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Das wird die EBEL-Saison des KAC

LAOLA1-Scout Freimüller erklärt, wie die Rotjacken angreifen wollen.

Das wird die EBEL-Saison des KAC Foto: © GEPA

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Der Countdown zur EBEL-Saison 2018/19 läuft.

Auch beim Rekordmeister gab es in der Offseason einschneidende Änderungen. Johannes Reichel wurde als Sportmanager eingesetzt, Head Coach Steve Walker musste trotz eines gültigen Vertrages nach nur einem Jahr gehen. Mit Nick Petersen wurde ein großer Name aus der DEL geholt, der wieder für mehr Tore bei den offensiv etwas schwachbrüstigen "Rotjacken" sorgen soll.

Werden die Klagenfurter in diesem Spieljahr ein ernstzunehmender Titelkandidat sein?

Bernd Freimüller wirft in seiner Saison-Vorschau einen Blick auf den KAC:

TOP! Das sollte klappen:

Wie die meisten Anwärter auf die oberen Tabellenregionen verfügt auch der KAC über mehr Tiefe als die kleineren Teams. Auch wenn das neue Coach-Duo (angeblich ziemlich gleichgeschaltet) Petri Matikainen/Jarno Mensonen nur sechs Defender aufbietet, stehen dennoch acht zur Verfügung.

Im Angriff wiederum gibt es genügend Tiefenspieler. An der Kaderbreite wird der KAC sicher nicht scheitern.

Die Verpflichtung von Nick Petersen wurde in Klagenfurt geradezu enthusiastisch gefeiert. Für mich auch durchaus verständlich, er gehörte über Jahre zu den DEL-Spitzenleuten und kam nicht etwa nach einer verkorksten Saison, sondern als Playoff-Topscorer. Dazu befindet er sich im Gegensatz zu anderen Neuzugängen aus der DEL mit 29 Jahren auch noch im heiratsfähigen Alter. Wenn er in der EBEL nicht einschlägt - wer dann?

Mit dem schussstarken Defender Adam Comrie, dem in Innsbruck starken Winger/Center Mitch Wahl (wenn auch eher ein Skilled Player) und dem robusten Center Siim Liivik ist das Team größer und körperlich stärker geworden. Der KAC galt über Jahre nie als sehr physisch auftretendes Team. Lediglich Defender Robin Gartner definiert sich nicht über sein Körperspiel.

Über das Offensiv-Potenzial des Teams kann man diskutieren, doch die Defensive sollte halten. Viele Gegentore gaben die Klagenfurter über die Jahre nicht ab, das sollte auch so bleiben.

 

SCHAU MA MAL - Das kann in beide Richtungen gehen:

Die 50/50-Goalie-Rotation ist ein Ding der Vergangenheit. Mit dem norwegischen Team-Goalie Lars Haugen steht ein neuer Einser vor David Madlener (Backup und Nationalteam-Goalie  - nur in Österreich ergibt das Sinn) parat.

Ich stufe Haugen als stilistisch ausgefeilt agierenden Goalie ein, der zu den besseren EBEL-Torhütern gehören sollte. Ich habe ihn im Sommer mit einigen Teams auch diskutiert, der Tenor war immer: "Guter Torhüter, aber ...". Schwer, diese Einwände zu entkräften, legt Haugen doch auch Spiele hin, wo er zu oft den ersten Move macht und so seinen Stil verliert.

Zwei Jahre Dieter Kalt wurden ausradiert, Hellmuth Reichel hat – wenn auch inoffiziell – wieder das Zepter in der Hand. Wo Kalt vielleicht ab und an zu abwartend agierte, war in der Ära Reichel dagegen meist Aktionismus angesagt. Sein Sohn Johannes Reichel bat als neuer Sportmanager auch in einer Pressekonferenz um Geduld bis Jänner. Aus seiner Sicht und in einem stets sprunghaften Markt wie Klagenfurt verständlich – aber hoffentlich hat er dieses Thema auch beim sonntäglichen Familien-Dinner aufs Tapet gebracht.

Ich lasse mich gerne positiv überraschen, dass bei Niederlagen nicht gleich wieder quergeschossen wird. Neun Auswärtsspiele zu Saisonbeginn sind ohnehin von Haus aus keine leichte Hürde.

 

ACHTUNG! Problem-Potenzial:

Thomas Koch (35) und Thomas Hundertpfund sind als die Top-Center gesetzt – schön, dass verdiente Österreicher so geschätzt werden, aber können sie diese Rollen wirklich einnehmen? Rückt bei Bedarf Wahl in die Mitte oder kommt noch ein Offensiv-Center?

Neben Petersen geht nur noch Andrew Kozek als Torgarant durch, daneben vielleicht noch Wahl als größere Offensiv-Waffe. Das Toreschießen geht dem KAC schon seit Jahren nicht leicht von der Hand und es sieht auch in dieser Saison ganz danach aus.

Preseason und EBEL haben nicht viel gemeinsam, aber die durchwachsene Vorbereitung (ein Sieg in acht Spielen) könnte kombiniert mit dem Endlos-Roadtrip zu Beginn der Saison für Unruhe sorgen.

 

DIE PROGNOSE:

Ein Top-6-Platz sollte garantiert sein, alleine schon deswegen, da die Konkurrenz nicht unbedingt stärker geworden ist. Ich habe den KAC in den letzten Jahren immer als sicheren Top-4-Anwärter gesehen, mich mit dieser Voraussage aber schon zu oft verbrannt...

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