Das EBEL-Finale bleibt eng und wird härter: Wie schon nach den ersten beiden Spielen in Salzburg ist die Serie zwischen RB Salzburg und dem HC Bozen auch nach Spiel 3 und 4 in Südtirol ausgeglichen - 2:2.
Die vierte Begegnung war allerdings atypisch für den bisherigen Verlauf: Beim 6:3 für die Bullen fielen nicht nur mehr Tore als bis dahin, auch die Gangart wurde speziell im letzten Spielabschnitt überhart.
Insgesamt sieben Strafen gegen die Foxes - auch die Salzburger waren mit deren fünf keine Kinder von Traurigkeit - sorgten für wenig Spielfluss. Auch die Zuschauer in der Bozner "Eiswelle" quittierten das Geschehen im Rink unwürdig, etwa mit Münzwürfen.
"Kein Kommentar dazu. Wir müssen unser Spiel machen und uns auf uns konzentrieren", meinte Greg Poss nach der Partie bei "Sky".
Poss' Miene hellt sich etwas auf
Spielerisch fand der Head Coach der Salzburger mit seiner Truppe eine Antwort auf die etwas träge Vorstellung vom Vortag. "Wir haben schneller von Defensive auf Offensive geschaltet", sah der US-Amerikaner seine Kritik angekommen.
"Wir hatten auch in Spiel 3 viele gute Chancen und Gelegenheiten in Überzahl. Diesmal sind die einfach reingegangen."
Beim 6:3 gelangen den Bullen endlich die ersten Powerplay-Tore der Serie, derer gleich drei. Mit gesamt 22 Strafminuten bot der HCB auch mehr als genug Gelegenheit dazu.
Bozen trat physisch präsent auf, das bekam etwa Rob Schremp schon im 1. Drittel mit einer harten Attacke mit. Poss hatte bereits Sorge, sein Ex-NHLer könne nicht mehr weitermachen. "Aber es hat ihn, so glaube ich, motiviert, besser zu sein und hat ihn nicht negativ beeinflusst."
Mit dem Treffer zum 4:3 gab Schremp jedenfalls seine eigene Antwort.
Bozens bislang "schlechtestes Spiel"
Beim HC Bozen war man sich bewusst, dass man es mit der eigentlich angekündigten Playoff-Physis diesmal etwas übertrieben hatte.
"Wir dürfen nie so viele Strafen machen, das war sehr undiszipliniert von uns. Wir waren zwei Monate lang so diszipliniert in dieser Hinsicht", wusste Coach Kai Suikkanen, der von "unserem schlechtesten Spiel der ganzen Serie" sprach.
"Vor allem das 2. Drittel war unglaublich schlecht. Warum wir nicht mehr rausholen konnten? Das verstehe ich jetzt noch nicht. Vielleicht sind wir morgen schlauer, aber am Sonntag müssen wir viel besser auftreten."
Klar ist jedenfalls, dass es noch mindestens zwei weitere Partien im EBEL-Finale geben wird: Am Sonntag um 17:20 Uhr in Salzburg, Dienstag kehrt man nach Bozen zurück (20:20 Uhr, jeweils im LIVE-Ticker).
Der Heimvorteil liegt aber aktuell auf Seiten der Mozartstädter: Ein etwaiges Spiel 7 würde kommenden Freitag wieder im Volksgarten anstehen. Spätestens dann steht der EBEL-Champion 2018 fest.