In der EBEL geht’s ans Eingemachte: Neun Spieltage in drei Wochen, von Weihnachtsruhe kein Spur.
Was tat sich während der Ligapause?
Das Nationalteam verlor zweimal in der Schweiz, Salzburg sorgte mit dem Aufstieg gegen Kärpät für einen CHL-Coup – all das hatte natürlich weniger Einfluss auf die EBEL als die Vorkomnisse in Zagreb, das in alle Bestandteile zerfiel und nur mittels Gnadenakt a la Ljubljana und eigens für sie kreierten Regeln in der Liga belassen wurden.
Gleich 13 Cracks verließen innerhalb einer Woche Medvescak und beeinflussten auch die Transferplanungen der restlichen EBEL-Teams.
Caps und Salzburg
Aufgrund der schon länger anhaltenden Verletzungsmisere ist die Tabellenführung der Vienna Capitals natürlich beachtlich. Nach der Pause meldete sich einzig Flügel Niki Hartl wieder zurück, in der Defensive fehlen weiter Marc-Andre Dorion und Pat Mullen. Ob Jamie Arniel noch einmal zurückgekehrt? Er fällt mit einer Knieverletzung ohnehin noch länger aus, wurde nach der Verpflichtung von Goalie Bernhard Starkbaum aber auch aus Punktegründen abgemeldet.
Der CHL-Aufstieg gegen Kärpät Oulu kostete Salzburg Key-Player Dustin Gazley, der mit einer Schulterverletzung bis in den Februar ausfällt. Die größe Frage vor dem Spiel gegen die Caps: Brauchen die Roten Bullen wie nach jeder Pause wieder eine Anlaufphase?
Graz und der KAC
Graz kam schon am Sonntag aus der Pause zurück, das 2:7 in Bozen war aber kein Ruhmesblatt. Größte Frage für die 99ers, die zuletzt nur mehr 500-Hockey spielten: Woher einen sechsten Defender nehmen? Aus dem ohnehin kleinsten Kader der Liga verabschiedete sich Andre Lakos, am Freitag fehlt jetzt auch noch der gesperrte Robin Weihager. Ein Legionär geht sich nicht mehr aus, lediglich 2.5 Punkte sind noch offen.
Der KAC darf sich als einziges Team der Liga noch auf drei (Frei)spiele gegen Zagreb freuen, muss darauf hoffen, dass Thomas Hundertpfund und Martin Schumnig ihre Lungenentzündungen gut überstanden haben. Nach dem überraschenden Comeback von Matt Neal bleibt abzuwarten, wer bei Vollbestand auf die Tribüne muss.
Bozen und Linz
Bozen zeigte sich schon vor der Pause wieder gefestigter, das 7:2 gegen Graz war ein wichtiges Ausrufezeichen. Vorläufig sind keine weiteren Kaderrochaden geplant - der in Mailand kurzfristig abkömmliche Riley Brace ersetzt bis in den Jänner hinein den angeschlagenen Mike Blunden.
Nach der Aufholjagd der letzten Wochen kann Linz auch durchatmen, Coach Troy Ward sitzt wieder fest im Sattel. Doch noch haben die Blackwings ihren Top-6-Platz nicht sicher, Verletzungen wie zuletzt bei Bracken Kearns, Stefan Gaffal oder Valentin Leiler (fällt länger aus) machten Linz noch mehr zu einem Drei-Linien-Team als ohnehin schon.
Znojmo und Fehervar
Znojmo kämpfte sich in der Tabelle in den letzten zwei Monaten immer mehr nach oben, gelingt gar noch der Einzug unter die Top-6? Der neuverpflichtete Defender Mikko Vainonen traf gleich zweimal in drei Spielen, ganz heiß zuletzt: Point-per-game-Flügel Marek Kalus.
Weniger die Tabellensituation als vielmehr die Vorgangsweise von Fehervar ist heuer sensationell: Drei Monate nach Saisonbeginn agiert vor und hinter der Bande noch das gleiche Personal. Kernfrage im Kampf um Bonuspunke: Wie kommen ältere Semester wie Ryan Glenn (38), Harri Tikkanen (37), Tero Koskiranta (34), Andrew Sarauer (34) und der zuletzt verletzte Arttu Luttinen (35) durch die spielintensive Weihnachtszeit? Und bleibt Mac Carruth weiter der einzige Goalie der Liga, der jedes Spiel bestreitet?
Innsbruck, Dornbirn und der VSV
Von den Top-6 hat sich der HC Innsbruck in den letzten Wochen weit entfernt, es geht nur mehr um Bonuspunkte. Wenig überraschend konnte auch Luca Gracnar die Goaliepositon nicht stabilisieren. Mit Tomas Kudelka holten die Haie einen lange benötigten Defensivverteidiger aus Zagreb. Dass für ihn im ohnehin dünnen Kader Stürmer Levko Koper weichen musste, beweist, dass die Personalplanungen noch nicht abgeschlossen sind.
Auch in Dornbirn geht es nur noch um Bonuspunkte für die Qualifikationsrunde. Mit Rob Bordson (Kreuzbandriss schon vor Saisonbeginn) und Joel Broda (Schulter) haben zwei Angreifer die Saison schon vorzeitig beendet, Radek Cip und Reid McNeill fallen ebenfalls aus.
Überraschendes tat sich beim VSV: Nach Wochen der Stürmersuche kam mit Yann Sauve aus Zagreb ein Defender. Schon jetzt steht fest, dass die Adler die Qualifikationsrunde mit null Punkten beginnen werden - der Minikader gibt höchstens ein Überflügeln von Zagreb her.