Es ist eine Premiere: Zum ersten Mal seit der Einführung der Champions Hockey League steht mit dem EC Red Bull Salzburg ein österreichischer Verein unter den letzten acht Teams.
Den kleinen Traum vom Titel im höchsten europäischen Eishockey-Klubwettbewerb will den "Bullen" dabei im Viertelfinale der finnische Vertreter Kärpät Oulu zerstören. Kärpät geht als Favorit in die beiden Viertelfinal-Spiele gegen Salzburg - 2016 konnte der amtierende finnische Meister sogar bis ins Finale der Champions Hockey League vorstoßen.
Salzburg ist jedoch immer für eine Überrraschung gut - am Dienstag (ab 19:30 Uhr) möchte man sich vor eigenem Publikum eine gute Ausgangslage für das Rückspiel sichern.
Kärpät kommt als Favorit nach Salzburg
Mit 22 Siegen aus 26 Spielen führt Kärpät mit großem Abstand die finnische Liiga an. Bereits elf Punkte Vorsprung hat man auf den ersten Verfolger TPS Turku.
Die Champions Hockey League ist für die Finnen ein gutes Pflaster. In der Premierensaison 2014/15 stieß man bis ins Halbfinale, im darauffolgenden Jahr sogar bis ins Finale vor.
Salzburg Head Coach Greg Poss ist vor Kärpät zwar gewarnt, zeigt sich dennoch optimistisch: "Wir haben die Qualitäten der Finnen natürlich genau studiert, wollen uns dennoch auf unsere eigenen Stärken und unser Spiel konzentrieren."
Zwischen 2010 und 2013 traf Österreichs Vertreter insgesamt vier Mal auf Kärpät - dabei setzte es zwei Siege und zwei Niederlagen.
Besondere Beziehung der beiden Torwart-Trainer
Für die Torwart-Trainer der beiden Clubs ist die Begegnung auch auf persönlicher Ebene etwas ganz Besonderes, treffen doch mit Ari (Kärpät) und Santeri Hilli (Red Bulls) Vater und Sohn aufeinander. "Es ist einzigartig, und ich bin stolz darauf, meinen eigenen Sohn auf der anderen Trainerbank zu sehen. Wir treffen zum ersten Mal als Trainer aufeinander, und ich hoffe, es war nicht das letzte Mal", betont Vater Ari Hilli vor der ersten Begegnung in der Eisarena Salzburg.
Sein Sohn Santeri spricht von einem "einzigartigen und unglaublichen Erlebnis für uns beide, auch wenn mein Vater mit Eishockey schon viel erlebt hat".
Das Rückspiel am Dienstag (18:00 Uhr) in einer Woche ist für den 30-Jährigen dann eine Heimkehr, fungierte er doch bei Kärpät von 2008 bis 2015 als Goalie-Coach im Nachwuchsbereich. "Für mich wird es auch spannend, nach Oulu in meinen 'Heim-Rink' zurückzukehren, wo ich so viele Freunde und Familie habe. Wir haben im Sommer mal kurz darüber geredet, dass das passieren könnte, und nun wollen wir es einfach genießen."
Beide erwarten "schnelle und enge Spiele", in denen es nicht zuletzt auf die Leistung der Goalies ankommen werde.
Eishockey war schon immer Teil der Familie Hilli, waren doch schon beide Großväter von Santeri Nachwuchstrainer. Der Enkel hat von klein auf die Arbeit der beiden und seines Vaters, den er als "besten Mentor" bezeichnet, ganz genau beobachtet. "Wenn du siehst, wen er alles trainiert und begleitet hat, verstehst du, wie glücklich ich darüber bin, dass er mir sein Wissen weitergibt. Er hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin."
Inzwischen ist der Junior so gut, dass sich Ari Hilli "manchmal schon wie der Schüler fühlt". Und auch Santeris kleiner Bruder Aleksi (23), der als Tormann-Trainer in Kokkola beim Zweitligisten Hermes arbeitet, führt die Familien-Tradition fort. "Wann immer wir Gelegenheit haben, nutzen wir das zu Gesprächen, und da bei uns in der Familie alle mit Eishockey infiziert sind, ist das immer recht lustig und intensiv", verrät Santeri Hilli.