Was für ein Weltcupdebüt von Österreichs Biathlon-Toptalent Anna Andexer!
Die 21-Jährige stürmt beim Sprint des Heimweltcups in Hochfilzen auf Rang 25 und wird damit sogar beste Österreicherin. Zum Rennbericht>>>
Nach dem Rennen erscheint Andexer mit einem freudestrahlenden Lächeln vor der heimischen Journaille. Kein Wunder, schließlich darf sie sich über ein "mega Rennen" freuen, wie die 21-Jährige zu Protokoll gibt.
"Habe es gar nicht geglaubt"
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Dass sie beste Österreicherin werden könnte, hatte sie zunächst überhaupt nicht auf dem Schirm. "Ich habe es gar nicht geglaubt, auf der Schlussrunde haben sie mir zugeschrien: 'Die Anna Gandler ist nur ein paar Sekunden vor dir'", so Andexer, die auf den letzten Metern nochmals alles rausgeholt hat und so Gandler (Rang 27) noch knapp hinter sich lassen konnte.
Da habe sie gesehen, wie wichtig jede Sekunde im Weltcup sei und es sich auszahlt, diesen hinterher zu jagen, auch wenn es auf der Loipe "wirklich zäh" gewesen sei. "Ich glaube, ich habe ein bisschen zu schnell angefangen, weil ich so viel Adrenalin im Körper hatte", begründet sie.
Die Nervosität abgelegt
Der Jungspund, der seine Stärken an sich in der Loipe hat, blieb auch am Schießstand cool und beide Male fehlerfrei. "Das ist unglaublich", jubelt Andexer. Schon am Tag vor dem Debüt war die Aufregung bei der Salzburgerin groß, der Gemütszustand wurde bis zum Start nicht wirklich besser. "Ich war wirklich nervös heute", so Andexer.
Die rot-weiß-roten Biathlon-Sternstunden in Hochfilzen
Das sei dann im Rennen zum Glück "immer weniger geworden" und führte letztlich zu ihrer starken Schieß-Performance. Die letzten Male sei es ihr im Schießen (im IBU-Cup, Anm.) "nicht gut aufgegangen", blickt sie auf ihren Saisonstart zurück. Das Erfolgsrezept heute? "Ich habe gar nicht viel nachgedacht", so die 21-Jährige. "Dass es dann wirklich ein Nuller wird…es gibt nichts Schöneres und es ist so cool", meint sie - und hat immer noch das freudestrahlende Lächeln auf.
"Wahrsagerin" Hauser
Ein Lächeln huscht auch der diesmal nicht gänzlich zufriedenen Lisa Hauser (Rang 34) über das Gesicht, wenn man sie auf Andexers Leistung anspricht. "Das ist irrsinnig cool", freut sie sich mit.
"Ich habe zu meinem Freund schon ein paar Tage vorher gesagt: 'Wirst sehen, die schießt da zweimal null.'"
Die Teamleaderin hat den "Nuller" ihrer Teamkollegin sogar vorhergesagt, wie sie offenbart. "Ich habe zu meinem Freund schon ein paar Tage vorher gesagt: 'Wirst sehen, die schießt da zweimal null'. Weil wenn man als junger Sportler hierherkommt, ist man so geflasht", erklärt sie. "Sicher muss man da erst einmal die Ruhe bewahren und am Schießstand sauber arbeiten", ist auch Hauser bewusst, doch "die Jungen" wie Andexer würden die entsprechende Lockerheit dafür mitbringen.
Damit ist die Ausgangslage für den Verfolger am Samstag (ab 12:15 Uhr) jedenfalls eine Gute. Auf die Top 10 fehlen Andexer nur rund 23 Sekunden. Auch wenn sie "keine Erwartungen" habe, mache das Debüt "definitiv Lust auf mehr. Es taugt mir voll, hier bei den Großen mitzulaufen. Das waren ja früher meine Vorbilder. Das ist so cool. Ich freue mich echt total auf morgen", sagt sie - und strahlt noch immer über das ganze Gesicht.