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ÖSV-Herren holen in der Staffel-Bronze

Am vorletzten Tag der Heim-WM in Hochfilzen darf Österreich über die erste Medaille jubeln:

ÖSV-Herren holen in der Staffel-Bronze

Österreichs Herren-Staffel sorgt bei der Heim-WM für die erste rot-weiß-rote Medaille und verwandelt das Biathlon-Stadion in Hochfilzen in einen Hexenkessel!

Daniel Mesotitsch, Julian Eberhard, Simon Eder und Dominik Landertinger bleiben vor über 20.000 Fans ohne Strafrunde (10 Nachlader) und holen Bronze. Auf Weltmeister Russland fehlen am Ende 20,1 Sekunden.

Das Quartett Volkov, Tsvetkov, Babikov, Shipulin (0+3) setzt sich 5,8 Sekunden vor Frankreich (0+4) durch.

Entscheidung am Anstieg

Simon Eder übergibt zeitgleich mit den führenden Russen an Schlussläufer Dominik Landertinger. Nach je einem Nachlader im Liegend- und Stehendschießen matcht sich der Lokalmatador mit dem Deutschen Simon Schempp um die Bronze-Medaille, aber der Österreicher kann Schempp im letzten Anstieg abhängen und sichert dem ÖSV-Team am vorletzten WM-Tag die erste Medaille.

Auch bei der letzten Heim-WM in Hochfilzen vor 12 Jahren holte die ÖSV-Staffel Bronze.

"Das grausligste, das es gibt"

Dominik Landertinger: "Schlussläufer zu sein ist das grausligste, das es gibt. Ich habe nur mir gedacht: Volle Attacke. Meine Schießform ist nicht die beste, aber ich hab einfach voll durchgezogen. Gegen Simon ist es dann nochmal spannend geworden. Den Hügel hab ich mir schon im Training angeschaut und mir gedacht, dass ihn dort holen kann. Die letzten Meter bin ich fast nicht mehr ins Ziel gekommen", sagt Landertinger. "Mir hat es heute schon beim Einlaufen die Gänsehaut aufgestellt, weil die Fans so eine Stimmung gemacht haben. Es ist wunderschön."

Simon Eder: "Ich habe einen super Zug gehabt mit Anton Babikow. Ich habe gutes Tempo gemacht. Die ganze Mannschaft war taktisch sehr stark. Es ist uns ein Riesen-Stein vom Herzen gefallen."

Julian Eberhard: "Ich habe absolut das Vertrauen gehabt in unsere zwei Läufer nach mir. Sie waren schon oft in solchen Situationen und haben es auch super ins Ziel gebracht. Ich habe drei Rennen gehabt, in denen ich knapp an der Medaille dran war. Diese Medaille gehört der ganzen Mannschaft, den Wachsprofis, den Trainern, den Physios. Daher freue ich mich umso mehr, dass wir jetzt endlich einmal etwas in der Hand haben. Die Nachlader machen nichts. Man muss einfach nur durchziehen und die fünf Scheiben treffen. Ob man dann fünf oder sieben Schuss braucht, ist eigentlich egal. Man muss es dann auch in den Beinen haben."

Daniel Mesotitsch: "Es fühlt sich genauso genial an wie damals (2005/Anm.). Es gibt kein schöneres Gefühl als daheim in der Mannschaft eine Medaille zu machen. Riesendank an die Wachsler, ohne den Ski wäre das heute nicht möglich gewesen. Heute können sie den ganzen Abend durchfeiern, das geht alles auf uns. Wir sind alle überwältigt von den Emotionen." Zum Warten als Startläufer: "Unvorstellbar, mir war kurz übel beim Zuschauen. Ich war viel mehr nervös als beim Laufen selbst."

Reinhard Gösweiner (ÖSV-Cheftrainer): "Es ist ein super Gefühl. Es schaut immer so aus, dass man knapp dabei ist, aber es doch nicht gereicht hat. Heute hat man auch wieder gesehen, dass man sich nichts leisten kann. Jeder hat eine Topleistung gebracht. Der 'Landi' ist immer eine Bank am Schluss. Er hat am Schießstand die Nerven bewiesen und auf der Strecke ist er sowieso einzigartig. Wenn man sieht, wie er da am Stieg unten wegattackiert - man weiß, der ist lang, aber er zieht es durch. Es hängt so viel dran. Wir haben heute ein Topmaterial gehabt, das hat man an der Strecke gesehen. Es ist so viel Arbeit dahinter. Aber wenn alles so passt, dann macht man den Job mit noch viel mehr Freude. Es ist auch eine Riesenmotivation für morgen."

Peter Schröcksnadel (ÖSV-Präsident): "Die Mannschaft war heute super. Nicht auszudenken, wenn die noch besser schießen - dann sind sie ganz vorne. Aber jetzt haben wir die Medaille. Eine Heim-WM ohne Medaille wäre nicht schön gewesen. Damit lässt es sich leben, vielleicht geht sogar noch eine. Sie haben heute super Material gehabt. Das war sicher auch von den Serviceleuten eine sehr gute Leistung."

Platz Nation Fehler Zeit
1. Russland 0+3 1:14:15,0
2. Frankreich 0+4 +5,8
3. Österreich 0+10 +20,1
4. Deutschland 0+8 +29,6
5. Italien 0+5 +1:30,8

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