Die Black Wings Linz scheitern zum ersten Mal seit 2011 wieder im EBEL-Viertelfinale.
Der HC Bozen erweist sich als eine Nummer zu groß und entscheidet die Serie mit 4:1 für sich. Im "Do-or-Die"-Spiel finden die Oberösterreicher gegen die vor allem im Konter stark agierenden Südtiroler erst im letzten Drittel ein Rezept, das verhindert die 3:4-Niederlage aber nicht.
Die Füchse revanchieren sich damit für die letzten beiden Spielzeiten, in denen jeweils im Viertelfinale gegen Linz Endstation war.
Zu umständlich und ineffizient
Dass diese Partie für beide Teams enorm wichtig ist, zeigt sich bereits nach etwas mehr als zwei Minuten, als Bernhard Fechtig und Jesse Root aneinandergeraten – allerdings können die Streithähne schnell wieder getrennt werden.
Danach sorgen vorerst aber eher die spielerischen Aktionen Schlagzeilen.
Bei den Black Wings ist im ersten Drittel augenscheinlich, dass sie in der Offensivzone oftmals zu umständlich agieren.
So vertändeln Curtis Loik bzw. Fabio Hofer kurz hintereinander eine Zwei-auf-Eins-Situation.
Wie es besser geht, zeigt ihnen dann Brodie Reid in der 13. Minute nach einem schnell vorgetragenen Angriff. Der Stürmer zieht von rechts ins Drittel und trifft dann aus dem Bullykreis haargenau ins kurze Kreuzeck.
Starkes Mitteldrittel der Bozner
Im zweiten Abschnitt kommen die Südtiroler super aus der Kabine und geben die ersten Minuten den Ton an.
Folglich kann Bozen dann auch erhöhen. Broda bekommt bei einem Angriff den Pass von Potulny in die Beine. Dies nützt Frank um über die Bande einen schnellen Konter einzuleiten.
Yogan zieht mit Tempo von rechts in Drittel und versenkt den Puck dann wunderschön im langen Eck.
Und der Meister von 2014 hat noch nicht genug. Reid hat in der 32. Minute von der Bande hinter dem Tor das Auge für Oleksuk, der direkt zum 3:0 verwandelt.
Die Black Wings scheint dies aber wachzurütteln. Denn endlich besinnt man sich danach wieder auf seine Tugenden und krönt eine Druckphase mit dem 1:3 durch Schofield (35.), der einen scharfen Pass von Piche ins Tor abfälscht.
Doch 26 Sekunden vor der Pausensirene verpasst Sparks den Oberösterreichern den Todesstoß, wie sich schlussendlich herausstellen sollte. Der Stürmer fälscht einen halbhohen Schuss aus spitzem Winkel traumhaft ab und besorgt so das 1:4.
Linzer Serie reißt
Nur 1:07 Minute nach Wiederbeginn verkürzt Joel Broda nach toller Vorarbeit von McLean auf 2:4.
Mit neuer Hoffnung genährt, drücken die Black Wings danach weiter, scheitern aber immer wieder am stark aufspielenden Marcel Melichercik.
Erst in der 56. Minute bringt Potulny sein Team auf ein Tor heran. Zu spät, um den Füchsen auch den Ausgleich einzuschenken.
Dem HC Bozen gelingt damit im dritten Anlauf in Folge im Viertelfinale gegen Linz endlich erstmals der Aufstieg. "Wir hatten eine gute Tormann-Leistung heute Abend, Melichercik war unser Matchwinner. Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie gekämpft haben, wie sie gearbeitet haben und defensiv gut gespielt haben", sagt HCB-Headcoach Tom Pokel in einer ersten Reaktion nach dem Weiterkommen.
"Vier Tore sind einfach zu viel"
Das Team von Headcoach Rob Daum, für den dieses Spiel unter Umständen sein letztes hinter der Bande der Stahlstädter war, erreicht hingegen zum ersten Mal seit sechs Saison nicht das Halbfinale.
"Vier Tore sind einfach zu viel, da ist es schwer, zurück zu kommen. Was nach dem International Break (acht Niederlagen in neun Partien, Anm.) passiert ist, weiß ich nicht wirklich, weil davor waren wir eigentlich gut", schildert der sichtlich enttäuschte Linz-Trainer.