Nach einem spannenden ersten Tag, an dem im Schnellschach vier Runden ausgetragen wurden, blieb es auch am Freitag beim Schach-Bewerb und den verbleibenden fünf Runden bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien spannend.
Im Gegensatz zur Blitz-Variante, bei der ein Match nur rund zehn Minuten dauert, grübeln die Kontrahent:innen im Schnellschach schon mal bis zu einer Stunde. Die Bedenkzeit beträgt zu Beginn 15 Minuten pro Spieler:in, für jeden gültigen Zug werden noch zehn Sekunden hinzuaddiert.
"Wir haben hier eine super Location und sind mit den ersten beiden Turniertagen sehr zufrieden. Es sind einige hochklassige Schachspieler:innen hier. Das wertet so ein Event natürlich auf. Speziell für die jungen Athlet:innen ist es eine große Sache, wenn sie gegen ihre nationalen Idole spielen können. Wir freuen uns, dass wir das Vertrauen vom ÖSB bekommen haben, das Schachturnier im Rahmen der Sport Austria Finals auszurichten. Wir feiern als Landesverband heuer unser 75-jähriges Bestehen, daher ist das alles sehr stimmig", verrät Ina Anker, Präsidentin des Landesverbands Tirol. Im Zuge des Jubiläumsjahres werden im August, ebenfalls in Innsbruck, die Schach Open ausgetragen.
Bei den Herren blieb es bis zum letzten Zug spannend. Großmeister Felix Blohberger (7,5) hatte es in der letzten Partie selbst in der Hand. Durch das Remis musste der Titelverteidiger seinem Freund Dominik Horvath, der acht von neun Partien für sich entscheiden konnte, an diesem Tag den Vortritt lassen. Rang drei ging an den David Shengelia (7,5), ebenfalls ein Großmeister.
"Heute war es sensationell gut. Ich bin richtig zufrieden und habe sehr gut gespielt. Es waren harte und umkämpfte Partien dabei und es war bis zum Schluss ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Felix seine letzte Partie nicht gewinnt. So war es etwas glücklich, aber der Premieren-Titel in der Allgemeinen Klasse ist immer etwas Besonderes", schmunzelt Großmeister Horvath, der sich nach einigen Vize-Staatsmeistertitel erstmals über Platz eins freuen durfte.
Der Burgenländer hat aber noch nicht genug und hat für 2024 noch große Ziele: "Der Titel ist sehr cool. Morgen geht es im Blitzschach um den nächsten Titel, im August wartet das Standardschach. Vielleicht kann ich ja heuer das Triple gewinnen. Es wäre ein großes Ziel, ein Drittel ist schon mal positiv erledigt."
Lokalmatadorin jubelt über Premieren-Titel
Während nach Tag eins noch Barbara Teuschler in der Pole-Position lag, spielte sich Lokalmatadorin Chiara Polterauer am Finaltag in einen Flow. Die Tirolerin krönte sich nach 5,5 Siegen aus neun Partien zur verdienten Österreichischen Staatsmeisterin. Platz zwei ging an Titelverteidigerin Barbara Teuschler (4,5). Lea Stadlinger (4,5) komplettierte als Dritte das Siegespodest der Damen.
"Es waren zwei spannende und intensive Wettkampftage, da geht an die Substanz. Es waren viele spannende Partien und es ist mental herausfordernd den Überblick zu behalten. Ich denke, es ist mir sehr gut gelungen und ich konnte mein Spiel über weite Strecken der Partie durchziehen. Es waren viele junge Sportler:innen da, aber auch ältere Personen – das zeichnet unseren Sport aus. Ich bin über meinen Sieg sehr glücklich und ich muss ehrlich sagen, zu Hause über den Premierentitel jubeln zu können, ist unschlagbar", strahlt Polterauer.