Es war ein echter Krimi.
Über 130 Spielminuten (Anm.: inklusive Overtime im Rückspiel) lieferten sich Lulea HF und Rekordsieger Frölunda im Halbfinale der Champions Hockey League einen erbitterten Kampf um die Teilnahme am Endspiel. Letztendlich musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen, in dem die Gastgeber bereits mit dem Rücken zur Wand standen.
Doch Lulea zog nochmal den Kopf aus der Schlinge, erzwang ein Sudden Death und durfte nach dem verwerteten Versuch von Brendan Shinnimin - dem achten Lulea-Schützen - über den Einzug in das zweite CHL-Finale der Klubgeschichte jubeln. Dort trifft man am 18. Februar vor den eigenen Fans auf Vorjahres-Finalist Tappara Tampere aus Finnland.
Willkommene Ablenkung vom schwierigen Liga-Alltag
"Es waren zwei total enge Partien", meint Lulea-Legionär Konstantin Komarek nach dem Spiel gegenüber LAOLA1. "Wir hatten in der SHL zuletzt eine etwas härtere Zeit, deswegen war es für uns extrem wichtig, dass wir das Spiel gewinnen konnten", freut sich der 30-Jährige, dass es zumindest abseits des Liga-Geschehens wie am Schnürchen läuft.
Denn in der SHL erlebt Lulea heuer eine schwierige Saision, liegt derzeit nur auf Rang zwölf. In der CHL dagegen präsentiert man sich stets in Top-Form, im laufenden Bewerb setzte es noch keine einzige Niederlage.
Auch wenn man gegen Liga-Konkurrent Frölunda nahe am Aussscheiden dran war, glaubt Komarek, dass "wir über die zwei Spiele die bessere Mannschaft waren. Es war extrem spannend", ist der ÖEHV-Crack spürbar überwältigt.
Obwohl sich Komarek im Rückspiel nicht am Scoresheet eintragen konnte, spulte er eine auffällige Leistung ab und fand gute Torchancen vor. Im Shootout erhielt er als dritter Schütze das Vertrauen, scheiterte mit seinem Versuch jedoch an Frölundas Lars Johansson.
"Ein ganz spezielles" Finale dahoam
Das tut der Freude aber keinen Abbruch.
"Einfach nur total super für uns, dass wir den CHL-Titel jetzt gewinnen können. Wir sind überglücklich und spielen das Finale jetzt zuhause", weiß Komarek, dass man in einem Monat zahlreiche Unterstützung des eigenen Anhangs erwarten darf.
Mit Tappara Tampere gilt es eine harte Nuss zu knacken, das finnische Spitzenteam scheiterte im Vorjahr erst im Finale an Rögle BK, schaltete den Titelverteidiger heuer aber im Viertelfinale aus und hatte mit dem EV Zug im Halbfinale ebenfalls keine großen Probleme.
Doch die eigene Heimbilanz macht Mut: "Wir haben keine einzige Partie verloren, die meisten Punkte von allen Mannschaften gesammelt." Zudem sei ein "Finale zuhause schon etwas ganz Besonderes. Den Titel zuhause zu gewinnen - ich weiß gar nicht, wie oft man das in einer Karriere erleben darf."
Deshalb erwartet der 30-Jährige "ein ganz spezielles Spiel. Das wird ein spezieller Moment."