Diese Entscheidungen waren nichts für schwache Nerven! Die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29. Mai bis 2. Juni 2024) bieten auch am dritten Wettkampftag in Innsbruck und Tirol packende Bewerbe und spannende Entscheidungen.
Beim Floorball fiel die Entscheidung im Penaltyschießen, bei der Finals-Premiere am Doppelmini-Trampolin machten 0.200 Punkte den Unterschied. Zahlreiche Favorit:innen fielen nicht aus der Rolle: darunter die Kletter-Asse Jessica Pilz und Jakob Schubert oder die Witches & Bandits Linz, die im Rahmen der Finals weiterhin ungeschlagen sind und abermals im Softball-Endspiel stehen.
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KLETTERN
Die Österreichischen Staatsmeisterschaften (ÖSTM) im Vorstieg wurden wie erwartet zur klaren Angelegenheit: Jessica Pilz und Jakob Schubert sicherten sich im Kletterzentrum Innsbruck in ihrer Paradedisziplin den Sieg.
Für Pilz war es der zehnte Lead-Titel in Serie, die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin wehrte den Angriff der "jungen Wilden" erfolgreich ab. Schubert holte seinen insgesamt zwölften Staatsmeistertitel im Vorstieg. Pilz feierte mit dem zehnten ÖSTM-Titel im Vorstieg in Serie ein Jubiläum.
"Ich hatte im Finale die Startnummer zehn, da habe ich mir schon gedacht, dass der zehnte Titel cool wäre. Die Leistung stimmt mich zuversichtlich, die absolute Top-Form ist es noch nicht, aber das kommt mit den Trainings und Wettkämpfen", sagte die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin. Pilz setzte sich damit einmal mehr gegen die Großteils jüngere Konkurrenz durch.
Die erst 16-jährige Tirolerin Flora Oblasser zeigte groß auf und belegte mit 45+ Griffen Rang zwei. Pilz: "Sie war schon in den Simulationen stark, es ist cool, dass etwas nachkommt. Im Finale habe ich nicht mitbekommen, wie weit sie gekommen ist, ich wollte einfach alles herausholen."
Die erste Gratulantin der alten und neuen Staatsmeisterin: Ihre Mutter. "Es ist schön, dass sie von Niederösterreich hergekommen ist. Da ist die Freude noch einmal größer. Generell war die Stimmung sehr gut, so klettert man gerne." Franziska Sterrer (40+) sammelte mit Rang drei Selbstvertrauen für die anstehende Olympia-Qualifikation in Budapest (20. bis 23. Juni 2024).
Bei den Herren ging Lokalmatador Schubert im Finale als letzter Athlet an die Wand. Der sechsfache Weltmeister und Olympia-Bronzemedaillengewinner stieg die Route durch und jubelte nach dem erreichten Top über seinen insgesamt zwölften Staatsmeistertitel im Vorstieg.
"Ich bin megazufrieden mit meiner Leistung. Es hat richtig viel Spaß gemacht, weil im Finale einige Leute da waren", so Schubert. "Es ist fein, mit einem nationalen Bewerb in die Lead-Saison zu starten. Den Titel nehme ich gerne mit."
Vor den Olympischen Spielen in Paris wird der 33-jährige Innsbrucker nur noch den nächsten Heim-Bewerb, den IFSC Climbing World Cup Innsbruck (24. bis 30. Juni), in Angriff nehmen.
"Mir ist es lieber, vor dem wichtigsten Bewerb der Saison zu Hause zu sein und gut zu trainieren. Das hat auch vor Tokio gut funktioniert. Das große Ziel ist, in Paris in Top-Form zu sein."
DOPPELMINI-TRAMPOLIN
Diese Meisterschaft war eine echte Premiere! Turnsport Austria vergab im Rahmen der Sport Austria Finals die ersten nationalen Titel im Doppelmini-Trampolinspringen. Sara Hekele und Niklas Fröschl, beide schon mehrfach diplomiert am Großtrampolin, jubelten über den Sieg.
Die Salzburgerin riskierte nicht alles: "Ich habe mein Programm sicher durchgebracht, das hat den Unterschied ausgemacht." Teamkollegin Jenny Lechthaler beendete den Wettkampf mit 1.500 Punkten Rückstand auf Rang zwei, Amelie Wansch vom TV Steyr wurde Dritte.
