Nach dem Desaster in der Damen-Staffel ruht die Hoffnung auf eine Medaille bei der Heim-WM auf der Herren-Staffel.
Das ÖSV-Quartett Daniel Mesotitsch, Julian Eberhard, Dominik Landertinger und Simon Eder zählt über die 4 x 7,5 km zu den Mitfavoriten. "Ich bin zuversichtlich für die Staffel, weil alle gut drauf sind", sagt Eder.
"Es gibt viele starke Nationen, aber da gehören wir sicherlich dazu", weiß Cheftrainer Reinhard Gösweiner, der die Startreihenfolge noch nicht verraten wollte.
Erinnerungen an Heim-WM 2005
Seit Silber 2009 in Südkorea waren seine Staffeln bei Weltmeisterschaften mit Ausnahme von 2011 (9.) als Vierter oder Fünfter stets knapp an Edelmetall vorbeigeschrammt. Im Vorjahr wurde es für Eder, Landertinger, Sven Grossegger und Eberhard, der die einzige Strafrunde verschuldete, hinter Kanada Platz vier.
Eder, Landertinger und Mesotisch waren bereits vor sieben Jahren beim WM-Silber und auch den zwei Olympiamedaillen (Silber 2010, Bronze 2014) mit von der Staffel-Partie. Mesotitsch gehörte gar schon 2005 in Hochfilzen zum Quartett, das mit Bronze für die erste ÖSV-Staffelmedaille in der WM-Geschichte sorgte.
"Das war damals schon richtig cool. Das behält man natürlich in Erinnerung", blickte der 40-jährige Mesotitsch zurück. Ähnliches soll nun wieder gelingen. "Es gibt nicht Schöneres als daheim zu laufen. Mit ein bisschen Glück ist eine Medaille drinnen. Wir haben eine sehr gute Chance, aber es gilt, die beste Leistung abzurufen."
Im Vorjahr stand der Kärntner nach gesundheitlichen Problemen nicht im WM-Aufgebot. In dieser Saison hat er sich wieder gesteigert, deshalb denkt der Familienvater auch nicht ans Aufhören. "Alter schützt nicht vor Leistung. Momentan läuft es gut, ich habe keine Probleme, mir tut nichts weh. Ich denke schon, dass ich nächstes Jahr noch dabei bin. Ich habe viel dazugelernt in diesem Jahr. Warum sollte ich es nicht weiter probieren?", so Mesotitsch.
Staffel-Gold fehlt Fourcade noch
Zu den Staffelgold-Kandidaten zählen Titelverteidiger Norwegen, Russland, Deutschland und Frankreich mit Superstar Martin Fourcade. Das Mannschaftsgold fehlt dem Seriensieger in seiner großen Medaillensammlung noch. "Mein Fokus liegt auf der Staffel, weil ich diese Gefühle auch mit meinen Teamkollegen teilen möchte", hatte er nach seinem Verfolgungstriumph betont.
Fourcade will aber freilich auch im Massenstart zuschlagen. Bisher lief es für ihn am Schießstand nicht rund, im Sprint und Einzel verfehlte er jeweils zwei Scheiben, holte aber dennoch jeweils Bronze. "Ich denke, das waren gute Lehrstunden für den Massenstart und die Staffel."
Gösweiner hat im Abschlussbewerb besonders Eberhard im Auge. "Wenn er seine Sicherheit im Stehendschießen beibehält, ist alles drinnen. Er ist derzeit auf einem so hohen Niveau wie noch nie." Etwaige Fehler in den beiden Liegend-Einlagen zu Beginn könnte der schnelle Läufer wohl noch kompensieren. "Das Tempo wird meistens erst auf der dritten und vierten Runde extrem hoch."