Den 2. Dezember 2021 wird Julian Eberhard wohl lange nicht vergessen: Es war jener Tag, der seine Karriere früher als geplant einem Ende zuführen sollte.
Die Saison 2021/22 sollte zu seinem großen Karrierehöhepunkt werden, schließlich standen die Olympischen Spiele in Peking auf dem Programm.
Doch ein schwerer Crash auf der Loipe machte dem damals 35-Jährigen einen Strich durch die Rechnung.
Beim Sprint der Männer im schwedischen Östersund kommt Eberhard in einer Abfahrt schwer zu Sturz und zieht sich ein Schädel-Hirn-Trauma und Rippenprellungen zu.
Östersund - eine Art "Schicksalsort" für ihn, feierte er dort doch mit Massenstart-Bronze bei der WM 2019 seinen größten Erfolg.
Eberhard verrät: Nach Olympia in Peking wäre sowieso Schluss gewesen
Eine Rückkehr in den Weltcup sollte ihm nach dem Crash nicht mehr gelingen, die Nachwirkungen waren zu schwer. Vor rund einem Jahr zog er einen Schlussstrich.
Was viele nicht wissen: Nach der Saison 2021/22 wäre für ihn ohnedies Schluss gewesen, wie er bei LAOLA1 exklusiv verrät. Olympia im Vorjahr sollte den krönenden Abschluss bilden.
Schon davor machte sich der Ex-Loipenjäger intensiv Gedanken über die Karriere nach der Karriere und entschied sich für den MBA-Lehrgang "Business Administration & Sport" der Fachhochschule Burgenland.
Alle Infos für InteressentInnen: www.mba-sport.at
"Eigentlich war Olympia im Vorjahr als Karrierehöhepunkt gedacht", schildert Eberhard. "Das einzige, was mir noch gefehlt hat, war die Olympia-Medaille", blickt der Salzburger zurück.
In seiner Karriere feierte Eberhard vier Einzel-Weltcupsiege und schaffte es insgesamt 13 Mal auf das Weltcup-Podest. Dazu kommen zwei WM-Bronzemedaillen, eine mit der Staffel bei der Heim-WM in Hochfilzen 2017 und zwei Jahre später im Massenstart, ausgerechnet im "Schicksalsort" Östersund.
Andi Prommegger als "Anstifter"
"Und nebenbei wollte ich natürlich schon vorplanen, was ich nachher machen möchte. Ich wollte da also schon ein bisschen 'hineinschnuppern', um dann nach der Saison durchstarten zu können", erklärt Eberhard.
Die Ausbildung erfreut sich großer Beliebtheit, denn sie hat sich unter Sportlern bereits weithin herumgesprochen. Auch Eberhard erfuhr durch "Mundpropaganda" davon, wie er erzählt: "Ich hatte die Ausbildung dank Andreas Prommegger (Snowboard-Gesamtweltcupsieger, Anm.) schon seit einiger Zeit auf dem Schirm. Er hat den Lehrgang ein paar Jahre vor mir absolviert."
"Das Leben ist abwechslungsreich, es geschehen unvorhersehbare Dinge. Von daher ist es wichtig, immer flexibel zu sein."
Auch ÖFB-Teamkicker Maximilian Wöber absolviert derzeit den MBA-Lehrgang und stößt ins selbe Horn: "Ich kann nur allen SportlerInnen, die sich für die Themen dieses Studiums interessieren, raten, sich auf der Homepage darüber zu informieren und dann vielleicht den Schritt zu wagen. Eine derartige Chance wird sich nicht mehr auftun."
Der große Vorteil des Lehrgangs liegt darin, dass man diesen ohne Bachelor-Abschluss in Angriff nehmen kann. Allerdings ist dies nur noch im Falle einer Anmeldung bis September so, Eile ist also geboten.
Dass es mit dem großen Karriere-Highlight, einer olympischen Medaille in Peking, schließlich nicht geklappt hat, trägt Eberhard mit Fassung. "Das Leben ist abwechslungsreich, es geschehen unvorhersehbare Dinge. Daher ist es wichtig, immer flexibel zu sein, wie sich hier ganz klar gezeigt hat", sagt der Ex-Biathlet.
Flexibel ist auch das Stichwort, wenn er auf seine Ausbildung zu sprechen kommt. Denn vor allem jene Flexibilität sei es, welche den Lehrgang so attraktiv macht.
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"Es gibt keine Vorlesungen, die zu fixen Zeitpunkten stattfinden. Diese absolviere ich dann, wenn ich Zeit habe dafür. Dann klappe ich meinen Laptop auf und sehe mir die Vorlesung an", schildert Eberhard.
"Haben im Winter mehr Zeit als im Sommer"
"Das war für mich optimal, weil ich lange der Meinung war, Biathlon ist zu intensiv, um parallel dazu zu studieren. Bis ich auf dieses Studium gestoßen bin", fährt er fort.
Denn überraschenderweise ist der Alltag eines Biathleten während der Weltcup-Saison deutlich weniger zeitintensiv als im Sommer.
"Im Sommer haben wir sehr intensive Trainingstage, da würde ich das heute noch unterschreiben, dass Studieren nebenher schwer möglich ist", erklärt Eberhard.
"Was aber kaum einer glaubt, ist die Tatsache, dass wir im Winter eigentlich mehr Zeit haben für solche Dinge. Weil die Reisezeiten länger sind, dafür sind die Trainingszeiten kürzer, zudem hat man mehr Regenerationsphasen", gibt er Einblick in seine Zeit als Aktiver.
"Da kann man die Phasen, die man im Hotelzimmer oder auf Reisen verbringt, sinnvoll für das Studium nutzen", so der heutige ServusTV-Experte.
Eberhard will dem Sport erhalten bleiben
Zudem sei die Ausbildung sehr praxisbezogen. "Dadurch haben sich sofort Schnittstellen mit meiner Situation im Sport ergeben. Das gibt einem dann zusätzlich Motivation, wenn man merkt, dass man das Erlernte direkt anwenden kann", streicht er hervor.
Derzeit bereitet sich Eberhard auf die Master-Arbeit vor. Sobald er seinen Master in der Tasche hat, stehen ihm viele Türen offen. Welche davon er durchschreitet, steht noch nicht fest.
Seine Liebe zum Sport ist aber nach wie vor ungebrochen, seine sportliche Erfahrung kann er nun mit dem wissenschaftlichen Wissen, das er durch die Ausbildung gewonnen hat, verbinden: "Der Sport ist mir ein großes Anliegen, deshalb will ich weiterhin in diesem Bereich tätig bleiben. Das Wissen, das ich im Rahmen der Ausbildung erworben habe, möchte ich dort erfolgreich einsetzen", meint der Ex-Biathlet abschließend.
Alle Infos für InteressentInnen: www.mba-sport.at
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