Österreichs Biathlon-Herren gehen mit einem vierfachen Olympiasieger als Cheftrainer in die kommende Saison.
Wie der ÖSV am Mittwoch bekanntgibt, wird Ricco Groß neuer Coach der Weltcup-Mannschaft rund um Julian Eberhard, Simon Eder und Dominik Landertinger und folgt Reinhard Gösweiner nach.
Der 47-jährige Deutsche, der in seiner aktiven Laufbahn neun WM-Titel holte, startete seine Trainer-Karriere 2010 bei den DSV-Damen, seit 2015 trainierte er die russischen Herren. Als Co-Trainer von Groß fungiert Ludwig Gredler.
"Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe. Die österreichische Mannschaft hat zuletzt etwas an Boden verloren. Jetzt geht es darum das Potenzial der insgesamt sehr erfahrenen Mannschaft voll auszuschöpfen und junge Athleten wie Felix Leitner an die Weltspitze heranzuführen. Eines unserer Ziele ist natürlich den sechsten Weltcup-Startplatz zurückzuerobern", sagt Groß.
Neuer Trainer auch bei den ÖSV-Damen
Auch die Trainingsgruppe 1 der Damen um Lisa Hauser startet mit einem neuen Trainer in den kommenden Winter. Walter Gapp, zuletzt für die Trainingsgruppe 2 der Herren verantwortlich, soll die rot-weiß-roten Biathletinnen näher an die Spitze heranführen.
Die Trainingsgruppen 2 werden in der kommenden Saison von Markus Fischer (Herren) und Vegard Bitnes (Damen) geleitet. Zur Trainingsgruppe 1 der Herren, für die Groß verantwortlich ist, gehören Julian Eberhard, Tobias Eberhard, Simon Eder, Dominik Landertinger, Felix Leitner und Daniel Mesotitsch.
Markus Gandler, Sportlicher Leiter für Biathlon und Langlauf, meint zu den Veränderungen: "Es war wichtig, in allen Trainingsgruppen einen klar verantwortlichen Trainer zu installieren. Für unser Flaggschiff, die Herren-Mannschaft, ist Ricco natürlich eine große Bereicherung. Er war als Athlet unglaublich erfolgreich und hat in den letzten Jahren als Trainer gute Arbeit geleistet."
Russland stand zuletzt im Mittelpunkt eines Dopingskandals bei den Winterspielen 2014, in den laut dem Report des WADA-Chefermittlers Richard McLaren auch 31 Biathleten verwickelt waren. Das war vor dem Engagement von Groß.
Aktuell laufen allerdings Ermittlungen der österreichischen Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen russische Athleten und Betreuer. Die Vorwürfe betreffen auch den Zeitraum der WM 2017 in Hochfilzen. "Wir haben intensiv zu diesem Thema gesprochen", sagt Gandler am Mittwoch der APA. Groß wisse von nichts und der ÖSV sehe keinen Grund, von dessen Verpflichtung als Trainer abzusehen.
Reinhard Gösweiner, der bisherige Cheftrainer für Herren und Damen, bleibt im ÖSV und trägt laut Gandler die Gesamtverantwortung, auch für den Nachwuchsbereich.
VIDEO - Als es bei Julian Eberhard "Klick" gemacht hat: