem Zeitpunkt gefährdet, das Finale gegen Alida Mirkovic war nach zwei klaren Runden zu Ende.
"Wenn man als Top-Favoritin herkommt, ist ein gewisser Druck da. Früher war ich deswegen sicher nervöser, inzwischen habe ich das gut unter Kontrolle.
Die sehr gut besuchte Halle im Landessportzentrum verlieh ihr zusätzlichen Rückenwind: "Die Stimmung war sensationell, es ist toll zu sehen, wie viel hier los ist. Taekwondo hat in Innsbruck eine große Community, noch dazu waren wir auf ORF zu sehen."
Die Sport Austria Finals sind für Kindl beendet, die Saison ebenfalls. Wie es weitergeht, steht in den Sternen. "Die letzten Monate waren sehr intensiv und fordernd, die Enttäuschung nach der verpassten Olympia-Qualifikation groß. Ich konzentriere mich jetzt erst einmal auf mein Privatleben, dann wird man sehen, wie es im Taekwondo weitergeht."
ORIENTIERUNGSLAUF
Nach dem spektakulären Opening im Rahmen der Eröffnungsfeier begeisterten die Orientierungsläufer:innen auch am zweiten Wettkampftag mit der Mixed Sprint-Staffel. Schauplatz war einmal mehr die Innsbrucker Innenstadt.
Den Staatsmeistertitel sicherten sich die Naturfreunde Wien 1, bestehend aus dem Quartett Tina Tiefenböck, Anika Gassner, Jakob Wolfram und Nicolas Kastner in 49:25 Minuten vor OLC Graz 1 (+0:42 Min.), die beim zweiten und dritten Wechsel noch in Führung lagen, und SU Klagenfurt 1 (+5:29 Min.).
"Im Vorjahr mussten wir uns noch geschlagen geben, deshalb freut es uns sehr, dass die Revanche geglückt ist", jubelte Nicolas Kastner nach einem "intensiven Rennen".
Für die Familie Kastner war es bereits der zweite Titel in der "Woche der Entscheidungen", nachdem Schwester Ylvi den Sprint gewonnen hatte. Papa Boris Kastner-Jirka kommentierte zudem die Eröffnungsfeier und den Auftaktbewerb.
SPORTAEROBIC
Österreichs 141 beste Sportaerobicer:innen bestritten am Donnerstag in Innsbruck im Rahmen der Sport Austria Finals ihren nationalen Jahreshöhepunkt. Katharina Wild (NÖ) erkämpfte sich mit einer fulminanten Kür ihren ersten Staatsmeistertitel (18.000 Punkte). Silber gewann Anna Höger (T, 17.900) vor der Favoritin Laura Baumgartner (T, 17.850), die ihren Titel nicht verteidigen konnte.
Die neue Staatsmeisterin zeigte sich "überwältigt, dass es geklappt hat. Jetzt habe ich noch mehr Motivation für eine intensive Vorbereitung auf die WM im September."
Neben der Damen-Staatsmeisterschaft der Sportaerobic wurden im USI Innsbruck auch die Österreichischen Meisterschaften der Allgemeinen Klasse, für den Nachwuchs und das B-Programm ausgetragen. Die Medaillen in den verschiedenen Einzel-, Paar-, Trio-, Gruppen-, Dance- und Step-Bewerben gingen nach Niederösterreich, Tirol und Oberösterreich.
SCHACH
Am ersten Tag der Schach-Bewerbe bei den Sport Austria Finals im Austria Trend Hotel startete die Staatsmeisterschaft im Schnellschach. Vier Runden wurden gespielt, in denen die Favoriten stark auftraten.
Großmeister David Shengelia, der alle vier Partien für sich entscheiden konnte führt vor dem ebenfalls makellosen Georg Kilgus. Dahinter sind die beiden Großmeister Felix Blohberger und Dominik Horvath mit drei Siegen und einem Remis im direkten Duell in Lauerposition. Das Duo wusste am Ende eines langen Tages zu begeistern und ließ die Schachherzen der Zusehenden höherschlagen.
"Wir sind gute Freunde und haben schon tausende Male gegeneinander gespielt. Wir haben gesagt, wir kämpfen bis zum Schluss. Er hat extrem Druck gemacht, es war sehr eng. Am Ende bin ich froh, dass ich noch remisieren konnte", sagte Horvath.
Bei den Damen liegt Barbara Teuschler nach vier Runden in Führung. Sie gewann drei ihrer Partien und musste sich nur Shengelia geschlagen geben. Die Titelverteidigerin ist optimistisch für die kommenden Runden und hofft auf eine starke Leistung.
SOFTBALL
Der Slowpitch-Donnerstag bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien war ein "Hit"! Die Witches & Bandits bleiben nach drei ungeschlagenen Finals-Auftritten in Graz auch am ersten Spieltag am Tigersfeld ohne "Fehltritt".
So nahe an einer Niederlage waren die Linzer:innen allerdings noch nie – Spannung für die Folgetage garantiert! Gleich in der ersten Partie des Tages wurden die Titelfavorit:innen auf den Prüfstand gestellt. Die Indians aus Dornbirn kamen bis auf einen Run an die Titelverteidiger:innen ran – ein 10:9-Endstand sollte das knappste Ergebnis in der Finals-Geschichte sein.
Die Indians präsentierten sich auch gegen die Rubberducks aus Wr. Neustadt in guter Form und servierten diese mit 16:8 ab – nach Tag eins bei den Sport Austria Finals halten sie bei einem 1:1-Record. Weniger gut lief es für die SG Crazy Geese/Racoons – die sich gegen die Rubberducks (3:8) und die Witches & Bandits (6:11) zweimal geschlagen geben mussten.
Die letzte Begegnung des Tages zwischen den Witches & Bandits und den Rubberducks musste aufgrund der Witterungsbedingungen verschoben werden.