Bei den Herren entwickelte sich in Abwesenheit von Olympia-Teilnehmer Benny Wizani ein hochkarätiges und hochspannendes Duell zwischen Niklas Fröschl und Martin Spatt, in dem der Wiener mit 96.400 zu 96.200 Punkten die Nase knapp vorne hatte.
"Es war für uns beide spannend, zum Glück war mein letzter der beiden Finalsprünge mein bester", so Fröschl, der schon nach der Qualifikation voran war. Platz drei ging an den Salzburger Martin Sturm.
Und so funktioniert Doppelmini-Trampolinspringen: die Athlet:innen laufen an, absolvieren einen ersten Sprung, landen auf dem Trampolin, springen direkt ein zweites Mal ab landen diesen Sprung auf der Matte.
International ist Doppelmini-Trampolinspringen seit Jahrzehnten eine anerkannte Sportart bei Welt- und Europameisterschaften oder World Games. Nach der erfolgreichen Finals-Premiere soll die Disziplin nun konsequent aufgebaut werden.
TAEKWONDO
Nach den Entscheidungen im Kyorugi standen am Freitag die Bewerbe im Poomsae auf dem Programm.
In der Klasse bis 30 Jahre ging der ÖM-Titel bei den Herren an Andreas Brückl. "Ich habe sechs Jahre in Innsbruck studiert und gelebt, deswegen war es ein Heimspiel für mich", war sein fünfter nationaler Titel für den Oberösterreicher ganz besonders.
Auch aufgrund der Atmosphäre im Landessportzentrum: "Die Halle war bummvoll, ich habe richtig viele Zuschauer:innen gekannt. Es hatte ein bisschen etwas von einem Familientreffen."
Bei den Damen setzte sich Favoritin Anna Schneeberger durch. Die Kufsteinerin, ihres Zeichens, EM-Bronzemedaillengewinnerin und in der Weltrangliste in den Top-Ten, war eine Klasse für sich. "Man muss aber auch beim nationalen Highlight die Bestleistung abrufen", so Schneeberger. Nina Reinsperger sicherte sich Silber, Bronze ging an Sigrid Walch.
In zahlreichen anderen Altersklassen wurden ebenfalls Titel vergeben. "Auch der zweite Wettkampftag war ein voller Erfolg. Die Sport Austria Finals waren eine tolle Werbung für unseren Sport", bilanziert ÖTDV-Präsident Alexander Hübl zufrieden.
TISCHFUSSBALL
Mann-o-Mann, Jobstmann! Sophie Jobstmann vom TFC Hotshots ist bislang die große Abräumerin der Tischfußball-Bewerbe bei den Sport Austria Finals 2024.
Die Wienerin holt sich nach dem Mixed-Staatsmeistertitel auch noch jenen im Einzel. Jobstmann gewinnt am Freitag-Nachmittag das Finale gegen ihre steirische Vereinskollegin Marina Tabakovic, nachdem sie sich zuvor unter anderem gegen die Weltranglisten-Achte Elli McDonald durchsetzt. Rang drei geht an Verena Rohrer.
Die nunmehr zweifache Staatsmeisterin nimmt neben ihrer Medaille auch den nächsten Goldpreis von Hauptsponsor philoro entgegen. Zu den 7,5 Gramm Gold vom Donnerstag, kommen durch den Einzeltriumph weitere 10 Gramm (rund 700 Euro) hinzu. Tabakovic streift 5 Gramm ein, Rohrer immerhin noch 2,5.
Das Herren-Einzel wurde auf Samstag vertagt. Im Finale stehen sich das Brüderpaar Stefan (17 Jahre) und Daniel (22) Burmetler gegenüber. Die Athleten von Champions-League-Sieger TFC Pielachtal setzen sich in ihren jeweiligen Ästen gegen die starke Konkurrenz durch.
Für Vorjahressieger und Mixed-Champion Kevin Hundstorfer kommt bereits im Viertelfinale überraschend das Aus. Der Niederösterreicher unterliegt Raffael Hackspiel, der dann wiederum im Semifinale gegen Stefan Burmetler den Kürzeren zieht.
RACKETLON
Der zweite Tag der Racketlon-Bewerbe bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien stand ganz im Zeichen der Doppel-Bewerbe.
