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Anna Gandler nach verkorkstem Jänner bei WM um Top Ten

Die 22-jährige Tirolerin möchte nach einem krankheitsbedingt schwierigen Jänner bei der WM durchstarten. Der ÖSV-Frauen-Staffel traut sie viel zu.

Anna Gandler nach verkorkstem Jänner bei WM um Top Ten Foto: © GEPA

Die Tirolerin Anna Gandler hat sich in dieser Saison in Österreichs Weltcup-Team der Biathletinnen etabliert und steht vor ihrem WM-Debüt. Nach Rang elf im Dezember in der Verfolgung von Annecy will sie nun bei der WM in Oberhof in die Top Ten.

Gandler war auch Mitglied der in Antholz fünftplatzierten ÖSV-Staffel. Was ihr freilich immer wieder einen Streich spielt, ist die Gesundheit, wie auch in dieser Saison. Daher absolvierte die 22-Jährige zuletzt ein Sonderprogramm.

"Das ist meine Schwachstelle", meinte Gandler vergangene Woche bei einem Mediengespräch über ihre Anfälligkeit für Infekte. "Ich habe mich viel damit beschäftigt, dass ich das verbessere. Ich wüsste gar nicht, was ich noch mehr machen kann."

Verkühlung wirkte nach

Im aktuellen Winter habe sie ihr Immunsystem bis Dezember "recht gut aufrechterhalten". Mit den Kontakten bei den Feiern rund ums Jahresende habe es sie dann aber erwischt. "Das war vielleicht zu viel Familie. Das ist der Fehler, den ich über Weihnachten gemacht habe." Heuer wolle sie es definitiv anders machen, vorsichtiger sein.

Im Jänner jedenfalls habe die Verkühlung noch nachgewirkt bzw. sei sie bei den Rennen in Pokljuka zurückgekommen. "Da bin ich nicht fit an den Start gegangen. Das war mir eine Lehre, das war keine gute Idee, dass ich das durchgezogen habe - weil es mich danach richtig erwischt hat."

Ruhpolding ließ Gandler daher aus, dann ging es in die Höhe von Antholz. "Das hat auch nicht so hingehaut, ich war da auch noch nicht richtig fit. Antholz war eines der beinhartesten Rennen für mich. Ich habe mit der Luft Probleme gehabt."

Besser Rennen als Training

Ihre WM-Nominierung stand aber nicht infrage, und am vergangenen Wochenende holte sich die Newcomerin im ÖSV-Team beim IBU-Cup in Obertilliach noch ein Wettkampfgefühl. "Aus Erfahrung weiß ich, dass ich besser in Form komme mit einem Rennen als mit einem schnellen Training."

Die Trainingseinheiten davor in Obertilliach und Hochfilzen hätten ihr aber doch gut getan. "Das hat mir richtig Spaß gemacht und ich habe die Seele baumeln lassen und längere Einheiten gemacht. Ich habe mich fast ein bisschen wie im Urlaub gefühlt."

Staffel-Medaille möglich

Mit einer WM-Teilnahme habe die Tochter des früheren Spitzen-Langläufers Markus Gandler vor der Saison überhaupt nicht gerechnet. "Für mich war das Ziel die Junioren-WM und dann vielleicht am Ende der Saison ein Weltcup. Ich bin schon recht nervös, muss ich sagen."

Nun seien eben die Top Ten ihr WM-Ziel. "Das wäre dann eine WM, die optimal verlaufen ist." Einiges traut Gandler der ÖSV-Staffel zu, da Lisa Hauser in Antholz beim bisher besten ÖSV-Staffel-Rang gar nicht dabei war. "Vielleicht eine Medaille mit Lisa, wer weiß - lassen wir uns überraschen."

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