Der russische Top-Biathlet Anton Shipulin beendet seine Karriere.
Er werde am Samstag bei der World Team Challenge auf Schalke ein letztes Mal starten, kündigte der 31-Jährige am Dienstag laut russischen Medien an.
"Dieses Rennen ist für mich das letzte in meiner Profikarriere. Ich habe die ernsthafte Entscheidung getroffen", sagt der Staffel-Olympiasieger von 2014.
Shipulin war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil die österreichischen Behörden Ermittlungen wegen Dopingverdachts aufnahmen.
Ermittlungen von österreichischen Behörden
Wegen angeblichen Trainingsrückstands hatte Shipulin, Russlands Vorzeige-Skijäger, in diesem Winter noch kein Rennen bestritten. Erst im Jänner wollte er nach gesundheitlichen Rückschlägen in die Weltelite zurückkehren, doch dazu kommt es nicht.
Shipulin war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil die österreichischen Behörden Ermittlungen wegen Dopingverdachts aufnahmen. Dabei geht es konkret um Verstöße bei den WM 2017 in Hochfilzen. Dort hatte Schipulin mit der Männerstaffel die Goldmedaille gewonnen.
"Dopingtests mit gutem Gewissen absolviert"
Shipulin verwahrte sich jedoch gegen jeden Dopingverdacht. "Ich habe die Anti-Doping-Regeln niemals verletzt. Ich habe immer guten Gewissens alle Dopingtests absolviert", schrieb er in den sozialen Netzwerken.
Auch wenn ihm Doping nie nachgewiesen werden konnte und es zuvor keinen konkreten Verdacht gegen ihn gab, hatte das Internationale Olympische Komitee ihn im Februar nicht zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang zugelassen.
Olympia-Aus als Hauptgrund
Diese Entscheidung sowie die Aktionen der Polizei vor wenigen Tagen in Österreich seien für den elfmaligen Weltcupsieger gute Gründe gewesen, seine Laufbahn als Skijäger nun recht früh zu beenden, sagte Schipulin.
"Es gibt mehrere Gründe, aber der Hauptgrund war, dass wir nicht zu Olympia eingeladen worden sind", sagte er mit Blick auf die Winterspiele.
Vier Jahre zuvor hatte er als Schlussläufer mit der Staffel in Sotschi Olympiagold gewonnen. Allerdings könnte Russland diese Medaille noch aberkannt werden, denn gegen Shipulins damaligen Teamkollegen Jewgeni Ustjugow ermittelt der Biathlon-Weltverband IBU seit November offiziell konkret wegen des Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regeln.
Shipulin sieht "Hexenjagd"
Shipulin selbst ist einer von fünf russischen Biathleten, gegen den die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Österreich ermittelt. Beim Weltcup in Hochfilzen hatte die Polizei dem russischen Teamhotel einen Besuch abgestattet, um darüber zu informieren.
Shipulin befand sich zwar nicht dort, schrieb aber bei Instagram: "Ich bin äußerst verärgert, dass diese Hexenjagd weitergeht, die mein Vertrauen als sauberer Sportler nicht nur in den Kampf gegen Doping, sondern in unsere Sportart insgesamt untergräbt."