Bei den Damen, den Herren und im Mixed setzen sich jeweils die Favoriten durch. In der Sportanlage Reichenau gelingt Irina Olsacher und Bettina Bugl, die schon 2022 und 2023 triumphiert hatten, der "Titel-Hattrick" im Damen-Doppel.
Die Paarung muss in keinem einzigen Match ins Tennis-Duell, entscheidet die Begegnungen allesamt bereits im Squash. Für Olsacher ist es an einem intensiven Racketlon-Tag nicht der einzige Titel. Die Ost-Tirolerin holt sich mit ihrem Lebensgefährten Emanuel Schöpf in ebenso souveräner Manier auch den Titel im Mixed-Doppel.
Die beiden Spieler vom SV Nußdorf-Debant behalten damit den 2023 in Graz eroberten Titel. "Es fühlt sich gut an, die Favoritenrolle in beiden Bewerben bestätigt zu haben", sagt die Olsacher. "Man durchlebt immer mal wieder eine kurze schwächere Phase, aber schlussendlich waren beide Siege souverän."
Im Herren-Doppel holen sich Michael Dickert und Lukas Windischberger ihren Doppel-Titel zurück. Windischberger, der im Finale des Vorjahres verletzungsbedingt aufgeben musste, hat seine Arm-Probleme diesmal besser im Griff. Im Endspiel kommt es zum Duell mit der Tiroler Paarung Emanuel Schöpf/Hans-Peter Waltl, aber auch die letzte Hürde nehmen die Favoriten souverän.
"Die Vorentscheidung war die starke Leistung von Lukas im Squash, was ja seine Spezialdisziplin ist", analysiert Dickert, der sich eventuell in Zukunft einen neuen Partner suchen muss. "Es war megacool, noch einmal mit Lukas gemeinsam am Platz zu stehen", lässt Dickert im Sieger-Interview anklingen, dass Windischberger über ein Ende seiner Racketlon-Karriere nachdenkt.
FLOORBALL
Floorball ist ein Dauerbrenner bei den Sport Austria Finals, so auch bei der 2024er-Edition in der Mittelschule Hötting West. Nach spannenden Matches sollte die Entscheidung im letzten Spiel des Tages fallen. Die Rollen waren klar verteilt: der Wiener Floorball Verein war gegen Alligator Rum der Favorit.
Die Rumer hielten aber gut dagegen, nützten ihre Überzahlspiele clever aus und lagen bis kurz vor Schluss in Führung. Den Wienern gelang jedoch ein imposantes Comeback mit dem Ausgleich kurz vor Schluss.
Aber im Penaltyschießen schnappten die Alligatoren zu und holten sich den Sieg im Prestige-Duell. Dem WFB blieb immerhin der Gesamtsieg – das Remis entschied den Kampf um Platz eins. Platz drei ging an die Hot Shots Innsbruck.
"Es war eine überragende Partie. Eine bessere Werbung kann man für unseren Sport nicht machen. Wir haben als Team zusammengehalten und uns zurückgekämpft. Am Ende mussten wir zwar eine knappe Niederlage hinnehmen, aber wir haben verdient den Tagessieg geholt. Somit haben beide Teams etwas zu feiern, einfach perfekt. Eine richtig coole Veranstaltung, die Lust auf mehr macht", meinte Laurin Zehetner nach einem packenden Spiel.
SOFTBALL-SLOWPITCH
Am Tigersfield in Schwaz trotzen die besten Softball-Slowpitch Teams des Landes den schwierigen Witterungsbedingungen.
Nach mehreren Verschiebungen kann ab 16:00 Uhr doch noch gespielt werden. Der Grunddurchgang geht schlussendlich mit einem Sieg der Witches & Bandits Linz zu Ende. Die Oberösterreicher:innen bleiben damit seit Bestehen der Sport Austria Finals ungeschlagen und bestreiten morgen um 15:00 Uhr das Finale.
Dorthin wollen auch die Grunddurchgangs-Zweiten Dornbirn Indians. Das Team aus Vorarlberg steht in der Vorschlussrunde (13:00 Uhr), wartet aber noch auf seinen Gegner. Der wird zwischen den Rubberducks Wiener Neustadt und der SG Crazy Geese Rohrbach/Racoons Stockerau (11:00 Uhr) ermittelt.