Die Champions Hockey League geht wieder los!
Mit der vierten Auflage stellt sich die CHL auf ganz neue Beine. Neben rein sportlichen Qualifikationskriterien haben sich die Vorrundengruppen auf vier Teams vergrößert, jeder Teilnehmer hat also mindestens sechs Spiele, um sich zu beweisen.
Mit Meister Vienna Capitals, Vizemeister KAC und EBEL-Hauptrunden-Zweitem EC Red Bull Salzburg sind drei Teams aus Österreich mit dabei. LAOLA1-Scout Bernd Freimüller analysiert alle Gegner der heimischen Vereine.
Auf diese Teams trifft RB Salzburg in Gruppe A:
Tappara Tampere (Finnland)
Heim: 25. August (19:00 Uhr), Auswärts: 1. September (18:00 Uhr)
Das gilt es zu wissen:
Fünf Finalteilnahmen en suite, zuletzt zweimal Meister – Meistercoach Jussi Talpola ist nun Sportdirektor, sein Nachfolger Jussi Rautakorpi wurde allerdings während der letzten U20-WM als Trainer der finnischen Teams abgelöst – Der 34-jährige Goalie-Routinier Teemu Lassila wanderte im Sommer ausgerechnet zu CHL-Gruppengegner Banska Bystrica ab – Topscorer Henrik Haapala ubersiedelte im Sommer zu den Florida Panthers, auch Talent Sebastian Repo unterschrieb dort einen Entry-Level-Vertrag.
Er kann Salzburg wehtun:
Der 23-jährige Defender Otso Rantakari ist das Um und Auf im Powerplay. Lernte er das in der Saison 08/09, die er im Nachwuchs von Red Bull Salzburg verbrachte?
Wen könnte man über kurz oder lang in der EBEL sehen?
Der im Sommer geholte Center Tyler Redenbach (32) ist scheinbar jedes Jahr auf dem Markt. Er kann die Scheibe gut verteilen, ist bei Faceoffs ok. Aber keineswegs ein Spieler, der groß auffällt.
Erfolgsaussichten:
Trotz eines sommerlichen Umbruchs gilt Tappara natürlich als großer Favorit auf den Gruppensieg.
HC05 Banska Bystrica (Slowakei)
Heim: 27. August (19:30 Uhr), Auswärts: 3. September (14:00 Uhr)
Das gilt es zu wissen:
Das Team aus der Mittelslowakei setzte in den letzten Jahren verstärkt auf nordamerikanische Legionäre und war damit Trendsetter in der Extraliga – Nach zwei Finalniederlagen gelang im Sommer gegen Nitra endlich der Titelgewinn – Gleich drei Legionäre wanderten im Sommer in die EBEL ab: Defender Jonathan Carlsson und Center Brock Higgs nach Graz, Flügel Jordan Hickmott nach Villach – Die Gehälter für die Legionäre liegen zwischen 20.000 und 30.000 Euro, für EBEL-Verhältnisse also erschwinglich – Mit "Redwoods" wie den Defendern Vladimir Mihalik und Ivan Datelinka sowie den Stürmern Josh Brittain und Gilbert Gabor (letzte Saison noch in Ljubljana) verfügen die Slowaken über mehrere Spieler mit Gardemaß – Derzeit stehen acht Legionäre im Aufgebot von Coach Vladi Orszagh (Ex-Nashville Predators).
Er kann Salzburg wehtun:
Kapitän Tomas Surovy ist trotz seiner 35 Jahre immer noch der gefährlichste Angreifer im Team.
Wen könnte man über kurz oder lang in der EBEL sehen?
Defender Olivier Dame-Malka ist ein "Dirty Player", der zuletzt bei der WM für Frankreich gute Leistungen ablieferte.
Erfolgsaussichten:
Banska Bystrica war vielleicht der härteste Brocken, den Salzburg aus dem letzten Lostopf ziehen konnte. Sie könnten sich mit den Roten Bullen und Wolfsburg einen Kampf um den zweiten Aufstiegsplatz neben Tappara liefen.
Grizzlys Wolfsburg (Deutschland)
Auswärts: 3. Oktober (18:00 Uhr), Heim: 11. August (19:30 Uhr)
Das gilt es zu wissen:
Wolfsburg gilt seit Jahren schon als das am härtesten arbeitende Team in der DEL – Garant dafür: Langzeitcoach Pavel Gross – Die Grizzlys scheiterten in den beiden letzten Finals an Red Bull München – Brent Aubin agierte vor Jahren in Salzburg, wurde dort von Pierre Page zum Defender umgeschult, spielt aber jetzt wieder am Flügel – Der mobile Defender Jeremy Dehner stand vor Jahren vor einem Engagement in Salzburg, übersiedelte dann aber kurzerhand nach München – Erst vor kurzem siegten die Wolfsburger in einem Testspiel in Salzburg mit 4:2 – Noch befindet sich Manager Charly Fliegauf auf der Suche nach einem weiteren Angreifer, der allerdings kein Topliner sein muss.
Er kann Salzburg wehtun:
Mark Voakes (33) gilt immer noch als einer der besten Zwei-Weg-Center in der Liga und überstand auch die langwierigen Folgen einer Gehirnerschütterung gut.
Wen könnte man über kurz oder lang in der EBEL sehen?
Kris Foucault fand nach seinem tollen Jahr in Wien weder in Zürich noch bisher in Wolfsburg sein Glück, Verletzungen warfen ihn länger aus der Bahn. Sein Vertrag läuft im nächsten Sommer aus. Center Stephen Dixon ist nicht mehr sehr spritzig, seine Vertragsverlängerung im Sommer überraschte schon viele.
Erfolgsaussichten:
Deutsche Teams und die CHL – das steht seit Jahren nicht gerade für Erfolg. Aber wenn Wolfsburg die Sache auch neben der DEL ernst nimmt, könnten sie ein gewichtiges Wort um den Aufstieg mitreden.