Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels drängen Norwegens Biathleten auf ein effektiveres Handeln, um den Winter und ihre eigene Sportart zu retten.
"Wir Biathleten sind sicherlich Teil des Problems und wollen deshalb mit unserer Stimme das Licht auf das Thema werfen. Ich will versuchen, den Winter zu retten, aber ich bin Biathlet - kein Klimaexperte", sagte Sturla Holm Laegreid.
Der Verband hat am Sonntag das Projekt Snøkrystal (Schneekristall) gestartet. Auf ihrer Teamkleidung tragen die Norweger künftig einen schmelzenden Schneekristall, der als Aufruf an die Politik und alle Entscheider verstanden werden soll, sich bei der Erfüllung der Klimaziele zu beeilen.
"Wir sind dabei, einen Aktionsplan zu entwickeln, um unsere eigenen Emissionen zu reduzieren", sagte Morten Djupvik, Generalsekretär des norwegischen Verbands: "Wir werden die gesamte Biathlon-Familie und unsere Partner einbeziehen, damit die Maßnahmen, auf die wir uns dann geeinigt haben, gut greifen können."
Hohe Temperaturen sorgen für Probleme
Es gehe darum, sich auf vier Kernfelder zu konzentrieren und dort schnell nachhaltiger zu werden: Transport, Lebensmittel, Schnee-Erzeugung und Ausrüstung.
Noch befindet sich die Strategie in der Planung, vor der kommenden Saison soll sie fertiggestellt sein und dann sofort umgesetzt werden. Top-Athletin Ingrid Landmark Tandrevold: "Unsere Botschaft ist schlicht und einfach, dass sowohl die Behörden als auch die Wirtschaft und wir im Sport mehr tun müssen."
Im Biathlon-Weltcup hatte es zuletzt viele Diskussionen um Umweltschutz und Nachhaltigkeit gegeben. Der am Sonntag in Ruhpolding zu Ende gegangene Weltcup konnte bei hohen Temperaturen und teilweise viel Regen nur durchgeführt werden, weil mit viel Mühe eine Strecke aus reinem Kunstschnee präpariert wurde.
Auch im Dezember in Frankreich war es bei den Rennen der Skijäger viel zu warm, sodass sogar Schnee mit Lastwagen geholt wurde, um die Wettbewerbe zu retten und eine Strecke auf der ansonsten grünen Wiese zu schaffen.