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Björndalen gibt sein Karriereende bekannt

Der 44-jährige Biathlon-Superstar hängt das Gewehr an den Nagel.

Björndalen gibt sein Karriereende bekannt

Biathlon-Star Ole Einar Björndalen beendet seine Karriere. Dies gibt der 44-jährige Norweger am Dienstag in Simonstranda bei einer Pressekonferenz bekannt.

Seit seinem Debüt am 18. März 1993 bestritt der Ausnahmeathlet aus Drammen 580 Weltcup-Rennen, 94 davon konnte er für sich entscheiden. Zudem ist er 20-facher Weltmeister und holte bei Olympischen Spielen acht Goldmedaillen.

Mit der weißrussischen Biathletin Darja Domratschewa hat Björndalen die eineinhalbjährige Tochter Xenia.

"Dies war meine letzte Saison", sagte Björndalen, der auch gesundheitliche Gründe für das Ende seiner glanzvollen Laufbahn mit 8 Olympia-Goldmedaillen, 20 WM-Titeln und 94 Weltcuperfolgen anführte.

Probleme mit dem Herzen

Er habe im Sommer mehrmals Herzrhythmusstörungen gehabt, berichtete Björndalen. Die Probleme seien zwar nie unter Belastung aufgetreten und auch nicht gefährlich. Trotzdem sei es jetzt an der Zeit aufzuhören. Im vergangenen Winter hatte Björndalen wohl auch wegen dieser Probleme nicht die gewohnte Leistung bringen können.

Der 13-fache Olympiamedaillengewinner verpasste die Qualifikation für Pyeongchang und damit seine siebenten Winterspiele in Serie. "Meine Motivation ist ungebrochen. Ich habe eine unglaubliche Freude am Sport", sagte Björndalen mit Tränen in den Augen. "Ich hätte gerne noch einige Jahre weitergemacht, doch dies war die letzte Saison."

Am meisten freue er sich nun darauf, mehr Zeit zu haben, sagte Björndalen. Er werde diese erst einmal mit seiner Familie verbringen, kündigte der seit 2016 mit der viermaligen Biathlon-Olympiasiegerin Darja Domratschewa verheiratete Norweger an. Mit der Weißrussin hat Björndalen die eineinhalb Jahre alte Tochter Xenia.

Karriere der Superlative

Björndalens Karriere ist voll von Superlativen und Rekorden. Mit acht Gold-, vier Silber- und einer Bronzemedaille ist er des erfolgreichste männliche Athlet bei Olympischen Winterspielen. Erst im Februar verdrängte ihn Landsfrau Marit Björgen von der Spitze der ewigen Bestenliste der erfolgreichsten Winter-Olympioniken überhaupt. Alleine bei den Spielen 2002 in Salt Lake City holte er viermal Gold. Sein letzter Olympia-Einzeltitel gelang 2014 im Sprint von Sotschi hauchdünn vor Dominik Landertinger.

Bei Weltmeisterschaften gewann der in Drammen geborene und seit vielen Jahren in Obertilliach wohnhafte Superstar sagenhafte 45 Medaillen, 20 davon in Gold. Zuletzt im Vorjahr in Hochfilzen lief er unerwartet noch einmal zu Bronze in der Verfolgung.

Im Weltcup, in dem er vor 25 Jahren sein Debüt gab, triumphierte Björndalen 94 Mal, den Gesamtweltcup sicherte er sich sechs Mal. Den ersten Einzelsieg feierte er im Jänner 1996 in Antholz, den letzten im Dezember 2015 in Östersund. Einmal, 2006 im schwedischen Gällivare, gewann er über 15 km Skating sogar im Langlauf-Weltcup.

Björndalen blickt positiv zurück

Ole Einar Björndalen blickte positiv auf seine Laufbahn zurück. "Ich hatte eine völlig verrückte Karriere und habe alles erlebt, wovon man träumen kann", sagte er. Eigentlich gebe es deshalb auch keinen wirklichen Grund weiterzumachen. "Jetzt beginnen eine neue Zeit, neue Möglichkeiten, ein neues Leben", kündigte Björndalen an.

Auch wenn ihm die Konkurrenz fehlen werde, freue er sich darauf, Zeit zu haben. Er freue sich, nach so langer Zeit endlich nicht mehr bei jeder Entscheidung den Sport im Hinterkopf haben zu müssen. "Und dann sehen wir, wo ich lande", sagte Björndalen über seine Zukunft.

Zuletzt hatte er Spekulationen zurückgewiesen, wonach er direkt nach seiner Karriere als Trainer oder Funktionär im internationalen Biathlon-Zirkus weitermachen könnte. "Ich hoffe, dass ich meine Ressourcen für etwas Vernünftiges gebrauchen kann", sagte er lediglich. Erst einmal wolle er sich weiter in Form halten, reisen - und eine "gute Lösung für Darja finden". Auch bei seiner Frau stehe die ein oder andere wichtige Entscheidung an.

IOC-Chef Thomas Bach würdigte Björndalen als Vorbild. "Ole Einar Björndalen ist einer der Größten in der Sportgeschichte", sagte IOC-Präsident Thomas Bach. Das habe Björndalen immer wieder gezeigt. "Er ist wahrer Olympionik und ein Vorbild für junge Sportler auf der ganzen Welt", schrieb Bach der norwegischen Nachrichtenagentur NTB.

"Ole war das große Idol für alle in Norwegen, viele haben seinetwegen mit Biathlon angefangen", sagte Norwegens Jungstar Johannes Thingnes Bö vor kurzem. "Er bleibt die Nummer eins."

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