Greg Poss ist Geschichte, der bisherige Assistant Coach Andreas Brucker soll es für den EC Red Bull Salzburg im Hinblick auf die kommenden EBEL-Playoffs richten.
Der 51-Jährige übernimmt den Posten des Head Coaches zumindest bis Saisonende und soll wieder Einigkeit in die Kabine der "Bullen" bringen. Die schlechten Ergebnisse der letzten Zeit hätten zu Verunsicherung geführt, die sich in Grüppchenbildung niedergeschlagen haben soll.
"Das Problem liegt vorwiegend im mentalen Bereich, ein paar Spieler waren wirklich blockiert. Da dürften Wunden offen sein, die schon länger zurückliegen. Da werden wir am größten Hebel ansetzen", kündigt der Linzer an.
Ein erstes Umdenken habe schon eingesetzt: "Ich habe jetzt erfahren, dass ein paar Importspieler die zwei Tage Urlaub mit den Österreichern verbracht haben. Wir werden in den nächsten Tagen daran arbeiten, dass es keine Nationentrennung gibt, wir wollen eine Eishockey-Mannschaft zusammenführen", kündigt Brucker an.
Das bedeutet auch, dass Umstellungen in den Linien erfolgen werden.
Bruch zwischen Poss und Mannschaft
Zwischen der Mannschaft und Ex-Coach Greg Poss habe es einen richtiggehenden Bruch gegeben. "Ich habe Greg in diesem Jahr gar nichts vorwerfen können, er hat alles versucht. Es dürften, wie gesagt, Wunden dabei sein, die länger zurückliegen. Die Spieler waren nicht mehr bereit, das letzte zu geben."
Die Cracks hätten zuletzt kein Vertrauen vom Coach mehr gespürt, dadurch wäre die Mannschaft nicht mehr geschlossen aufgetreten. Der Wechsel im Coaching-Staff habe bereits etwas an Lockerheit zurückgebracht, den Spielern sei etwas "vom Herz gefallen".
Das bestätigt auch Kapitän Matthias Trattnig: "Es ist ein Neuanfang, heute hatten wir schon ein gutes und intensives Training. Es war keine Unzufriedenheit da, eher eine mentale Last. Wenn nichts funktioniert, fängt man intern an, ein bisschen zu streiten, weil man gewinnen möchte."
Suche nach Stabilität
Für die derzeit nur fünftplatzierten "Bullen" soll der Neuanfang neue Kräfte freisetzen. Der Beweis soll schon am kommenden Wochenende gebracht werden, wenn die langen Auswärtstrips zu Fehervar (Fr., ab 18:00 Uhr im LIVE-Ticker) und Bozen anstehen.
Brucker möchte die Busfahrten nutzen, um Einzelgespräche mit allen Spielern zu führen. "Wir werden in den nächsten Spielen die Mannschaft sein, die am härtesten arbeitet", versichert er. "Wir haben ein paar taktische Sachen am Plan, die wir verändern und uns mehr Stabilität geben werden."
Um zumindest Heimvorteil im Viertelfinale zu genießen, muss Salzburg noch auf Rang vier der Pick Round vorrücken. Gegenwärtig fehlen den "Bullen" drei Punkte auf den HC Bozen.