Im Zuge des aktuellen Doping-Skandals kann man auch ins Gerede kommen, obwohl man nicht betroffen ist.
Ein Beispiel ist Biathlon-Ass Dominik Landertinger, der auf einem von der ARD ausgestrahlten Video beim Training mit dem des Blutdopings überführten Max Hauke zu sehen ist.
In der "Kleinen Zeitung" wehrt sich der 30-Jährige vehement: "Ich absolvierte zwei Trainingseinheiten mit ihm - kannst jetzt nicht einmal mehr mit einem Langläufer trainieren? Auf einmal musst du dich als sauberer Sportler mit dem Thema beschäftigen. Da machst ein Training, dann schaut das schon blöd aus auf dem Video. Das jetzt mit Max zu wissen, tut weh, ich hätte ihm das nie zugetraut."
Zusammenarbeit mit Heigl beendet
Einer der Betreuer auf dem Video war der ehemalige Langlauf-Cheftrainer Gerald Heigl, der in diesem Zusammenhang bisweilen negativ besprochen wurde. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.
"Er hatte eine beratende Rolle, die hat er gut ausgefüllt, aber sonst habe ich nichts mitbekommen", betont Landertonger, "nach der ganzen Sache zuletzt habe ich die Zusammenarbeit sofort beendet. Man weiß einfach nicht mehr, was man glauben kann und wem man vertrauen kann."
Sache mit Dürr "ein Schock"
Die Konzentration auf die am Donnerstag startende Biathlon WM sei zuletzt schwer gefallen, da sich die Gedanken in den letzten Tagen nur um dieses Thema gedreht hätten. Normalerweise würde man es locker nehmen, wenn es jemanden erwischt und sich denken, dass es einen selbst nicht betrifft:
"Aber die Sache mit Joe (Johannes Dürr., Anm.d.Red.) hat mich geschockt, ich kann das nicht begreifen. Wie kann man so dumm sein, so ein Risiko eingehen?"
Spur der Zerstörung
Landertinger betont, dass er nie gedacht hätte, dass es so einen Dopingring gibt. Für ihn sei es eine brutale Enttäuschung, dass es wieder den Langlauf erwische. Dies sei eine Negativwerbung für den Sport.
Als eine Konsequenz muss mit Markus Gandler der ÖSV-Verantwortliche für Langlauf und auch Biathlon den Hut nehmen.
"Da machen zwei Trottel einen Blödsinn und das zieht einen langen Schweif, eine Spur der Zerstörung hintennach. Die Situation ist blöd, denn 'Gandi' leierte viele gute Projekte im Bundesheer oder im Nachwuchs an, er war immer da, auch in schwierigen Situationen. Er schaute auf die Sportler und machte sich Gedanken. Aber er hatte die Schnauze voll - das verstehe ich", So Landertinger.