"Morgen kann ein toller Tag werden" - so tönte es Lisa Hauser nach dem Verfolgungs-Rennen am Samstag in die Journalistenmikrofone. Gemeint war damit freilich die Frauen-Staffel. Die bis dato gezeigten individuellen Leistungen gaben auch durchaus Anlass zu Hoffnung.
Leider sollte die 28-Jährige nicht recht behalten: Es wurde am Ende ein passabler neunter Rang, ein historischer Tag für das weibliche Biathlon-Team des ÖSV blieb aus.
Im Vorjahr gelang ein solcher: Mit Platz sechs fuhr die heimische Frauen-Staffel das bisher beste Weltcup-Ergebnis ein.
Schon der Auftakt war durchwachsen. Wie bereits in der Verfolgung am Vortag hatte Österreichs Top-Schützin Dunja Zdouc ihr Visier nicht optimal eingestellt.
Zdouc konnte "Mannschaft nicht wie gewünscht helfen"
Das Liegendschießen lief mit einem Nachlader noch passabel, im Stehendanschlag schrammte die Startläuferin mit drei verfehlten Scheiben nur knapp an der Strafrunde vorbei. Immerhin: Mit den Nachladern räumt sie alle noch stehenden Scheiben souverän ab.
"Es ist ungewöhnlich, ich weiß selber nicht, wieso das heute passiert ist", hat sie selbst noch keine Erklärung für den Ausreißer nach unten. Sie habe schon oft genug bewiesen, dass sie es kann, stellte sie gegenüber LAOLA1 nach dem Rennen fest. "Es ist halt nicht jeder Tag gleich und das ärgert mich natürlich selber, weil so kann ich der Mannschaft natürlich nicht wie gewünscht helfen", so Zdouc.
Die aber sogleich das Motto für ihr Team vorgibt: "Abhaken und nach vorne schauen!"
Gandler mit weiterer Talentprobe
Einmal mehr eine starke Leistung lieferte die Neuentdeckung der Saison ab: Anna Gandler. Die 21-Jährige war nach drittbester Laufzeit in ihrem Umlauf und nur einem Nachlader hochzufrieden mit ihrer Leistung in der Staffel.
Vor allem der Nuller im Stehendanschlag freute die Tochter von Langlauf-Weltmeister Markus Gandler: "Ich habe mir einfach gedacht, jetzt traue ich mir mal was", erklärt sie ihre neu gewonnene Lockerheit.
Nach dem gelungenen Wochenende fällt ihr Fazit naturgemäß sehr positiv aus: "Ja unglaublich, das hätte ich mir so nie erträumt", freut sie sich. Eigentlich könne "ein Debüt nicht besser laufen", meint die 21-Jährige.
Nur, um sich im nächsten Satz fast ein wenig zu widersprechen: "Beim Sprint hätte ich gerne noch ein bisschen mehr gezeigt, weil ich weiß, dass ich eigentlich mehr kann" - Worte, welche heimische Biathlonfans wohl gerne hören.
Hauser muss "viel essen und schlafen"
Lisa Hauser zog ein ebenso zufriedenes Fazit zum Heim-Wochenende: "Momentan bin ich mit den konstanten Leistungen echt zufrieden. Ich habe jetzt drei Top-Zwölf-Ergebnisse, das hätte ich vor der Saison nicht gedacht", zeigt sie sich glücklich.
Es zwicke zwar schon da und dort, weil die letzten Rennen es "ganz schön in sich" gehabt hätten, sagte die Weltmeisterin. "Die besten Athleten sind bis jetzt alle Rennen gelaufen, ich muss mit meinen Energien sicher ein bisschen haushalten heuer", spielt sie auf ihre schwierige Vorbereitung an.
Dennoch sei die Vorfreude auf die Bewerbe im französischen Le Grand Bornand aufgrund der bisherigen Leistungen groß. "Wenns so gut läuft, läufst du dort auch wieder alles, was eigentlich am Anfang auch nicht so geplant war. Ich freue mich jetzt auf Frankreich, aber die nächsten beiden Tage heißt es jetzt erstmal viel Essen und viel Schlafen", meint sie abschließend mit einem Lächeln.