Nach einer tollen Vorsaison, die allerdings im Viertelfinale gegen die Vienna Capitals endete, steht für den HC Innsbruck nun als Belohnung die Champions Hockey League an. Allerdings: Ob diese Spiele für eine kleine Organisation wie die Haie nicht zur Belastung werden, muss sich erst zeigen.
Wie jeden Sommer musste Coach Mitch O'Keefe den Abgang einiger Leistungsträger hinnehmen. Mit Goalie Evan Bultenhuis, den Defendern Nick Albano und Nate Halbert sowie den Stürmern Gordie Green, Adam Rockwood und Kevin Roy sind sechs der zehn Legionärsplätze neu belegt. Von den Qualitäts-Einheimischen schmerzt der Abgang von Nico Feldner, Kele Steffler soll in der Defensive Tyler Cuma ersetzen.
Von den Gruppengegnern sollten die Belfast Giants und Aalborg noch am ehesten in der Reichweite der Haie liegen - die Dänen sind aber ebenso wie Skelleftea erst im Oktober Gegner.
Das erste Spiel bestreiten die Tiroler am Donnerstag (20:20 Uhr im LIVE-Ticker) zuhause gegen Servette Genf. Am Samstag folgt das Auswärtsduell mit dem EHC Biel (18:30 Uhr im LIVE-Ticker). In der Folgewoche warten zuhause die Belfast Giants (Do., 19:30 Uhr im LIVE-Ticker) und auswärts Red Bull München (Sa., 16:30 Uhr im LIVE-Ticker).
LAOLA1-Experte Bernd Freimüller nimmt die ersten vier Kontrahenten der "Haie" unter die Lupe.
Der Schweizer Meister Servette Genf und die Belfast Giants aus Großbritannien wurden bereits in der Vorschau auf die Gegner des HC Bozen näher vorgestellt und sind HIER zu finden >>> Deshalb macht der EHC Biel den Anfang.
EHC Biel
In der besten Saison ihrer Vereinsgeschichte reichte es zu einem zweiten Platz in der Vorrunde und einem Finaleinzug – Servette Genf erwies sich aber als übermächtig.
Der Trainerwechsel nach diesen Erfolgen war keineswegs gewollt, Antti Tormänen muss sich aber wieder einer Krebsbehandlung unterziehen, Co Oliver David unterschrieb in Salzburg. KAC-Coach Petri Matikainen wurde relativ überraschend auserkoren, brachte natürlich Juha Vuori als sein Beiwagerl und taktisches Mastermind mit.
Das Team blieb gegenüber der Vorsaison fast unverändert, Sport Manager Martin Steinegger musste nur zwei neue Legionäre (Verteidiger Ville Pokka und Forward Aleksi Heponiemi) engagieren.
Interessante Namen:
G Harri Säteri: In der NHL reichte es nur zu neun Spielen für die Florida Panthers, danach in der KHL und der NL aber ein Spitzenmann. Durch die Legionärsaufstockung von vier auf sechs leisten sicher immer mehr Schweizer Teams ausländische Goalies, für die Einheimischen wie Joren van Pottelberghe bleibt dann nur eine Backup-Rolle.
D Beat Forster: Mit 40 immer noch dabei. War immer ein wenig ein Eigenbrötler, gleichzeitig aber in über 1000 NL-Spielen ein sicherer Wert als Defensivverteidiger.
W Damien Brunner: Seine Skills fielen sogar in der NHL auf, allerdings auch seine mangelnde Hingabe zur Defensive und Mannschaftsspiel. In den letzten Jahren von Verletzungen geplagt. Wie gut sich Matikainen mit ihm stellt, könnte über dessen Verbleibsdauer in Biel entscheiden.
W Toni Rajala: Klein von Gestalt, aber wendig und mit sehr guten Händen. Ein ähnliches Profil - wenn auch auf niedrigerem Niveau – könnte man auch für Fabio Hofer erstellen, der unter der Fahne des Eishockey-Schweizers hier gutes Geld verdient.
Red Bull München
Die Ära von Langzeit-Coach Don Jackson ging mit einem weiteren Meistertitel zu Ende, seine gesundheitlichen Probleme ließen kein weiteres Engagement zu. Nachfolger Toni Söderholm war aufgelegt, er legte nach seinem DEB-Engagement lediglich eine (wenig erfolgreiche) Zusatzschleife beim trainerverschlingenden SC Bern ein.
Mit Goalie Danny aus den Birken, Daryl Boyle und Zach Redmond gingen einige langjährige Stützen, mit Dominik Bittner, Markus Eisenschmid und Nico Krämmer kamen im Gegenzug einige solide Einheimische.
An einem Mangel an Routine sollten die Roten Bullen nicht scheitern, fünf Cracks befinden sich im Alterssegment 33+, darunter die beiden Center Ben Smith und Ben Street. Für einige von ihnen könnte die nächste Saison vor der Übersiedlung in die SAP-Arena zum letzten Hurra werden.
Interessante Namen:
G Mathias Niederberger: Hatte einige Anfangsschwierigkeiten nach seiner Übersiedlung aus Berlin, war aber in den Playoffs dick da. Einer der kleineren und zarteren Goalies der Liga, aber sehr kompakt und reflexstark.
D Adam Almquist: Soll im Powerplay der Redmond-Nachfolger werden. Klein von Gestalt, aber ein guter Puckmover und Skater. Für die NHL reichte es selbst in der schwedenlastigen Detroit-Organisation nicht.
D Andrew MacWilliam: München-Salzburg-München hieß es für ihn im konzerninternen Wechselspiel. Wie in der ICE wird er nicht durch Puckfähigkeiten, sondern durch Einschücherterungspotential zum Faktor werden.
W Austin Ortega: Auch er aus Salzburg bekannt, da wie dort ein wendiger Fummler, der an guten Tagen nett anzusehen ist. Ideal für ein Team, das ihn mit Muskelkraft umgeben kann.