Vorteil RB Salzburg nach fünf Spielen der EBEL-Pick-Round - der Meister feiert ein wichtiges 4:3 nach Overtime über die Grunddurchgangs-Dominatoren Vienna Capitals und hat vor der Revanche am Samstag (19:30 Uhr, LIVE im LAOLA1-Ticker) zwei Punkte Vorsprung.
"Wir waren in Unterzahl nicht aggressiv genug, dazu kamen ein paar unnötige Fehler. Jetzt müssen wir an ein paar kleinen Dingen arbeiten, um für das Rückspiel gerüstet zu sein", sieht Greg Poss noch Verbesserungspotenzial.
Die Capitals ließen sich von einem 0:2-Rückstand nicht beeindrucken und kämpften sich mit drei Toren durch Tessier, Holzapfel (jeweils im Powerplay) und Pollastrone zurück. 69 Sekunden vor Ende bescherte Raffl - der auch das Overtime-Tor durch Schiechl mustergültig vorbereitete - seinem Team die Verlängerung, die erfolgreich abgeschlossen wurde.
"Mit dem frühen Tor im Schlussdrittel hatten die Wiener das Momentum auf ihre Seite gezogen. Aber wir haben nach dem Rückstand nicht aufgegeben, uns zurückgekämpft und verdient gewonnen", schließt Poss an.
"Es war ein richtiger Liga-Gipfel"
"Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Wieder einen 0:2-Rückstand hier in Salzburg zu drehen, zeigt, dass mein Team nie aufgibt", lässt Gegenüber Serge Aubin trotz zweier verlorener Punkte einen positiven Grundton mitschwingen.
Schon am 8.1. legten die Caps einen ähnlichen Kraftakt hin und machten ein 0:2 binnen weniger Augenblicke wett. Damals hielt die Führung allerdings, die Wiener machten mit dem 4:2 einen wichtigen Schritt in Richtung Grunddurchgangs-Sieg.
"Im ersten Drittel haben wir Salzburg zu viel Platz gegeben. Das war nicht gut, überhaupt, wenn du gegen den Titelverteidiger spielst. Natürlich ist der späte Ausgleich bitter gewesen. Aber so ist Eishockey. Es war ein richtiger Liga-Gipfel."
Missglücktes Debüt beim Erzrivalen
Im parallelen "Gipfeltreffen light", dem Spitzenspiel der Qualification Round zwischen den Graz99ers und dem VSV, ging es weniger eng zu. Nach dem 6:1 stehen die Murstädter mit eineinhalb Beinen in den Playoffs, haben sieben Punkte auf die Villacher gut, die aktuell nicht in der K.o.-Runde dabei wären.
Knackpunkt der Partie waren ausgerechnet die Gegentreffer Zwei und Drei für Neo-VSV-Keeper Rene Swette, beide überaus haltbar.
"Ich muss besser performen, das ganze Team muss besser performen. Das war heute leider nichts. Es sollte nach einem Wechsel ein Ruck durch die Mannschaft gehen, das hat heute leider nicht geklappt. Aber die anderen Teams spielen für uns", freut sich der langjährige KACler bei "Sky" zumindest über das 6:2 Fehervars über Znojmo.
Sein Debüt für den Kärntner Erzrivalen endete nach gerade einmal 24:25 Minuten und könnte vorerst auch der einzige Start-Einsatz bleiben. "Am Sonntag werden wir erneut entscheiden - wahrscheinlich spielt Herzog", meinte Greg Holst jedenfalls unmittelbar nach Spielende.
Was aber nicht bedeutet, dass man den Neuzugang gleich wieder abschreibt. "Der Tag heute ist für ihn unglücklich gelaufen, aber wir stehen trotzdem hinter ihm", ergänzt Holsts Co Markus Peintner.
"Mason hat den Erfolg zurückgebracht"
Mit breiteren Schultern dürften sich die Grazer Zintis Zusevics, Matt Siddall und Kyle Beach auf das Rückspiel am Sonntag vorbereiten. Alle drei Cracks verzeichneten Doppelpacks.
"Das war ein wichtiger Erfolg nach einem schweren Auftritt in Ljubljana. Wir haben ein gutes System, der Coach bereitet uns jedes Mal gut vor, leider enttäuschen wir ihn manchmal. Wir haben jetzt ein wenig Polster, aber es ist noch nichts entschieden", meint Letztgenannter.
Mit einem erneuten Sieg könnten die Grazer fast schon fix mit der ersten Playoff-Teilnahme seit 2012/13 rechnen.
"Ich bin sehr zufrieden mit Coach Doug Mason. Er hat den Erfolg zurück- und viel Struktur in die Mannschaft hineingebracht", zeigt sich General Manager Bernd Vollmann schon jetzt recht glücklich.
"Die Hoffnung ist da. Rein von der Qualität müssten wir es in die Playoffs schaffen, aber es kann natürlich alles passieren."