Alles beim EC Red Bull Salzburg ist auf dieses eine Spiel ausgerichtet: Am Dienstag (18:00 Uhr) soll im Rückspiel des Viertelfinales in der Champions Hockey League bei Kärpät Oulu der erstmalige Aufstieg unter die letzten Vier fixiert werden.
Nach dem 3:2-Heimsieg reicht den Mozartstädtern ein Remis in der 6.614 Zuschauer fassenden "Oulun Energia Areena". Dass der überlegene Tabellenführer der finnischen Liiga und CHL-Finalist von 2016 auch nach dem Überraschungserfolg aus dem ersten Aufeinandertreffen eine hohe Hürde darstellt, ist dem EBEL-Vertreter aber bewusst.
Zumal die "Hermeline" nach dem hitzigen Hinspiel auch mit der Wut im Bauch agieren werden. In der Liga hat Kärpät wieder in die Spur gefunden, ein 6:1-Heimsieg über den elftplatzierten HIFK stellte die Generalprobe dar, nachdem tags zuvor beim viertplatzierten HPK ein 1:3 erlitten wurde.
Oulu ist nach wie vor das Team mit den meisten erzielten und am wenigsten erhaltenen Toren, der Vorsprung auf Verfolger TPS Turku ist bereits auf 14 Punkte angewachsen.
Besseres Powerplay als Knackpunkt?
"Das wird unser Spiel der Spiele. Jeder weiß, worum es geht, und wir sind zu 100 Prozent auf diese Begegnung fokussiert", erklärt Raphael Herburger. Man dürfe möglichst wenige Eigenfehler begehen. "Wir haben eine einzigartige Chance und wollen mit allem, was wir haben, dagegenhalten."
Auch Coach Greg Poss weiß um den Endspiel-Charakter des "internationalen Höhepunkts": "Es wird um alles gehen. Wir werden alles geben und jeder Einzelne muss seine Top-Leistung abrufen, wie schon am Dienstag in Salzburg."
Gegenüber den "Salzburger Nachrichten" erinnert sich der US-Amerikaner an die Tugenden aus dem Hinspiel: "Wir haben mehr Torchancen gehabt und ein sehr starkes Unterzahlspiel gezeigt. Dass wir ein paar Scheibenverlust mehr im eigenen Drittel hatten als sonst, ist gegen eine läuferisch so starke Mannschaft normal. Verbessern müssen wir uns aber in Überzahl. Da müssen wir zumindest in ihr Drittel kommen und dort Chancen kreieren."
Nicht auf Unentschieden spielen
Auch Verteidiger Dominique Heinrich weiß, dass man Tore brauchen wird: "Wenn wir dort auf Unentschieden spielen, geht das sehr schnell in die Hose. Oulu wird daheim noch härter dagegenhalten, weil sie den Sieg brauchen. Darauf müssen wir von Anfang an gefasst sein. Aber es liegt uns sogar, wenn ein Spiel besonders schnell ist. Und wir haben gesehen, dass wir ihnen in nichts nachstehen."
Dieses notwendige Selbstvertrauen hat man sich in der EBEL geholt: Nach sechs Siegen en suite ist Salzburg auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt. Auf die spusu Vienna Capitals fehlen nur zwei Punkte, allerdings wurde auch ein Spiel weniger absolviert.
"El Dosico" winkt als Belohnung
Für Red Bull Salzburg geht es nicht nur um einen Meilenstein für das österreichische Eishockey, es würde auch eine besondere Belohnung winken: Ein "El Dosico" am Eis, ein Halbfinal-Aufeinandertreffen mit Red Bull München.
Die Bayern haben ihr Heimspiel gegen die Malmö Redhawks 2:1 gewonnen und gehen mit einer fast identen Ausgangslage wie Salzburg ins Rückspiel. Sollten beide Red-Bull-Klubs ihr Ziel erreichen, würden sie gemäß der Auslosung am 8./9. bzw. 15./16. Jänner im Halbfinale aufeinadnertreffen.
In der anderen Hälfte der Auslosung endete der erste Vergleich zwischen HC Pilsen und Skellefteaa AIK (SWE) remis, während der zweifache CHL-Champion Frölunda Indians nach einem 4:1 als Favorit gegen Kometa Brünn antritt.
Bernd Freimüller hat die Finnen von Kärpät Oulu unter die Lupe genommen: