Zum ersten Mal seit der Einführung der Champions Hockey League steht mit dem EC Red Bull Salzburg ein österreichischer Verein im Viertelfinale - und sorgt für eine Überraschung! Die Mozartstädter ringen Favorit Kärpät Oulu im Hinspiel 3:2 nieder.
Harris bringt Salzburg in der eigenen Halle in Führung (22.) und legt in Unterzahl via Rebound nach (42.). Den Finnen gelingt durch Lasu postwendend der Anschlusstreffer (44.), Junnila erzielt den Ausgleich (50.).
Hughes sorgt 23 Sekunden vor Schluss für den Siegtreffer.
Das Rückspiel in Finnland steigt am kommenden Dienstag um 18 Uhr.
Remis reicht zum Aufstieg
"Das war ein super Tor von Johnny Hughes. Wir haben aber noch drei Drittel in Oulu zu spielen", betonte Trainer Greg Poss im ersten ORF-Interview mit Blick auf das Retourmatch in der größten Stadt Nordfinnlands. Den "Roten Bullen" würde dabei schon ein Remis zum Aufstieg genügen.
Die Salzburger hielten in der intensiven und schnellen Partie von Beginn weg mit dem achtfachen finnischen Meister voll mit und hatten bereits im Startdrittel Chancen auf die Führung, doch Dominique Heinrich scheiterte an Goalie Veini Vehviläinen (4., 13.). Auch zwei Strafen überstand das Team von Trainer Greg Poss dank konsequentem Penalty Killing unbeschadet.
Nach exakt 21:29 Minuten durften die 2.786 Zuschauern in der Eisarena im Volksgarten erstmals jubeln: Nach Vorarbeit von Christopher Vandevelde und Idealpass von Dustin Gazley besorgte Harris das 1:0. Es war der bereits vierte CHL-Treffer für den Topscorer der Bulls, die gleich danach die ersten Möglichkeiten auf das 2:0 vorfanden. Aber Raphael Herburger (23.) und Thomas Raffl (27.) schossen daneben.
Anschließend folgte die erste Druckphase des finnischen Tabellenführers, die Salzburg ohne Gegentor überstand. Im ersten Powerplay der Gastgeber scheiterte Gazley an Vehviläinen (34.). Das letzte Drittel begann mit einem Überzahlspiel von Kärpät, das aber nicht den Ausgleich, sondern im Konter das 2:0 brachte. Harris hatte die Chance selbst eingeleitet und nutzte dann die Konfusion vor dem Tor zum Abstauber.
Nur eine Minute später hätte Martin Stajnoch sogar auf 3:0 stellen können, stattdessen glückte Nicklas Lasu im Gegenzug der Anschlusstreffer für Kärpät (44.), das in der Folge wieder für einige Minute das Kommando übernahm. Salzburg-Goalie Stephen Michalek war in dieser Drangperiode zwar ein starker Rückhalt, bei einem Schuss von Jyri Junnila nach einem schnellen Konter aber machtlos (50.).
Im Finish ging es im Eilzugstempo hin und her, wobei Salzburg die besseren Chancen vorfand und sich schließlich in der Schlussminute durch das Tor des 30-jährigen Routinier Hughes für eine sehr starke Leistung noch belohnte.
The last-minute win for @ecrbs that puts them a goal up heading to @OulunKarpatFi next week! #ChampionsGoBeyond pic.twitter.com/xKYYNTue2l
— Champions Hockey League (@championshockey) 4. Dezember 2018
Kärpät eigentlich Favorit
Von der Papierform her ist Kärpät der klare Favorit im Duell gegen Salzburg. Mit 22 Siegen aus 26 Spielen führt Kärpät mit großem Abstand die finnische Liiga an. Bereits elf Punkte Vorsprung hat man auf den ersten Verfolger TPS Turku.
Die Champions Hockey League ist für die Finnen ein gutes Pflaster. In der Premierensaison 2014/15 stieß man bis ins Halbfinale, im darauffolgenden Jahr sogar bis ins Finale vor.
Zwischen 2010 und 2013 traf Salzburg insgesamt vier Mal auf Kärpät - dabei setzte es zwei Siege und zwei Niederlagen.
Die weiteren CHL-Ergebnisse:
Kometa Brno - Frölunda Göteborg 1:4 (1:1,0:3,0:0)
Skelleftea AIK (SWE) - HC Pilsen 3:3 (0:1,0:2,3:0)
Red Bull München - Malmö Redhawks (mit Konstantin Komarek) 2:1 (0:0,0:0,2:1).