Felix Leitner hält die ÖSV-Fahnen im Biathlon-Sprint der Herren von Hochfilzen hoch: Der 22-Jährige holt als Achter das zweitbeste Ergebnis seiner Karriere, während sich Hoffnungsträger Julian Eberhard nach drei Strafrunden mit Rang 30 begnügen muss.
Der Schnellste vor 7.100 Fans im Pillerseetal ist einmal mehr der Norweger Johannes Thingnes Bö. Der Weltcup-Titelverteidiger wiederholt wie auch schon davor bei den Damen Dorothea Wierer (nachlesen>>>) seinen Vorjahressieg.
Bö triumphiert im dritten Saisonrennen zum zweiten Mal, dadurch übernimmt er vom zehntplatzierten Martin Fourcade auch das Führungstrikot. "Das war nahe an der Perfektion, aber ein Fehler zu viel. Ich dachte, ein anderer wird null Schießen und schneller sein. Der nächste Sieg ist natürlich gut, ich mag die Strecke hier", meinte Bö, der sich vor dem ebenfalls einmal in die Strafrunde gegangenen Franzosen Simon Desthieux (+7,8 Sek.) durchsetzt. Dritter wird der russische Ex-Dopingsünder Alexander Loginov (+14,6/0).
Simon Eder und Dominik Landertinger fehlen erkrankt.
Nächstes gutes Ergebnis in der Verfolgung?
Leitner beweist am Schießstand Nervenstärke und hält auch in der Loipe gut mit. "Perfekt, ich hatte schon im Gefühl, dass heute ein richtig guter Tag wird. Ich habe gewusst, dass ich null schieße, wenn ich so arbeite wie im Training. Ich habe zurzeit das Gefühl, dass keine Fehler passieren können, wenn ich sauber arbeite", freut sich der Wahl-Hochfilzener über sein bestes Weltcup-Ergebnis nach Verfolgungsrang vier im März in Oslo.
Vor allem im Laufen habe er über den Sommer einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. "Ich habe in Östersund schon gemerkt, dass das Training fruchtet, heute war es echt perfekt."
Die gute Ausgangslage will er am Samstag in der Verfolgung in ein weiteres Spitzenergebnis umwandeln. "Ich möchte wieder so ein Rennen machen, so souverän am Schießstand durchkommen, und das Laufen pfeift momentan einfach, das ist geil", so der 35,1 Sekunden hinter Bö ins Jagdrennen startende Ex-Junioren-Weltmeister.
ÖSV-Cheftrainer Ricco Groß ist natürlich angetan. "Mit dem Burschen sind wir auf einem guten Weg", betont der Deutsche.
Schlechtes Timing für Eberhard
Keinen Grund zur Freude hat hingegen Julian Eberhard. Der Sprint-Olympia-Vierte schießt bereits im Liegend-Anschlag zweimal daneben, im Stehend-Schießen mit viel Risiko verfehlt ein weiteres Projektil das Ziel.
"Das war natürlich nicht so geplant. Das kann passieren, aber gerade in Hochfilzen ist es natürlich nicht der ideale Zeitpunkt. Alles zusammen war das nicht mein Tag", bedauert der Sieger von bisher drei Sprint-Weltcuprennen, dem auch eine erneut sehr starke Laufzeit nichts bringt.
Als drittbester Österreicher holt sein Bruder Tobias Eberhard auf Rang 38 einige Weltcup-Punkte. Die Qualifikation für das Jagdrennen schafft auch noch Harald Lemmerer (51.). Nicht in der Verfolgung mit dabei ist der für Simon Eder nachnominierte David Komatz (85.).