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Nico Wiener: Als "Exot" in der Weltspitze

Nico Wiener konnte mit seinem ersten Weltcupsieg österreichische Sportgeschichte schreiben. Bei den Sport Austria Finals schießt er auf dem "heiligen Rasen".

Nico Wiener: Als

Bogenschütze Nico Wiener konnte vor kurzem österreichische Sport-Geschichte schreiben. Mit seinem Weltcupsieg in Shanghai (CHN) sorgte der Compound-Schütze für ein Novum.

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"An der Weltspitze bin ich ja schon eine Zeit lang, aber für einen Weltcupsieg muss viel zusammenpassen. Im Bogensport geht es um wenige Punkte, oft um Zentimeter oder Millimeter. In China hat alles zusammengespielt, ich konnte mich perfekt fokussieren", berichtet der Weltmeister von 2021.

Mit 1,94 Metern ist der Burgenländer einer der größten Bogenschützen. "Ich bin gar nicht so groß, aber ich habe relativ lange Arme", grinst der 27-Jährige. "Es hat Vor- und Nachteile. Ich kann sehr schwere Pfeile schießen, aber am Ende des Tages ist die Körpergröße nicht entscheidend. Es geht darum, wie du schießt und wie oft in Folge du gut schießt."

Der einzige Amateur in der Weltspitze

Seit gut zehn Jahren ist Wiener im Compound international ganz vorne dabei. Nach seinem WM-Titel 2021 lief es eine Zeit lang nicht nach Wunsch, bei den World Games 2022 in Birmingham (USA) verpasste er den erhofften Spitzenplatz.

Als Amateur ist Wiener eine Ausnahme-Erscheinung in der Weltspitze

"Das Quäntchen Glück ist zurückgekommen, aber ich kann mich mittlerweile auch wieder mehr auf den Sport konzentrieren. Mein Arbeitgeber kommt mir entgegen, ich kann viel im Homeoffice sein und gleich danach schießen", so Wiener.

In der Weltspitze ist Wiener als "Amateur" die Ausnahme. "Unter den Top-10 der Welt sind eigentlich alle Profis, nur ich nicht. In Indien ist Bogenschießen eine Volkssportart, sie werden vom Staat finanziell unterstützt."

Wie bei den Hirschers

Bei Wiener ist Bogensport Familiensache. Vater Wolfgang ist ebenfalls aktiv und fungiert als Trainer. Wobei er viel mehr als ein Coach ist. "Er hat einen großen Anteil am Erfolg, er versucht immer etwas herauskitzeln. Das geht von der Schussbewegung über das Material und in viele weitere Bereiche."

Kleineren Nationen fehle vor allem das Knowhow. Dem wirkt Familie Wiener entgegen, Erinnerungen an Marcel Hirscher und seinen Trainer-Vater Ferdinand werden machen. "Mein Vater ist ganz vorne dabei. Er beschäftigt sich so intensiv mit dem Sport, er schießt selbst und analysiert andere Schützen, probiert selbst am Material etwas aus. Er gibt mir oft einen Ansatz, den teste ich und dann besprechen wir es. Es ist fast wie bei der Formel 1, halbe Millimeter im Setup können einen riesigen Unterschied machen."

In einem elitären Kreis

Mit seinem Sieg in Shanghai konnte sich Wiener auch für das Weltcup-Finale in Mexiko qualifizieren. Damit ist er erstmals in dem elitären Kreis der sieben "Finalisten" dabei. "In Sachen Prestige steht bei uns nur die WM über dem Weltcup-Finale. Es geht auch um ein schönes Preisgeld. Jeder, der dort am Start ist, kann gewinnen. Aber selbst wenn es nicht laufen sollte, habe ich mit dem Sieg in Shanghai mein großes Ziel erreicht. Alles, was in dieser Saison noch kommt, ist Zugabe."

Die Vorfreude auf den "heiligen Rasen" ist groß

So wie die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien. "Die Staatsmeisterschaften sind immer eine gute und wichtige Standortbestimmung. Ich bin zwar der Favorit, aber in unserer Sportart kann man keine Siege planen, es kann sehr viel passieren. Es wird sicher ein spannender Wettkampf.“

Vorfreude auf den "heiligen Rasen"

Für eine perfekte Kulisse ist gesorgt, die Bogensport-Bewerbe im Compound und Olympic Recurve finden im Tivoli-Stadion statt. Das freut Fußball-Fan Wiener besonders. "International schießen wir manchmal in Stadien, manchmal auf Feldern oder anderen Sportplätzen. Es ist schon speziell, wenn man auf den 'heiligen Rasen' darf und dort schießen kann.“

Neben Wiener sorgte zuletzt auch Elisabeth Straka im Olympic Recurve für positive Schlagzeilen, indem sie sich für die Olympischen Spiele Paris 2024 qualifizieren konnte. Das freute auch Wiener: "Unsere Community ist sehr klein, wir kennen uns gut. Oft sind die beiden Disziplinen an einem Ort unterwegs, deswegen habe ich mich sehr für Elisabeth gefreut. Solche Erfolge brauchen wir, um unsere Sportart bekannter zu machen.“

Das erhofft er sich auch von den Entscheidungen bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien. "Ich bin großer Fan solcher Events, auch bei den World Games war es cool, andere Sportart zu sehen. Die Finals in Innsbruck werden mit Sicherheit großartig, hoffentlich kommen einige Leute ins Tivoli-Stadion.“

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